Neues Hager Energiemonitoring-System unterstützt normkonforme Planung von Niederspannungsanlagen
Intelligente Niederspannungshauptverteilung
Die aktuelle Norm DIN VDE0100-801 ist seit Oktober 2015 verbindlich in Kraft. Als neuer Teil der DIN VDE0100 Reihe definiert sie erstmals unter dem Aspekt der Energie-Effizienz umfassende Anforderungen und Empfehlungen für die Planung und Errichtung von elektrischen Anlagen in Wohn-, Gewerbe- und Zweckbauten. Vorrangiges Ziel der Norm ist es, bei der Planung von neuen Anlagen beziehungsweise bei der Modifizierung bestehender Anlagen die Verwendung elektrischer Energie zu optimieren.
Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGDer Normenteil 801 erweitert die Vorgaben zur Planung und Errichtung von Niederspannungsanlagen um neue Anforderungen, Maßnahmen und Empfehlungen hinsichtlich der Energie-Effizienz und der technischen 'Intelligenz' von Niederspannungsanlagen.
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Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGMaximale Energie-Transparenz und Sicherstellung der Netzqualität
Zentrale Einheit des neuen Systems ist der Energiemonitoring-Server 'agardio.manager'. An dieses 6-PLE-Modulargerät zur Hutschienenmontage können bis zu 31 Modbus-fähige Messgeräte beziehungsweise Geräte mit integrierter Messfunktion von Hager angeschlossen werden. Dazu zählen beispielsweise die offenen Hager Leistungsschalter mit Modbus-Schnittstelle, Messeinrichtungen für NH-Sicherungslasttrennschalter sowie die Multifunktionsmessgeräte zum Türeinbau beziehungsweise die Multifunktionsmessgeräte und Energiezähler zur Hutschienenmontage. Mit diesen Systemkomponenten lassen sich an allen relevanten Stellen einer Niederspannungsverteilung Messwerte für ein umfassendes Monitoring abgreifen, um eine maximale Energie-Transparenz als Voraussetzung für die Optimierung des Verbrauchs zu schaffen. Darüber hinaus sind bei Bedarf per Modbus Regler für die Blindleistungskompensation und Störlichtbogen-Erfassungsgeräte einbindbar. Aber auch Fremdgeräte wie Gas-, Wasser- oder Energiezähler lassen sich über zwei Impulsausgänge am Server integrieren. Innerhalb des Energiemonitoring-Systems fungiert das Gerät als Modbus-Master: Es erfasst die Messwerte und -daten der angeschlossenen Modbus-Geräte und macht in anschaulichen Verbrauchsgrafiken sichtbar, wo sich die Energie-Effizienz steigern lässt - beispielsweise durch die Vermeidung von Grenzwertüberschreitungen durch unwirtschaftliche Verbrauchsspitzen. Besonders praktisch: Wird ein Grenzwert überschritten, kann das System beispielsweise den Betreiber der Anlage per E-Mail umgehend darüber informieren. Ebenfalls möglich ist bei Einbindung eines entprechenden Messgeräts die Darstellung des Leistungsfaktors cos , um bei Bedarf Maßnahmen zur Blindleistungskompensation einleiten zu können. Darüber hinaus ist der Server in der Lage, die von einem Messgerät gelieferten Daten zu Spannung und Frequenz anzuzeigen und so Aufschluss über die Netzqualität zu geben. Solch eine Analyse der Netzqualität erhöht nicht zuletzt die Anlagensicherheit und -verfügbarkeit. Zudem ist bei einer erhöhten Oberwellenbelastung mit Hilfe der Energiemonitorings schnell der Verursacher gefunden. Die Abfrage der Netzqualität kann in einer Übersicht oder tabellarisch mit allen Messwerten erfolgen. Und in der ebenfalls verfügbaren erweiterten grafischen Übersicht sind Messwerte und Oberschwingungen auf beliebige Weise darstellbar.
Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGIntuitive Konfiguration
Einer der entscheidenden Vorteile des Hager Energiemonitoring-Systems ist seine einfache Konfiguration - um das System betriebsbereit zu machen, sind nur wenige Schritte erforderlich: Nachdem die logische Struktur des Projektes mit Angabe von Gebäude, Geschoss und Räumen sowie der entsprechenden Gruppierung der Anwendungen festgelegt ist, erfolgt die Einbindung der Messgeräte. Dies geschieht im Plug&Play-Verfahren, da alle passenden Messgeräte des Herstellers im integrierten Produktkatalog des Servers hinterlegt sind. Das gewünschte Produkt muss lediglich per Mausklick dem System hinzugefügt und eine Modbus-Adresse zugewiesen werden. Abschließend ist nur noch das gewünschte Messintervall zu ergänzen. Damit ist die Konfiguration im Handumdrehen an Laptop oder Tablet erledigt - und zwar direkt im Webbrowser, ohne Extrasoftware und ohne Modbus-Mapping-Tabellen. Tagelange Programmierarbeit, spezielle Programmierkenntnisse oder kostspielige externe Dienstleister sind also nicht erforderlich.
Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGÜbersichtliche Darstellung per Internet-Browser
Der Zugriff auf die erfassten Messwerte und deren Visualisierung kann mit jedem Internet-Browser beispielsweise am Computer oder an mobilen Endgeräten wie Tablets erfolgen. So lassen sich völlig ortsunabhängig alle relevanten Daten zur Energie-Entwicklung und zur Netzqualität über das Netzwerk abrufen. Eine spezielle Visualisierungs-Software ist dazu nicht erforderlich. Die Darstellung der Werte erfolgt in Anlehnung an die DIN VDE0100-801. So wird anhand der aktuellen Messwerte die genaue Verteilung des Energieverbrauches im Gebäude auf einen Blick sichtbar: Wo gibt es Oberschwingungen? Wann treten Verbrauchsspitzen auf? Oder auch: Welche Auffälligkeiten zeigen sich gegenüber den Messungen in zurückliegenden Zeiträumen? All diese Informationen unterstützen den Nutzer auch beim Eingruppieren seines Gebäudes in die Energieeffizienzklassen (EIEC 0 bis 4), nach denen elektrische Anlagen seit Oktober 2015 gemäß der DIN VDE0100-801 bewertet werden müssen. Im agardio.manager kann diese Klassifizierung angezeigt und in Anlehnung an die Norm in Spinnennetzdiagrammen oder tabellarisch visualisiert werden. Besonders praktisch: Systemkonfiguration sowie erfasste Messwerte können auf einer serienmäßig integrierten micro-SD gespeichert werden und im CSV-Format zur Verarbeitung beispielsweise in Microsoft Excel exportiert werden.
Fazit
Das neue Energiemonitoring System von Hager liefert Daten und Messwerte, die sich bisher nur mit deutlich aufwändigeren technischen Einrichtungen generieren ließen. Davon können vor allem kleinere Zweckbauanwendungen profitieren, da sich bei diesem System sowohl die Kosten für die Technik als auch die für Installation und Konfiguration in einem vertretbaren Rahmen bewegen. So lassen sich unter Berücksichtigung der aktuellen Normenlage viele Gebäude auf Dauer günstiger betreiben - und das steigert in letzter Konsequenz deren Wert.
Die aktuelle Norm DIN VDE0100-801 ist seit Oktober 2015 verbindlich in Kraft. Als neuer Teil der DIN VDE0100 Reihe definiert sie erstmals unter dem Aspekt der Energie-Effizienz umfassende Anforderungen und Empfehlungen für die Planung und Errichtung von elektrischen Anlagen in Wohn-, Gewerbe- und Zweckbauten. Vorrangiges Ziel der Norm ist es, bei der Planung von neuen Anlagen beziehungsweise bei der Modifizierung bestehender Anlagen die Verwendung elektrischer Energie zu optimieren.
Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGDer Normenteil 801 erweitert die Vorgaben zur Planung und Errichtung von Niederspannungsanlagen um neue Anforderungen, Maßnahmen und Empfehlungen hinsichtlich der Energie-Effizienz und der technischen 'Intelligenz' von Niederspannungsanlagen.Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
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Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 2 2017 - 23.03.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de
