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KC-Mark: Voraussetzungen für den sicheren Zugang zum koreanischen Markt, Teil 2

Für den Marktzugang müssen in Korea alle Produkte geprüft und zertifiziert werden, von denen eine potenzielle Gefahr für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt ausgehen könnte. Im Jahr 2009 wurden mit der Einführung des KC-Mark die Vorgaben für die Zertifizierung vereinheitlicht. Dennoch herrscht bei vielen Unternehmen noch Unsicherheit darüber, welche konkreten Anforderungen ihre Produkte für den koreanischen Markt erfüllen müssen.

Bild: TÜV Süd Product Service GmbH

Um sichere Arbeitsprozesse gewährleisten zu können, wurden Maschinen, Sicherheitskomponenten und persönliche Schutzausrüstung in zwei Gruppen eingeteilt, die auch unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Zertifizierung bedingen: die Certification of Compliance (CoC) und die Declaration of Conformity (DoC). Unter der CoC sind die Produkte zusammengefasst, bei denen die Gefahr schon unmittelbar vom Prozess der Maschine ausgeht. Dazu gehören beispielsweise Pressen, Dampfkessel, Hebeeinrichtungen oder Handkettensägen. Zudem werden unter dem CoC auch Komponenten zertifiziert, die für einen risikoarmen Betrieb unerlässlich sind. Das sind u.a. Überlastschutzeinrichtungen für Krane, Sicherheitsventile und Schutzeinrichtungen für Pressen sowie persönliche Schutzausrüstungen. Zudem müssen sämtliche explosionsgeschützte Maschinen die Anforderungen der CoC erfüllen. Diese sind höher als die Anforderungen für die DoC: Eine Fertigungsstättenbesichtigung ist bei Serienprodukten unumgänglich und muss durch ein akkreditiertes Prüflabor durchgeführt werden. Diese Besichtigung muss jährlich wiederholt werden, dadurch wird das Zertifikat jährlich erneuert. Unter der DoC sind die industriellen Maschinen zusammengefasst, von denen vor allem dann Gefährdungen ausgehen, wenn Sicherheitstechnik in der Konstruktionsphase nur unzureichend eingeplant wurde oder wenn sicherheitstechnische Komponenten ausfallen. Das gilt beispielsweise für Werkzeugmaschinen, Industrieroboter, Lebensmittelmaschinen oder Fördereinrichtungen. Zudem müssen Komponenten mit einer DoC zertifiziert werden, die primär im Fehlerfall eine risikomindernde Funktion haben und stärker auf Langlebigkeit und eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit ausgelegt sein müssen. Das trifft beispielsweise auf Bauteile wie Schutzhauben oder Not-Halt-Einrichtungen zu. Auf ihrer Internetseite hat die Kosha mehrere Listen mit Produkten veröffentlicht, es muss jedoch individuell geklärt und entschieden werden, welche Ausführung des KCs-Mark auf welches Produkt angewendet werden kann bzw. ob ein Produkt überhaupt zertifizierungspflichtig ist. Zudem werden von der Kosha auch Übersichten zur Verfügung gestellt, wie der Prüfablauf im Detail funktioniert und welche Anforderungen an die Prüfungen gestellt werden. Eine pauschale Aussage zum Prüfaufwand ist nicht möglich, weil der Prüfumfang je nach Produkt stark variieren kann. Für die Zertifizierung werden von der Koshaauch technische Unterlagen eingefordert. Dabei kann es sich u.a. um Konstruktionspläne, Festigkeitsberechnungen, elektrische oder akustische Messprotokolle oder auch um komplette Einbau- und Explosionsdiagramme handeln. Vorrangig für Produkte, die nicht unter das KCs-Mark fallen, gibt es noch ein freiwilliges Prüfzeichen, das S-Mark. Dieses freiwillige Sicherheitszertifikat wurde 1997 von der Kosha eingeführt. Damit können Hersteller nachweisen, dass ihre Produkte aufgrund ihrer konstruktiven Eigenschaften das Risiko von Arbeitsunfällen minimieren und dass sie in der Lage sind, gleichbleibend hohe Qualität im Fertigungsprozess zu gewährleisten. TÜV Süd ist von der Kosha als Partner anerkannt und kann Zertifizierungen für das KC-Mark und das S-Mark anbieten.

TÜV SÜD Product Service GmbH

Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 6 2016 - 11.11.16.
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