Anzeige

Telefon: +49 2203 9649 0


Igus-Lösungen versorgen robotergestütztes Schraubsystem zuverlässig mit Daten, Energie und Medien

Vollautomatisiert & punktgenau: Fließlochschrauben im Karosserierohbau

Im Karosserie-Leichtbau spielt das Fließlochschrauben eine wichtige Rolle, da mit dieser Fügetechnik Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen wie Stahl und Aluminium verbunden werden können. Um in der vollautomatisierten Automobil-Produktion die Prozesse weiter zu vereinfachen, bietet die Firma Klingel mit dem robotergestützten Schraubsystem KFlow ein Gesamtsystem an. Die Basis für die Komplettlösung bildet ein gemeinsam mit der Firma Igus entwickelter Standard-Robotik-Leitungssatz sowie die Igus-Roboterenergiezuführung Triflex R. Das SPS-MAGAZIN hat mit den am Entwicklungsprozess beteiligten Personen der beiden Unternehmen über das Gemeinschaftsprojekt gesprochen.

Es gibt mehrere 'kalte Fügetechniken', die im Karosseriebau eingesetzt werden - Clinchen, Nieten und das Fließlochschrauben. Welche Vorteile bietet das FLS-Verfahren gegenüber den anderen Fügetechniken?

Dr. Robert Klingel: Grundsätzlich kann man zwischen den einseitigen und den zweiseitigen Fügeverfahren unterscheiden. Zweiseitig bedeutet, dass die Stelle, an der zwei Bauteile miteinander verbunden werden sollen, eben von zwei Seiten aus zugänglich sein muss, um die Verbindung herzustellen. Das ist zum Beispiel beim Clinchen, Stanznieten und auch beim klassischen Widerstandspunktschweißen der Fall. Beim Fließlochschrauben handelt es sich dagegen um ein einseitiges Verfahren, die Verbindungsstelle muss also nur von einer Seite aus zugänglich sein. Das eröffnet größere Freiräume bei der Gestaltung der Bauteile, die miteinander verbunden werden sollen. So ist es mit FLS beispielsweise möglich, Bleche mit Hohlprofilen zu verbinden, was mit zweiseitigen Verfahren nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Weiterhin erlaubt das Fließlochschrauben die Verbindung von Bauteilen aus unterschiedlichen Werkstoffen wie Stahl und Aluminium. Auch aus diesem Grund nimmt das Verfahren inzwischen einen festen Platz im Karosserie-Leichtbau ein.

Welche Herausforderungen müssen dabei generell gelöst werden?

Dr. Klingel: Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich das Zusammenspiel von Roboter und Schrauber. Im Vergleich zu einer Schweißzange muss der Roboter beim Fließlochschrauben nicht nur das Gewicht des Schraubers tragen, sondern auch die Prozesskräfte aufbringen. Das erfordert zum einen Roboter mit hoher Traglast und zum anderen mit ausreichender Steifigkeit, damit es während des Schraubvorgangs zu möglichst geringen Verlagerungen kommt. Ein weiterer Punkt ist die sichere Zuführung der Schrauben vom Sortiergerät über das Schlauchpaket des Roboters zum Schrauber. Der dafür verwendete Zuführschlauch muss so entlang des Roboters verlegt werden, dass die Schraube unabhängig von der Roboterstellung in einer definierten Zeit zum Schrauber transportiert wird. Dazu ist eine Energiekette notwendig, die sowohl den Zuführschlauch als auch die Leitungen zuverlässig führt. Hinsichtlich des Zuführschlauchs ist unabdingbar, dass dieser seine Geometrie unabhängig von den Bewegungen des Roboters dauerhaft beibehält, also beispielsweise nicht durch parallel laufende elektrische Leitungen belastet und verformt wird. Diese Anforderung wird bei der Energiekette Triflex R von Igus hervorragend erfüllt. Damit ist die Grundlage für eine hohe Verfügbarkeit des Fließlochschraubsystems gesichert.

igus GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN SPSS 2015 - 19.11.15.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de

Firmenportrait