Wärmebilder wie gemalt
Ein niedersächsischer Malerfachbetrieb nutzt die Möglichkeiten der Thermografie
Die Meyer Malereibetrieb GmbH geht auf einen 1960 im niedersächsischen Lehrte von Großvater Johannes Lange gegründeten Fachbetrieb zurück. Heute beschäftigt das Unternehmen 13 Angestellte. Zu den wichtigsten Dienstleistungen gehören Arbeiten im Innen- (Malen, Lackieren, Tapezieren, Treppenhaussanierung und -gestaltung) und Außenbereich (Fassadendämmung und -gestaltung). In beiden Bereichen nutzt der Malerfachbetrieb die Möglichkeiten der Thermografie.
Martin Meyer, Enkel des Firmengründers, setzt auf moderne Technologie, um Hausverwaltern und Eigentümern Problemstellen bildlich darstellen zu können. Zur technischen Ausstattung des innovativen Malereibetriebs gehören dafür u.a. eine Wärmebildkamera E50bx und ein Feuchtemessgerät MR77 von Flir.
Wahl der Kamera
Erstmals aufmerksam auf die Möglichkeiten der Thermografie wurde Martin Meyer bereits im Jahr 2006 bei verschiedenen lokalen Firmenvorstellungen, auf denen auch ein Schornsteinfeger seine Wärmebildkamera präsentierte. "Die Geräte waren damals einfach noch zu teuer". erklärt Malermeister Martin Meyer heute. Und so dauerte es noch etwas, bevor sich die Investition in eine Thermografiekamera konkretisierte. 2014 war es dann soweit: Martin Meyer kontaktierte Flir und ließ sich zwei Wärmebildkameramodelle vorführen: Die kompakte Ebx-Serie und die komfortable T-Serie mit ihrem schwenkbaren Objektiv. Auch wenn ihn die T-Serie mit ihrer höheren Auflösung und dem größeren Funktionsumfang durchaus interessierte, machte dann die Flir E50bx das Rennen - aus Vernunfts- und Kostengründen. Martin Meyer entschied sich für das kleinere Modell, das sich auch bei nur gelegentlichem Einsatz in absehbarer Zeit amortisieren wird. Besonders gut gefallen dem Malermeister die Bild-im-Bild-Funktion oder die patentierte MSX-Funktion der Flir E50bx, wobei dem Wärmebild Strukturen des Realbilds hinzugefügt werden.
Fassadendämmung
Seit Januar 2015 bietet sein Betrieb nun thermografische Untersuchungen mit der Flir E50bx an. Damit können schnell und präzise Schwachstellen sowie Dämmungsfehler an Gebäuden lokalisiert werden. "Früher habe ich Hausverwaltern und Eigentümern erklärt, wo die Wärmeverluste entstehen, und welche Einsparungen wir mit einer Dämmung erreichen können." Aber nicht immer konnte er nur mit diesen Argumenten überzeugen. "Heute machen wir mit einem Wärmebild der Fassade den Optimierungsbedarf sichtbar, können so die Fehlerquellen aufzeigen und umfassend über Energieeinsparung beraten." Und das Beste für den Kunden: Wenn er nach einer solchen Untersuchung seine Fassade mit Wärmedämmverbundsystemen von Malereibetrieb Meyer dämmen lässt, entstehen ihm für die Thermografie selbst keinerlei Kosten.
Schimmelprobleme nach Sanierung
Aber nicht nur im Bereich der Außendämmung setzt Martin Meyer seine E50bx ein. "Unser Schwerpunkt liegt im Innenbereich, und dort sind wir lokal für einige Hausverwaltungen tätig. In den letzen Jahren häuften sich hier Probleme mit Schimmelbefall." Die Gründe dafür sieht er meistens im Verhalten der Mieter: "Alte Wohngebäude haben oft nicht die neusten Fenster - und manchmal lassen die Mieter wegen gestiegener Energiekosten in einigen Zimmern die Heizung komplett aus". erklärt Martin Meyer. Manches Schimmelproblem entsteht aber auch durch eine zu gute Dämmung ohne ein entsprechendes Belüftungskonzept.
Undichte Fußbodenheizung
Die Wärmebildkamera hat ihm aber auch schon bei der Untersuchung einer Fußbodenheizung gute Dienste geleistet. Vor dem Innenausbau eines Sanierungsobjekts bestand Martin Meyer auf einem Probelauf der über 20 Jahre alten Fußbodenheizung. Im oberen Stockwerk stieß er tatsächlich auf Probleme. "Die Heizung erreichte nicht ihre volle Leistung, so dass wir weitere Untersuchungen durchgeführt haben." Neben seiner Wärmebildkamera besitzt Martin Meyer dafür auch ein nicht-invasives Feuchtemessgerät MR77 von Flir. Von dem kompakten Gerät ist er überzeugt: "Ich stelle das im Raum auf, und es überträgt automatisch die Daten der Luftfeuchte und der relativen Temperatur auf das Wärmebild." Damit gelang es ihm, eine Stelle mit Feuchtigkeit in der Wand zu lokalisieren. Er konnte so dem Heizungsbauer genau zeigen, wo dieser die Wand aufstemmen musste. Und tatsächlich fand sich dort ein kleines Leck in der Fußbodenheizung, das dann professionell repariert werden konnte.
Software und Schulungen
Zur Auswertung seiner Thermografie-Aufnahmen verwendet Martin Meyer Flir-Tools, das im Lieferumfang der Kamera enthalten war, und die Software Flir Reporter, die individuelle Einstellungen ermöglicht (u. a. Berichtserstellung mit eigenem Logo und eigenen Voreinstellungen). Auch ein Einführungskurs war im Kaufpreis seiner Kamera enthalten. "Eigentlich hätte ich den aber schon vor dem Kauf der Kamera machen sollen". erklärt Martin Meyer. "Denn durch den Austausch mit anderen Teilnehmern und durch das Erlernte wird erst richtig klar, welche Wärmebild-Auflösungen für welche Anwendungen sinnvoll und wünschenswert sind."
Fazit und Ausblick
"Für uns hat sich die Investition in eine Wärmebildkamera auf jeden Fall gelohnt". erklärt Martin Meyer. "In der Umgebung sind wir der einzige Malerei-Fachbetrieb, der diese Dienstleistungen anbieten kann."
Die Meyer Malereibetrieb GmbH geht auf einen 1960 im niedersächsischen Lehrte von Großvater Johannes Lange gegründeten Fachbetrieb zurück. Heute beschäftigt das Unternehmen 13 Angestellte. Zu den wichtigsten Dienstleistungen gehören Arbeiten im Innen- (Malen, Lackieren, Tapezieren, Treppenhaussanierung und -gestaltung) und Außenbereich (Fassadendämmung und -gestaltung). In beiden Bereichen nutzt der Malerfachbetrieb die Möglichkeiten der Thermografie.
Martin Meyer, Enkel des Firmengründers, setzt auf moderne Technologie, um Hausverwaltern und Eigentümern Problemstellen bildlich darstellen zu können. Zur technischen Ausstattung des innovativen Malereibetriebs gehören dafür u.a. eine Wärmebildkamera E50bx und ein Feuchtemessgerät MR77 von Flir.
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FLIR Systems GmbH
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 2 2017 - 23.03.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de