Anzeige

Volatilitätspotenzialekostenoptimal nutzen

Die Volatilität des Strompreises nimmt durch den Ausbau erneuerbarer Energien stetig zu. Kleine und mittlere Unternehmen des produzierenden Gewerbes können sich diese Schwankungen durch gezielte Lastführung zu Nutze machen und Energiekosten sparen. Zur Hebung dieses Potenzials müssen sie Messzähler zur registrierten Leistungsmessung nutzen und Strom zu möglichst börsennahen Preisen beziehen.

Bild: EPEX DE/AT 2016Bild: EPEX DE/AT 2016

Produzierende kleine und mittlere Unternehmen sehen sich laut BDEW-Strompreisanalyse vom Januar 2016 stetig steigenden Energiekosten gegenüber. Der Anteil der Energiekosten eines KMU der metallverarbeitenden Industrie beläuft sich bereits auf 1,10 bis 4,37 Prozent des Gesamtumsatzes. Bei durchschnittlichen Gewinnmargen von rund 7 Prozent stellen die Energiekosten somit einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Viele Ansätze der Energiekostenreduktion befassen sich bereits mit der Steigerung der Energieeffizienz, wobei die Anpassung des Strombezugs ein bisher weitgehend ungenutztes Potential bietet. So haben die Liberalisierung des Strommarktes und der Ausbau der erneuerbaren Energien zur Folge, dass ein erheblicher Anstieg der Preisschwankungen an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig zu beobachten ist. Aufgrund der wetterbeeinflussten Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen entsteht ein regelmäßiges Überangebot an Energiemengen, welche nicht vom Markt abgefangen werden können und entsprechend zu einer spontanen Senkung des Strompreises führen. Zur Darstellung der aktuellen Angebots- und Nachfragesituation eignet sich der Spotmarkt, an dem einen Tag vor Verbrauch viertelstündlich Strommengen bezogen werden können. Dem gegenüber steht der Terminmarkt, an dem Strommengen für zukünftige Perioden gehandelt werden. Unternehmen könnten durch eine gezielte Konzentrierung des Strombezugs auf preisgünstige Perioden eine signifikante Senkung der eigenen Energiekosten erzielen. Der Mangel an Technologien zur verlustfreien und investitionsarmen Energiespeicherung erfordert hingegen, dass Unternehmen ihr Stromverbrauchsverhalten anpassen.

IPH - Institut für Integrierte Produktion

Dieser Artikel erschien in IT&Production März 2017 - 08.03.17.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com