Simultane Planungfür mehr Agilität
Steigende Kundenanforderungen in der Kosmetikindustrie setzen bei den Herstellern eine sehr hohe Flexibilität in der Produktion voraus. Auch Babor, internationaler Anbieter von Premiumkosmetik, sah sich vor der Herausforderung, sein wachsendes Produktspektrum an Luxushautpflegeprodukten nachhaltig und effizient herzustellen. Denn vor allem Kapazitätsengpässe, eingeschränkte Erntezeiten hochwertiger Rohstoffe und ihre begrenzte Haltbarkeit müssen an das Supply Chain Management angepasst werden. Die zuständigen Planungsverantwortlichen entschieden sich daher für eine Optimierungssoftware, die präzise Prognosen zu Abweichungen und Engpässen sowie ein kostenoptimales Produktionsprogramm in ihrem System liefert.
Bereits 1955 entwickelte der Chemiker Dr. Michael Babor das HY-Öl, das nicht nur bis heute eine wichtige Komponente der Kosmetiklinien bildet, sondern nach wie vor zu den Bestsellern des Unternehmens gehört. Mit der Gründung des Unternehmens Babor in Köln wurde ein Jahr später der Grundstein für die Institutskosmetik gelegt. Anfang der 60er-Jahre erwarb der Pharmazeut Dr. Leo Voßen das Beauty-Startup und verlegte das Unternehmen an den heutigen Firmenstammsitz in Aachen. Hier befindet sich der weltweit einzige Produktionsstandort von Babor. Auf 20.000m2 wird auf Basis von 850 verschiedenen Rohstoffen an Luxushautpflege 'made in Germany' geforscht. Bis heute ist das Unternehmen in Besitz der Familie Voßen, die aus der Idee des Chemikers eine international bekannte Marke machte. Am deutschen Standort sind 400 Mitarbeiter tätig, weltweit sind es über 500. Babor ist in mehr als 70 Ländern vertreten.
Agiles Vorgehen
Agilität gehört zu den Grundpfeilern von Babor. Als Hersteller von Kosmetikprodukten muss das Unternehmen rasch, flexibel und zu jeder Zeit auf die Anforderungen des dynamischen Kosmetikmarktes reagieren können, denn unvorhergesehene Veränderungen kommen täglich vor. "In der Kosmetikindustrie werden jedes Jahr viele neue Produkte gefordert und die Absätze verändern sich stark. Die Rahmenbedingungen von Produktion und Beschaffungsmanagement müssen entsprechend sehr schnell angepasst und Materialverfügbarkeit sowie Maschinenkapazitäten stets berücksichtigt werden", sagt Rupert Freutsmiedl, Director Supply Chain Management und Member of the Executive Committee bei Babor. Bislang plante das Unternehmen mit einem ERP-System, das eine umfassende Betrachtung aller Restriktionen kaum möglich machte: "Trotz viel Erfahrung stießen die zuständigen Planungsverantwortlichen mit den Zahlen aus dem ERP-System zunehmend an ihre Grenzen. Wir haben deshalb nach einer Optimierungssoftware gesucht, mit der sich unsere SCM-Prozesse in einem Fluss, ohne Medienbrüche, abbilden lassen und die uns präzise Prognosen zu Abweichungen und Engpässen liefert", sagt Freutsmiedl. Intelligente Planungssoftware sollte dabei unterstützen, den verkürzten Lebenszyklen von Produkten der Kosmetikbranche adäquat zu begegnen und die Prognosequalität auf eine neue Stufe zu heben. Die Berücksichtigung von Mindesthaltbarkeitsdaten und kurzen Wiederbeschaffungszeiten waren weitere Anforderungen an eine vorausschauende Planung. Aus diesem Grund entschied sich der Kosmetik-Hersteller für eine integrierte Planung und Steuerung seiner Supply Chain-Prozesse mit Add*One Simultanplanung von Inform. Damit sollte auch eine optimierte Vernetzung zwischen Operations und dem Sales-Bereich erreicht werden.
