MID-geeichte Messtechnik zur detaillierten Energieerfassung
Exakt erfassen, was zählt
Moderne, zukunftssichere Energiezähler sind ein Grundstein für mehr Energieeffizienz in Wohn- und Gewerbebauten, öffentlichen Einrichtungen, Infrastruktur- und Industrieanlagen. Dazu sollten die Messgeräte nicht allein sämtliche relevanten Kennzahlen verrechnungsfähig erfassen, sondern sich auch variabel in Systeme zum Energie- und Gebäudemanagement einbinden lassen.
Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs entfällt auf den Gebäudebestand - und von diesem Anteil schlagen wiederum rund 15 Prozent für den Stromverbrauch zu Buche. Steigende Energiekosten, staatliche Einsparziele und Fördermaßnahmen treiben auch in diesem Sektor Investitionen in die Energieeffizienz voran. Professionelle Messtechnik und ein umfassendes Energiemanagement helfen, Einsparpotenziale zu heben und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Daher legen Industrie, Handel und Gewerbe - aber auch immer mehr Privathaushalte - großen Wert darauf, alle relevanten Energiekennzahlen einschließlich der eigenen Erzeugung und Einspeisung exakt und transparent zu erfassen. In der Gebäudetechnik sowie für Haus- und Wohnungseigentümer gewinnen Energieeffizienz und Einsparmöglichkeiten angesichts energetischer Gebäudebewertung und Einspeisevergütung wachsende Bedeutung. Mit Energieaudits nach DIN EN16247-1 kann neben Gewerbebetrieben, kleineren und mittleren Unternehmen auch der Wohnungssektor Steuernachlässe nach dem Spitzenausgleich geltend machen. Für Erstzertifizierungen gemäß ISO50001 oder DIN EN16247-1 bewilligt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Förderzuschüsse bis 20.000?, die Investitionen in Messtechnik und Management-Software einschließen.
Über 30 verrechnungsfähige Messdaten
Im Bereich der Messtechnik hat Gossen Metrawatt eine neue, kompakte Zähler-Generation eingeführt, die mehr als 30 verschiedene Messgrößen zur verrechnungsfähigen Auswertung bereitstellt. Der für 2-, 3- und 4-Leiter-Netze mit Wandleranschluss (1(6) A) und Eingangsspannungen von 100 bis 500V ausgelegte Energymid ist gemäß MID-Messgeräte-Richtlinie 2014/32/EU erstgeeicht. Er erfüllt die Genauigkeitsklasse B und kann damit acht Jahre für verrechnungsfähige Verbrauchs- und Einspeisedaten auch zur kostenstellenbezogenen Abrechnung eingesetzt werden. Nach Ablauf der Zulassung bietet der Hersteller eine Nacheichung für weitere acht Jahre durch seine staatlich anerkannte Prüfstelle EBY 8 an. Über den Leistungsbezug hinaus können je nach gewählter Geräteausführung mehr als 30 weitere Messgrößen wie Blindenergie, Scheinleistung, Neutralleiterstrom, Leistungsfaktor und Frequenz sowie die eigene Energieeinspeisung erfasst werden. Mittels THD-Erfassung (Total Harmonic Distortion) für Strom und Spannung wird zusätzlich die Netzqualität überwacht. Ein integrierter Ringspeicher zur internen Datensicherung zeichnet für eine Dauer von 60 Tagen Einstellungsänderungen und Ereignisse wie Unter- oder Überspannung auf.
Flexible Netzwerkeinbindung
Zusätzlich zur Signalübertragung via Impuls über standardisierte oder frei programmierbare S0-Schnittstellen können die Zähler mit diversen Bus-Schnittstellen - M-Bus, LON, BACnet sowie Modbus-RTU/-TCP - für die Datenübertragung und Fernauslesung ausgestattet werden. Damit eignen sich die Geräte zur Integration in praktisch jede bestehende Netzwerkarchitektur. Durch Anbindung an M-Bus, Modbus-RTU oder Modbus TCP/IP lassen sich mit den Zählermodellen des Typs EM228x und EM238x zudem Lastprofile über Zeiträume von gut einer Woche bis zu 1,8 Jahren erstellen. Hierzu speichert das Messgerät zu 16.000 wählbaren Zeitpunkten die Zählerstände für Wirk- und Blindleistung gemäß dem aktiven Bezugs- und Abgabetarif. Lastgangwerte und Messintervalle können direkt vom Display abgelesen, über Schnittstellen ausgewertet oder in Excel übertragen werden. Indem die Messwerte nach Kostenstellen aufgeschlüsselt werden, lassen sich die Verbräuche verschiedener Abteilungen durch innerbetriebliches Benchmarking auf Bestwerte optimieren. So zeigt sich schnell, ob und wo unnützer Verbrauch, Leckagen, schlechte Wirkungs- und Nutzungsgrade sowie mangelhafte Blindstromkompensation die Energiekosten in die Höhe treiben. Werden anfallende Lastspitzen nach dem Verursacherprinzip verrechnet, steigt der Anreiz zur Stromeinsparung. "Damit leistet der Zähler einen wichtigen Beitrag zur effizienteren Energienutzung, zu der Unternehmen sowohl aus ökologischer Verantwortung als auch durch verschiedene Richtlinien und Vorgaben angehalten sind", erklärt Andreas Bindner, Produktmanager bei Gossen Metrawatt.
