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Im Datennebel und an der Kante zur Cloud

Die Strukturen und Konzepte in der industriellen Automatisierungswelt werden sich durch das Internet of Things und Industrie 4.0 völlig verändern. Allerdings werden wohl deutlich weniger Geräte direkt mit einer Cloud kommunizieren, als in vielen Prognosen vorhergesagt. Statt dessen entsteht durch das 'Fog-Networking' bzw. 'Edge-Computing' eine Sichtweise zur lokalen Integration unzähliger Datenpunkte.

Bild: SSV Software Systems GmbHBild: SSV Software Systems GmbH
Abb. 1: Der (I)IoT-Technologie-Stack Thinglyfied 2 bietet Hardware- und Softwarekomponenten für Devices, Edge Gateways und die zu einem Produkt gehörende Cloud.

Im Industrial Internet of Things (IIoT), aber auch im Industrie-4.0-Umfeld erkennt man schon den veränderten Lösungsansatz: Zwischen Feldebene und Cloud entsteht unter dem Oberbegriff Fog- bzw. Edge-Computing (auch Fog-Networking genannt) eine serviceorientierte Zwischenschicht. Sie könnte sogar die gesamte Feldebene einer Smart Factory vollständig absorbieren. Das Ziel dabei ist, einzelne Systeme am Rand zur Cloud (at the edge), also im unmittelbaren Umfeld (Nebel = Fog), intelligenter zu machen, mit speziellen Fähigkeiten auszustatten und Sonderaufgaben ausführen zu lassen. Dadurch können die 'Things im Nebel' direkt oder über ein Edge-Gateway untereinander kommunizieren. Automobilhersteller testen zusammen mit Mobilfunknetzbetreibern bereits Cloudlet-Konzepte (Mobil Edge Computing) für autonome Fahrzeuge. Dabei kommunizieren Fahrzeuge und Verkehrsschilder über die Funkzellenhardware als Edge-Gateway direkt miteinander, ohne dass die einzelnen Datenpakete über eine Cloud ins Internet geleitet werden. Mit IBM hat ein erster führender IoT-Cloud-Anbieter einen Strategiewechsel vollzogen: Seit einigen Wochen werden die Watson-Analytics-Funktionen nicht mehr nur in der Wolke, sondern auch im Cisco-Edge-Router angeboten. In den USA wurde mit dem OpenFog Consortium inzwischen schon ein Verband gegründet, der sich diesem speziellen Thema widmet. Die Gründungsmitglieder ARM, Cisco, Dell, Intel, Microsoft und die Princeton University wollen 'Fog-Technologie' gemeinsam weiterentwickeln und im Markt verbreiten. Dabei werden sie inzwischen auch von GE und Schneider Electric und zahlreichen weiteren Unternehmen und Organisationen unterstützt.

SSV Software Systems GmbH

Dieser Artikel erschien in Embedded Design 2 2017 - 07.03.17.
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