Anzeige

Telefon: +49 721 989 777 - 000

hms-networks.com


Lastmanagement und virtuelle Kraftwerke

Power mit Ethernet

Die Versorgungssicherheit soll in der Energiewende durch Funktionen wie Lastmanagement und virtuelle Kraftwerke gewährleistet werden, die natürliche Schwankungen der erneuerbaren Energien ausgleichen. Ethernetbasierte Technik spielt dabei eine wichtige Rolle.

Im Jahr 2014 lag die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien in Deutschland, hauptsächlich Photovoltaik und Windkraft, bei 27,3 Prozent. Das sind drei prozentuale Punkte mehr als im Jahr davor. In zehn Jahren soll der Anteil der erneuerbaren Energien bei 40 bis 45 Prozent liegen. Der Ausbau von erneuerbaren Energien erhöht die Anforderungen an die Flexibilität der Übertragungs- und Verteilungsnetze. Zudem steigen mit der wachsenden Durchdringung der Erneuerbaren im System auch Fluktuation und Volatilität im Stromnetz. Im Versorgungssystem müssen aber Stromerzeugung und -verbrauch stets in Gleichgewicht gehalten werden, da sich Energie nur sehr geringfügig im Stromnetz speichern lässt. Darüber hinaus entfällt laut der Internationalen Energieagentur IEA 42,3 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf die Industrie. Die Durchdringung der erneuerbaren Energien in Strommix und das Gewicht der Industrie im gesamten Stromverbrauch deuten darauf hin, dass für die erfolgreiche Erreichung der Ziele der Energiewende die Zusammenarbeit der Energie- und Fertigungsnetze unerlässlich ist. Eine Möglichkeit, diese Schwankungen in den Griff zu bekommen, sind virtuelle Kraftwerke und Lastmanagement. Beides bildet ein Pool von jeweils dezentralen Energieanlagen und von elektrischen Lasten, die gemeinsam von einer übergeordneten Instanz gesteuert werden.

Demand Response

Mit Lastmanagement wird die Nachfrage an die aktuelle Erzeugungskapazität angepasst und dadurch die Integration fluktuierender erneuerbarer Energie ins Stromnetz ermöglicht. Für den Ausgleich von Leistungsungleichgewichten sind die Übertragungsnetzbetreiber für ihre jeweiligen Regelzonen verantwortlich. Abweichungen zwischen Erzeugung und Entnahme müssen durch den Einsatz von Regelenergie ausgeglichen werden, damit es zu keiner Gefährdung der Systemstabilität kommt. Mit Regelenergie oder -leistung bezeichnet man die Energie, die ein Netzbetreiber benötigt, um unvorhergesehene Leistungsschwankungen in seinem Stromnetz auszugleichen. Es wird zwischen positiver und negativer Regelenergie unterschieden. Wenn die Erzeugung (u.a. mit erneuerbaren Energien) den aktuellen Energiebedarf nicht abdecken kann, ist positive Regelenergie erforderlich. Vom Übertragungsnetzbetreiber werden Signale an Demand-Response-Aggregatoren (Firmen, die mehrere industrielle Lasten in einem virtuellen Pool oder Cluster vernetzen) geschickt, damit sie die Last ihrer Kunden vom Netz nehmen (entweder automatisch, wenn die Endanwender damit einverstanden sind, oder die Endanwender werden darüber informiert und entscheiden selbst) und damit das Gleichgewicht im System wiederherstellen. Übersteigt die ins Netz eingespeiste Energie die zum selben Zeitpunkt entnommene Energie, liegt ein Leistungsüberschuss im Netz vor. In diesem Fall benötigt der Netzbetreiber negative Regelenergie durch Stromabnehmer, welche kurzfristig dem Netz Strom entziehen.

HMS Industrial Networks GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN ETH3 2015 - 03.09.15.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de

Firmenportrait