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Zählen zahlt sich aus!

Husumer Klinik realisiert komplexes Energiemesskonzept

Konstant zuverlässige Energieversorgung ist für das Gesundheitswesen essentiell. Die Klinik Husum hat daher Ende 2014 begonnen, ihre Mittel- und Niederspannungsinfrastruktur zu erneuern. Das Modernisierungsprojekt umfasst ein umfangreiches Energiemesskonzept, das mit Hilfe der Drei-Phasen-Leistungsmessklemmen von Wago effizient, sicher und bedienerfreundlich realisiert werden konnte.

Bild: © Tim Riediger/vor-ort-foto.de

Grüne Weiden, fruchtbares Ackerland und Windräder, soweit das Auge reicht: In Nordfriesland liegt den Menschen der Klima- und Umweltschutz am Herzen. Das gilt auch für das hiesige Klinikum, das mit vier Akutkrankenhäusern einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in der Region leistet.

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Auf einer Breite von nur 12mm ermöglicht die Drei-Phasen-Leistungsmessklemme (750-494) die Messung aller relevanten elektrischen Daten eines dreiphasigen Versorgungsnetzes.

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Die Drei-Phasen-Leistungsklemmen des Wago-I/O-Systems 750 sind oberhalb der NH-Sicherungseinschubleisten installiert, wodurch der Kabelraumschrank sicherer und zugänglicher gestaltet werden konnte.

Die Klinik Husum ist eines von ihnen - und auch dort wird mit Investitionen in Wärmeverbundsysteme, ein Blockheizkraftwerk sowie leistungsfähige Gebäudeleittechnik großer Wert auf Energieeffizienz gelegt. Im Zuge des Neubaus der Operationsabteilung wurde die komplette Energieversorgungsinfrastruktur des Gebäudekomplexes mit seinen 260 Betten und etwa 475 Mitarbeitern modernisiert und dabei das Energiemanagement stärker in den Fokus gerückt. Das bedeutete, dass die gesamte Hauptverteilung sowie die Sicherheitsversorgung für Abnehmer unter anderem in den Operationssälen und der Intensivstation inklusive der notwendigen Kabelarbeiten im laufenden Krankenhausbetrieb erneuert werden mussten. Die Versorgungleistung liegt in der Größenordnung von rund 1,2MW. Die Verantwortung hierfür übernahm die Kieler Wisag Elektrotechnik Nord GmbH & Co. KG. Den Schaltschrankbau und die Automatisierung realisierte sie in Zusammenarbeit mit der Baade GmbH aus Hanerau-Hademarschen.

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Teil des Datensicherungskonzepts ist eine DC-USV basierend auf Wagos Epsitron-USV-Lade- und Kontrolleinheit (787-870), dem Netzteil Epsitron Pro Power (787-882) und einem Blei-Vlies-Akkumodul (787-872); zudem kommt ein Wago-Switch (852-102) zum Einsatz.

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Räumlich getrennt von der Hauptverteilung wurde die 630kVA-Sicherheitsversorgung installiert, ebenfalls ausgestattet mit drei Energiemesseinheiten, die auf dem Wago-I/O-System basieren.

Hohe Komplexität: rund 100 Energiemessstellen

Um in Zukunft die Energieverbräuche nachverfolgen, analysieren und optimieren zu können, sollten alle wesentlichen Leistungsabgänge überwacht werden. Das besondere hierbei: Nicht nur einzelne Gebäudeabschnitte und Abteilungen sollten erfasst werden, sondern außerdem Verbraucher wie Röntgengeräte, Computer- und Magnetresonanztomographen sowie die Systeme zur Klimatisierung und Belüftung. "Laut Spezifikation galt es, 98 Energiemessstellen gemäß der ISO 50001 in die Anlage zu integrieren", erinnert sich Torsten Bartels, Projektleiter bei Wisag. "Es war vorgesehen, je 20 Messgeräte in einem Kabelraumschrank unterzubringen. Das hätte die Installation von 20 Anzeigeelementen je Tür bedeutet." Von diesem Konzept war Baade-Geschäftsführer Wolfgang Böge nicht überzeugt: "Zum einen hatten wir Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, da die Tür aufgrund des Fronteinbaus der Geräte und der aufwendigen Kabelführung über den beweglichen Teil hinweg voll belastet worden wäre. Zum anderen wäre das Handling für das Klinikpersonal mühselig geworden." Denn ursprünglich war ein manuelles Ablesen der einzelnen Einheiten vorgesehen. Der Mitarbeiter hätte sich über die gesamte Höhe der Schränke bis hinunter zum Boden bemühen müssen, um alle 20 Einheiten abzulesen und zu notieren. In einem weiteren Schritte hätte er die Daten dann in sein System eingegeben.

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Das Energiemesskonzept erlaubt es Hans-Heinrich Johannsen, auch vom Schreibtisch aus unter anderem Fehler zu identifizieren und Verbraucher zu erkennen, die mehr Strom benötigen als erwartet.