Simultan geplant
Inzwischen wurde die erste Projektphase bei Babor erfolgreich realisiert: Die Lösung für die Simultanplanung berücksichtigt gleichzeitig sowohl die kapazitive Machbarkeit als auch die Verfügbarkeit der Waren bereits bei der Bestimmung der Losgrößen. Dieser simultane Planungsansatz fasst die normalerweise nacheinander folgenden Planungsphasen der Materialbedarfs- und Losgrößenplanung, die Durchlaufterminierung und den Kapazitätsausgleich in einem einzigen Schritt zusammen und generiert dadurch kostenoptimale und machbare Fertigungslose. Verlässliche Aussagen über zukünftige Bedarfe und ein wirtschaftliches Bestandsmanagement ergänzen den ganzheitlichen Planungsansatz. "So erreicht man mit Add*One Simultanplanung nicht nur eine Bestandsoptimierung, sondern auch eine wesentlich zuverlässigere und stabilere Lieferkette, vom Kundenauftrag über die Produktion bis hin zur Beschaffung der Rohware", sagt Freutsmiedl. "Durch die große Transparenz geht es darum, proaktiv zu sein und nicht nur zu reagieren. Aus der riesigen Informationsmenge können wir nun sehr schnell Selektionen zusammenstellen und Auswertungen generieren", sagt Freutsmiedl. Die Implementierung der neuen Software bewirkte bei Babor seitdem eine Vielzahl von Veränderungen: "Wir haben Prozesse umgestellt und geänderte Standards eingeführt. Gleichzeitig hat Add*One Simultanplanung unser Unternehmen modelliert", erinnert sich Dirk Voßen, Supply Chain Management Demand Planner und Projektleiter APS System bei Babor. Mit Voßen wurde für das Projekt eine eigene Stelle im Unternehmen geschaffen. "Diese Position bildet eine Schnittstelle zwischen Sales und Operations. Es zählt nicht mehr nur, dass einzelne Inseln ihre Pläne erfüllen, vielmehr soll der ganze Prozess zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führen und Deckungsbeiträge erwirtschaften", beschreibt Voßen seine neue Aufgabe. Die Experten von Inform begleiteten daher nicht nur den Implementierungsprozess, sondern schulten die Planer im Anschluss individuell für einen effizienten und reibungslosen Projektstart. "Die gesamte Einführung des Systems verlief reibungslos. Es gab zu keiner Zeit Probleme oder ein Out-of-Stock. Auf den Tag genau sind wir mit Add*One live gegangen und seitdem läuft es einwandfrei", sagt Rupert Freutsmiedl. Aktuell arbeiten sieben Produktionsplaner operativ mit dem Add-On-System und erfahren eine große Erleichterung in ihrer täglichen Arbeit durch die grafische Aufbereitung in der Lösung. "Handlungsbedarf wird priorisiert dargestellt und das Controlling ist durch die grafische Darstellung schnell durchführbar und leicht verständlich", sagt Freutsmiedl.
Auf Expansionskurs
Nachdem die Simultanplanung erfolgreich realisiert wurde, plant der Kosmetikhersteller nun die Implementierung zusätzlicher Produkte von Inform, wie beispielsweise auch die Add*One Absatzplanung. Neben weiteren Kosteneinsparungen erhoffen sich die Experten von Babor eine zunehmende Angleichung an Industriestandards, eine verbesserte Marktorientierung sowie mehr Effizienz und Flexibilität. Mit der Einbindung der größten ausländischen Tochtergesellschaft in den USA soll Anfang 2017 zudem die Netzwerkplanung gestartet werden. Babor blickt zuversichtlich auf die nächsten Schritte.
Steigende Kundenanforderungen in der Kosmetikindustrie setzen bei den Herstellern eine sehr hohe Flexibilität in der Produktion voraus. Auch Babor, internationaler Anbieter von Premiumkosmetik, sah sich vor der Herausforderung, sein wachsendes Produktspektrum an Luxushautpflegeprodukten nachhaltig und effizient herzustellen. Denn vor allem Kapazitätsengpässe, eingeschränkte Erntezeiten hochwertiger Rohstoffe und ihre begrenzte Haltbarkeit müssen an das Supply Chain Management angepasst werden. Die zuständigen Planungsverantwortlichen entschieden sich daher für eine Optimierungssoftware, die präzise Prognosen zu Abweichungen und Engpässen sowie ein kostenoptimales Produktionsprogramm in ihrem System liefert.
Bereits 1955 entwickelte der Chemiker Dr. Michael Babor das HY-Öl, das nicht nur bis heute eine wichtige Komponente der Kosmetiklinien bildet, sondern nach wie vor zu den Bestsellern des Unternehmens gehört. Mit der Gründung des Unternehmens Babor in Köln wurde ein Jahr später der Grundstein für die Institutskosmetik gelegt. Anfang der 60er-Jahre erwarb der Pharmazeut Dr. Leo Voßen das Beauty-Startup und verlegte das Unternehmen an den heutigen Firmenstammsitz in Aachen. Hier befindet sich der weltweit einzige Produktionsstandort von Babor. Auf 20.000m2 wird auf Basis von 850 verschiedenen Rohstoffen an Luxushautpflege 'made in Germany' geforscht. Bis heute ist das Unternehmen in Besitz der Familie Voßen, die aus der Idee des Chemikers eine international bekannte Marke machte. Am deutschen Standort sind 400 Mitarbeiter tätig, weltweit sind es über 500. Babor ist in mehr als 70 Ländern vertreten.
Inform GmbH
Dieser Artikel erschien in IT&Production Februar 2017 - 06.02.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com