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Hochkomplexe Auftragsnetze synchronisieren

Produzieren ohne Liegezeiten

Bei Maschinen- und Anlagenbauern sind Änderungen durch den Kunden bis kurz vor Lieferung üblich. Der Preis dieser Flexibilität sind hohe Durchlaufzeiten und schwierige Steuerungsprozesse. Mit der um Module zur adaptiven Fertigungssteuerung erweiterten ERP-Suite Psipenta gelingt es der Hosokawa Alpine AG seit einiger Zeit, ihre Abläufe bei der Herstellung von Mahl- und Sichtanlagen zeitnah und automatisiert auf Veränderungen einzustellen. Das Ergebnis sind deutlich reduzierte Warte- und Liegezeiten sowie eine hohe Liefertreue.

Bild: Hosokawa Alpine AGBild: Hosokawa Alpine AG
Hosokawa Alpine Aktiengesellschaft- seit 1898 in Augsburg

Über Hosokawa Alpine in Augsburg

Die Hosokawa Alpine mit Hauptsitz in Augsburg ist ein weltweit agierendes Traditionsunternehmen, das im klassischen Maschinenbau und der Verfahrenstechnik tätig ist. Das Unternehmen geht auf den Eisendreher Otto Holzhäuer zurück, der 1898 vor den Toren der Stadt Augsburg ein Grundstück erwarb und dort ein Wohnhaus, ein Fabrikgebäude mit Comptoir und einem Hofraum errichtete. Schon zu Beginn wurden Mühlen und Brecher hergestellt und in die ganze Welt verkauft. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 1.500 Mitarbeiter und fertigt am gleichen Standort auf über 55.000 Quadratmetern Mahl- und Sichtanlagen zur Herstellung feiner Pulver für die mineralische Grundstoffindustrie, die Pharma-, Food- sowie Chemie-Industrie und für Recyclingprozesse. Ein zweiter Geschäftsbereich ist die Herstellung von Folienextrusionsanlagen, mit denen dünne mehrschichtige Kunststofffolien produziert werden.

Als die Aufträge für den Hersteller von Maschinen und Turnkey-Systemen zur Aufbereitung von Pulvern, Granulaten und Schüttgütern Anfang des neuen Jahrtausends anstiegen, stießen die Fertigungsplaner der Hosokawa Alpine AG immer häufiger an ihre Grenzen. "Je weiter der Planungsprozess in der Ferne lag, desto schwieriger war es für unsere Planer, sich einen Überblick in unserem Auftragsnetz zu verschaffen", sagt Reinhard Wagner, stellvertretender Fertigungsleiter bei Hosokawa Alpine. Ein Blick in die Hallen des Unternehmens macht deutlich, worin die Herausforderungen lagen: in der Koordination aller Prozesse bis zur Montage. Denn der Spezialist für Pulvermahlanlagen, der feine Pulver für die Pharma-, Food- und Chemieindustrie und die mineralische Grundstoffindustrie mahlt, produziert einen Großteil der Komponenten in seinen Hallen selbst. Reinhard Wagner erklärt: "Die selbst gefertigten Teile gilt es rechtzeitig herzustellen und die Einkaufsteile sind zielgenau in den Prozess einzusteuern und so durch die einzelnen Werkstätten zu navigieren, dass alles zum großen Finale in der Montage bereit steht". Dass die Koordination der einzelnen Arbeitsschritte sowie die zeitliche Abstimmung aller Prozesse auf den Montagetermin nicht trivial ist, bestätigt Thomas Makkos, Informatiker in der Datenverarbeitung bei Hosokawa Alpine: "Die Synchronisation der Fertigungs- und Einkaufsabläufe war auch deshalb so kniffelig, weil es unser Anspruch ist, flexibel auf die einzelnen Wünsche unserer Kunden einzugehen." Bei der Hosokawa Alpine AG sind Änderungen durch den Kunden bis kurz vor dem Liefertermin an der Tagesordnung.