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Sowohl in der Hauptverteilung als auch in der Sicherheitsversorgung ist ein Perspecto-Touch-Monitor installiert, über den der technische Leiter der Klinik vor Ort alle relevanten Informationen der beiden Systeme ablesen kann (links: Torsten Bartel, Wisag;

Drei-Phasen-Leistungsmessklemme macht's möglich

So schaute sich Böge nach Alternativen um und rechnete verschiedene Varianten durch. Am geeignetsten erschien ihm ein Konzept basierend auf den Drei-Phasen-Leistungsmessklemmen, die zum Wago-I/O-System 750 gehören. Mit diesem konnte er Wisag sowie die technische Leitung der Klinik Husum davon überzeugen, dass es eine bessere und gleichzeitig kosteneffektivere Lösung gibt. Auf einer Breite von nur 12mm ermöglicht die Drei-Phasen-Leistungsmessklemme (750-494) die Messung aller relevanten elektrischen Daten eines dreiphasigen Versorgungsnetzes. Aus den Effektivwerten für Spannungen und Ströme des Netzes berechnet das I/O-Modul direkt für jede Phase die Energie- und Verbrauchsdaten. Hierzu zählen: Wirkenergie, Wirkleistung und Wirkfaktor sowie Phasenlage, Blind- und Scheinleistung ebenso wie Drehfelderkennung, Spitzenstrom und Leistungsfaktor. Aufgrund des geringen Platzbedarfs war die Firma Baade in der Lage, die Leistungsmessklemmen im neuen Schaltschrankfeld der Klinik Husum oberhalb der NH-Sicherungseinschubleisten mit ihren integrierten Wandlern zu positionieren. Für die Hauptverteilung und die Sicherheitsversorgung kommen je drei Einheiten bestehend aus Feldbuscontroller (750-881) und rund 20 Energiemessmodulen zum Einsatz. "Dank Wagos Leistungsmessklemmen konnten wir unseren Installationsaufwand erheblich reduzieren und kostbare Zeit im Projekt sparen", erklärt Böge. "Wir brauchten keine Aussparungen für die zahlreichen Anzeigegeräte in den Schaltschranktüren und der Montage- und Verkabelungsaufwand der Messmodule ließ sich auf ein Minimum reduzieren. Hinzu kommt, dass wir dank des Platzes, den wir im Kabelraumschrank gespart haben, hier über eine deutlich bessere Zugänglichkeit verfügen."

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Bild 2: Die neue 630kVA-Hauptverteilung der Klinik Husum erstreckt sich über eine Länge von 5,4 m.

Platzsparend, sicher und bedienerfreundlich

Im Rahmen des Projekts spielte auch die Datensicherung für das Energiemanagement eine wichtige Rolle. Da Daten hier nicht über einen mechanischen Zähler, sondern elektronisch erfasst werden, darf der Zählerstand unter keinen Umständen verloren gehen. Daher haben Wisag und Baade bei der Klinik Husum ein dreistufiges Konzept realisiert: In der ersten Instanz befindet sich im Hauptverteiler eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, die auf Wagos Lade- und Kontrolleinheit Epsitron im Zusammenspiel mit einem Akkuspeicher basiert. In zweiter Instanz kommt der TCP/IP Web Connector von Baade zum Einsatz, der sich die Daten über Ethernet aus den Wago-Feldbuscontrollern holt und diese auf einer SD-Karte zwischenspeichert. Der Web Connector ist mit dem Netzwerk des Krankenhauses verbunden und liefert die Daten an eine SQL-Datenbank, die in dritter Instanz regelmäßig gesichert wird. Hinsichtlich der Visualisierung der Anlage bietet der Touch-Monitor Perspecto von Wago vor Ort die Möglichkeit, alle relevanten Daten von Hauptverteilung und Sicherheitsversorgung auf einen Blick anzuzeigen. Jede der beiden räumlich getrennten Versorgungseinheiten ist mit einem Perspecto ausgerüstet, der über Ethernet mit den Feldbuscontrollern in beiden Anlagenteilen kommuniziert. Über einen Webbrowser besteht für den technischen Leiter der Klinik Husum, Hans-Heinrich Johannsen, die Möglichkeit, zudem bequem von seinem Büro aus die Energieverbräuche der einzelnen Abnehmer zu verfolgen. "Für uns war das gesamte Projekt wie eine Operation am offenen Herzen - der Klinikbetrieb durfte nicht beeinträchtig werden", erläutert Johannsen und fügt an: "Mit der Energiemanagementlösung sind wir sehr zufrieden. Sie erleichtert uns erheblich die Arbeit, bietet höchste Transparenz und umfangreiche Analysemöglichkeiten für die Energie- und Leistungsdaten. So hat uns das System bereits erste hilfreiche Informationen geliefert. Zum Beispiel wissen wir nun, dass der neue CT nur halb so viel Energie benötigt wie sein Vorgänger. Das zeigt uns, dass sich Investitionen in neue Technologie lohnen - für uns und die Umwelt. Zudem sind wir jetzt bestens für das Energie-Audit gemäß der DIN EN16247 dieses Jahr aufgestellt."

WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 1 2016(WP) - 04.02.16.
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