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Starter-Kit für ATCAbasierte Systeme

Die Einführung oder die Umstellung auf neue Technologien stellen Systemdesigner immer wieder vor hohe Herausforderungen. Hardware- und Software-Starter-Kits sind hierbei eine unverzichtbare Hilfe, um schneller auf innovative Technologien umzustellen und die eigenen Applikationen anzupassen. Ein Einsatzbereich von Starter-Kits ist das Backend im IoT (Internet of Things).

Die Kommunikation der zahlreichen 'intelligenten Dinge' erfordert einen massiven Datendurchsatz und eine enorme Rechenleistung. Der offene AdvancedTCA (ATCA)-Standard der PCI Industrial Computer Manufacturers Group (PICMG) deckt diese neue Anforderung schon seit vielen Jahren ab. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist das stabile Hardware-Plattform-Management für ATCA-Systeme. Um das zuverlässige ATCA-Management für ein IoT-Backend-System zu nutzen, kann der Systemdesigner folgendermaßen vorgehen. Er übernimmt die ATCA-Architektur durch den Einsatz von spezifikationskonformen Systemkomponenten vollständig oder passt die ATCA-Management-Struktur soweit an, dass sie auch in proprietären Systemarchitekturen eingesetzt werden kann. In beiden Fällen kann die Entwicklung der Management-Schicht einen erheblichen Aufwand darstellen, vor allem dann, wenn diese von Grund auf neu begonnen wird. Dieser Aufwand wird durch den Einsatz des richtigen Starter-Kits reduziert. Zur optimalen Nutzung dieser Kits müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Was muss man sich unter der Management- Architektur basierend auf ATCA vorstellen?

Zu den Bausteinen der oberen Management-Architektur gehören hot-swap-fähige Prozessorboards, mit der Möglichkeit, diese durch ein optionales Rear Transition Module (RTM) zu erweitern, um zusätzliche I/O-Schnittstellen an der Rückseite des Systems herauszuführen. Weitere Bausteine sind die Field Replaceable Units (FRUs), wie beispielsweise eine Lüftereinheit oder ein Power Entry Module (PEM), wodurch eine komplette System-Infrastruktur zur Verfügung steht. Die ATCA-Architektur bietet auch verschiedene Arten von Management-Controllern, wie z.B. den IPMC (Intelligent Platform Management Controller), oder den MMC (Module Management Controller) für weitere Unterbaugruppen wie Mezzanine Cards oder intelligente RTMs. Der Shelf Manager überwacht den Betrieb aller angebundenen Funktionsblöcke im System (optional in redundanter Konfiguration) und repräsentiert es gegenüber höheren Management-Schichten. Das Herzstück des Shelf Managers bildet der Shelf Management Controller (ShMC). Die Überwachung und das Low-Level-Management des jeweiligen Boards erfolgt durch den Intelligent Platform Management Controller (IPMC), der zugleich dieses Board gegenüber dem Shelf Manager über einen I2C-basierten, zweifach redundanten Intelligent-Platform-Management-Bus (IPMB-0), repräsentiert. Optional können sich die IPM-Controller auch über ein Ethernet-Fabric im System mit dem Shelf Manager verbinden. Andere FRUs, beispielsweise Lüftereinschübe, können ebenso über IPMCs verfügen und in den IPMB-0-Bus eingebunden werden. Sämtliche oben angesprochenen architektonischen Elemente sind nicht nur unabhängig von Formfaktor und physikalischen Schnittstellen, sondern auch von der Anzahl der Boards in einem System. Ein ATCA-basiertes Management-System, das alle diese Elemente unterstützt, kann auf die Struktur eines beliebigen Systems angewendet werden. Entwickler eines solchen Systems haben zusätzlich die Möglichkeit, ATCA-kompatible Einschubplätze vorzusehen. Somit können beispielsweise kostengünstige und leistungsstarke x86-CPU-Karten auf ATCA-Basis eingesetzt werden. Ein Vorteil solcher hybrider Architekturen besteht darin, dass sich die ATCA-kompatiblen Elemente leicht integrieren lassen.

Pentair Technical Solutions GmbH

Dieser Artikel erschien in Embedded Design IV 2016 - 02.06.16.
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