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"Der Bachelor"

... oder doch eher 'Masters of the Engineering'? Welchen Film man für sein berufliches Leben drehen möchte, muss man sich gegen Ende seines ersten Studiums fragen.

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Die Frage nach dem Master im Anschluss an das Erststudium beantworten duale Studierende bei KMUs und Konzernen sehr unterschiedlich. Während die Mittelständler eine Hands-On-Mentalität derjenigen schätzen, die nach dem Erststudium auf den vollen Einsatz im Job brennen, zählt im Konzernumfeld nach wie vor - leider - fast nur der Master. Das Durchbeißen im längeren Studium, ohne zu wissen, ob die erarbeiteten, fachlichen Skills jemals benötigt werden, lässt Tugenden wie Ausdauer und Frustrationstoleranz wachsen, die im Konzernumfeld vielleicht manchmal mehr gefragt sind als Ungeduld. Daher ist auch die Frage nach dem bevorzugten Arbeitsumfeld, zusätzlich zur fachlichen Eignung, ein Entscheidungskriterium, das beim Filmdreh des Lebens eine Rolle spielen muss. Dennoch steht außer Frage: Beide Abschlüsse sind berufsqualifizierend und haben absolut ihre Berechtigung. Für viele Aufgaben ist das fachliche Niveau, welches beim Bachelor erreicht wird, eine solide Grundlage, die man dann on the Job vertieft. Apropos fachliches Wissen vertiefen: Mit dem Master kann man, und das ist für mich der wichtigste Vorteil des Bologna-Systems, nicht nur das Wissen vertiefen, sondern auch spezialisieren. Wenn nicht der konsekutive Masterstudiengang gewählt wird, sondern die im Laufe des studentischen Reifeprozesses nachjustierten Interessen in die Wahl einfließen: vom Maschinenbauingenieur-Bachelor zum Wirtschaftsingenieur-Master, vom E-Techniker-Bachelor zum Elektromobilitäts-Master oder gar zum Master der Nachhaltigen Entwicklung (wie an der Hochschule Bochum angeboten). Somit wird die ganzheitliche, gar sozio-technische Sichtweise auf die ingenieurmäßigen Grundlagen eine Schlüsselqualifikation des Masters, die KMUs und Konzernen bei der Bewältigung der Zukunftsaufgaben gut zu Gesicht steht.

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Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 8 2016 - 10.08.16.
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