Großer Funktionsumfang auf kleinem Bauraum
Die Messgeräte sind sowohl in vorkonfigurierten Standardausführungen, als auch mit kundenspezifisch angepasstem Leistungsumfang erhältlich. Anwender zahlen somit nur für die Funktionen und Schnittstellen, die sie tatsächlich benötigen. Weil bei großen Infrastruktur- und Industrieprojekten hunderte Zähler installiert werden, kommt es neben dem Funktionsumfang auch auf jede Teilungseinheit an. Deshalb hat Gossen Metrawatt besonderen Wert auf eine schlanke Bauform gelegt und den Energymid mit nur vier 18mm-Teilungseinheiten besonders kompakt dimensioniert. So finden die Messgeräte auch bei beengtem Bauraum im Schaltschrank Platz, wo sie auf 35mm-Hutschienen in beliebigen Einbaulagen montiert werden können. Durch Hinterleuchtung zeigt das Display Gerätestatus und Messwerte auch bei dichter Bestückung klar und übersichtlich an. Dies erleichtert die Geräteparametrierung und beugt Installationsfehlern vor, die durch Farbwechsel des Gerätedisplays unverkennbar signalisiert werden. Zum Schutz vor Manipulationen dienen eine Parametriersperre und die plombierte Abdeckung.
Fazit
"Der neue Zähler liefert ein gutes Beispiel dafür, dass wir hochwertige Technik zu sehr wettbewerbsfähigen Konditionen anbieten. Ziel war von Anfang an, dass die neue Baureihe bei weit geringeren Abmessungen ein Höchstmaß an Funktionalität aufweist. Wir konnten bei der Neukonstruktion unsere eigenen Beschaffungskosten reduzieren und zudem den gesamten Produktionsprozess optimieren. Unterm Strich macht das den ENERGYMID für unsere Kunden deutlich günstiger im Stückpreis als das Vorgängermodell", resümiert Andreas Bindner.
Moderne, zukunftssichere Energiezähler sind ein Grundstein für mehr Energieeffizienz in Wohn- und Gewerbebauten, öffentlichen Einrichtungen, Infrastruktur- und Industrieanlagen. Dazu sollten die Messgeräte nicht allein sämtliche relevanten Kennzahlen verrechnungsfähig erfassen, sondern sich auch variabel in Systeme zum Energie- und Gebäudemanagement einbinden lassen.
Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs entfällt auf den Gebäudebestand - und von diesem Anteil schlagen wiederum rund 15 Prozent für den Stromverbrauch zu Buche. Steigende Energiekosten, staatliche Einsparziele und Fördermaßnahmen treiben auch in diesem Sektor Investitionen in die Energieeffizienz voran. Professionelle Messtechnik und ein umfassendes Energiemanagement helfen, Einsparpotenziale zu heben und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Daher legen Industrie, Handel und Gewerbe - aber auch immer mehr Privathaushalte - großen Wert darauf, alle relevanten Energiekennzahlen einschließlich der eigenen Erzeugung und Einspeisung exakt und transparent zu erfassen. In der Gebäudetechnik sowie für Haus- und Wohnungseigentümer gewinnen Energieeffizienz und Einsparmöglichkeiten angesichts energetischer Gebäudebewertung und Einspeisevergütung wachsende Bedeutung. Mit Energieaudits nach DIN EN16247-1 kann neben Gewerbebetrieben, kleineren und mittleren Unternehmen auch der Wohnungssektor Steuernachlässe nach dem Spitzenausgleich geltend machen. Für Erstzertifizierungen gemäß ISO50001 oder DIN EN16247-1 bewilligt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Förderzuschüsse bis 20.000?, die Investitionen in Messtechnik und Management-Software einschließen.
GMC-I Messtechnik GmbH
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 2 2017 - 23.03.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de