Bild:  Psipenta Software Systems GmbHBild: Psipenta Software Systems GmbH
Bei dem Maschinenbauer Hosokawa Alpine berechnet die Steuerungslösung Psipenta Adaptive die Fertigungsaufträge jeden Abend neu. "Dabei berücksichtigt das System alle Abhängigkeitsfaktoren der Kapazitätsplanung, darunter die benötigte und die verfügbare Ka

Anteil Durchlaufzeit: 90 Prozent

Dass ein Auftrag vorgezogen werden muss, ein Zukaufteil nicht rechtzeitig ankommt oder betriebsbedingte Störungen wie etwa der Ausfall einer Maschine auftreten, sind nicht nur Probleme von Sondermaschinen- und Anlagenbauern. Mit ihrer Werkstattfertigung sind sie auf solche Situationen aber besser eingestellt als Serienfertiger, da sie wesentlich flexibler auf Störungen reagieren können. Der Typus der Werkstattfertigung hat aber den Nachteil, dass zwischen den eigentlichen Bearbeitungsschritten 'sehr viel Luft' ist. Thomas Makkos weiß, welche Auswirkungen das auf die Durchlaufzeiten im Betrieb hat: "Im Schnitt liegt die Bearbeitungszeit eines Teils bei gerade zehn Prozent; 90 Prozent seiner Zeit verbringt es praktisch in Wartestellung." Bevor der Augsburger Spezialist für Verfahrenstechnik und Folienextrusions-Anlagen sich für eine adaptive Steuerungslösung entschied, rechnete er für jeden Wechsel von einem Bereich in den anderen mit drei Tagen Übergangszeit. Diese langen Wartezeiten, die sich bei der Planung eines Auftrags im ERP-System von Arbeitsstation zu Arbeitsstation addieren, führten regelmäßig dazu, dass der errechnete Fertigungsstart in der Vergangenheit lag. Anschließend wurde der Verzug im Laufe des Herstellungsprozesses wieder 'irgendwie' aufgeholt, um den Liefertermin zu halten.

Liefertreue hängt vom Einkauf ab

Der zweite Faktor für die Liefertreue ist der Einkauf. Oft ergibt es wenig Sinn, mit der Eigenfertigung eines Anlagenteils zu starten, wenn zum Beispiel ein Motor erst drei Wochen später im Werk eintreffen wird. "Solche Langläufer zu identifizieren oder Engpässe eines Auftragsprojekts herauszufinden, war bisher extrem aufwendig", erklärt Wagner und betont: "Um solche kritischen Teile aus dem Datenberg eines ERP-Systems herauszuziehen, muss man sich extrem gut auskennen." Als die Unzufriedenheit mit der mangelnden Weitsicht immer größer wurde, entschloss sich das Team aus IT- und Fertigungssteuerern nach einer Optimierungslösung Ausschau zu halten. Damit sollte die Liefertermintreue erhöht und schneller auf veränderte Parameter reagiert werden können. "Ein Leitstand kam zum damaligen Zeitpunkt aber nicht in Frage; er arbeitete zu statisch und gab feste Reihenfolgen vor", berichtet Wagner aus der damaligen Suchphase. Dagegen überzeugte die Augsburger das Angebot ihres bestehenden ERP-Partners. Die Ressourcen- und Planungssoftware des Berliner Anbieters von ERP- und Fertigungssteuerungssystemen Psipenta nutzt Hosokawa Alpine bereits seit 1999. Mit der neuen Lösung für den dynamischen Produktionsabgleich, Psipenta Adaptive, hatten die Berliner auf die Anforderungen vieler mittelständischer Betriebe reagiert. Wagner erinnert sich: "Als wir uns im Jahr 2007 umschauten, gab es nichts Vergleichbares zu der Lösung von Psipenta auf dem Markt."

PSI Automotive & Industry GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&PRODUCTION November 2015 - 10.11.15.
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