Anzeige

Roboternavigation

Schnelle Roboterführung dank präziser 3D-Scanner

Bin Picking als Begriff für die Entnahme von zufällig platzierten Teilen ist bereits seit einigen Jahren bekannt. Dennoch gibt es nur wenige Unternehmen, die eine technologisch ausgereifte Lösung für dieses Problem haben. Einer der Hauptgründe ist die Integration mehrerer komplexer Bereiche wie Bildverarbeitung, Bahnplanung, Kollisionsüberwachung und Greiferdesign.

Bild: PhotoneoBild: Photoneo
Bild 1 | Der Bin-Picking-Prozessablauf erfolgt in drei Schritten: (a) Scannen und (b) lokalisieren von Objekten. Anhand der Daten erfolgt (c) die Bahnplanung des Roboters für die Teileentnahme.

Moderne Robotik ist in der Lage, auf Eingaben zu reagieren, und modular anpassungsfähig für Veränderungen. Roboter, die für das Bauteilhandling von Punkt A nach Punkt B (an einer genau definierten Stelle) programmiert sind, erfüllen diese Definition der modernen Robotik nicht. Eine große Anzahl von Aufgaben scheiterte in der Vergangenheit in erster Linie an der Qualität der Messergebnisse der 3D-Scanner. Für das Handling von zufällig platzierten Objekten auf Europaletten oder in Behältern (Bin Picking) ist die Qualität der Messergebnisse (z.B. Punktwolke) allerdings wichtig, denn diese bestimmen die Präzision der Handlingoperationen. Der zweite Faktor ist die Zeit, in der ein Arbeitsbereich gescannt wird, denn es gibt derzeit nur wenige Scanner auf dem Markt, die qualitativ hochwertige Scans im Bruchteil einer Sekunde bieten. Dabei geht es nicht nur um die Abnahme von zufällig platzierten Teilen auf Europaletten, in Behältern oder Schachteln, sondern auch um Objekte, die auf einem Förderband nicht orientiert sind. Die intelligente Erkennung von Objekten und deren Handling ist auch notwendig für die Entladung zufällig platzierter Behälter und Schachteln auf Paletten. Bin-Picking-Anwendungen haben nichts mit der klassischen Robotik zu tun. Der Roboter dient hierbei lediglich als Werkzeug für die Entnahme von Objekten, ohne jede Logik. Der Prozessablauf erfolgt dabei in drei Schritten: Zunächst wird der Arbeitsbereich mit den Objekten durch einen 3D-Scanner gescannt. Die daraus generierte Punktewolke wird an die Lokalisierung weitergegeben. Diese lokalisiert, unter Verwendung des CAD-Modells, ein geeignetes Objekt zur Entnahme. Zeitgleich berechnet es den idealen Weg für den Roboter, bei dem dieser sich dem vorgegebenen Objekt nähert, ohne dass es zu einer Kollision kommt.

Photoneo

Dieser Artikel erschien in inVISION 2 2017 - 02.05.17.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.invision-news.de