Anzeige

Interview mit Karlheinz Wirsching, Baumüller

"Überdimensionierung vermeiden"

Ist die Einspeisung im neuen Gerät auch integriert?

Wirsching: Nein, die Einspeiseeinheit haben wir bewusst nicht mit in das Gerät integriert. Mit einer separaten Lösung halten wir die Leistung des Gesamtsystems nach oben offen. So ist der Maschinenbauer bei der Konstruktion flexibel und kann die für seine Applikation passende Einspeisung wählen. Außerdem hat er für mehr Energieeffizienz auch die Möglichkeit, ein rückspeisefähiges Gerät einzusetzen. Diese Flexibilität ist uns sehr wichtig.

Die Einspeisung ist damit also flexibel, wie verhält sich das mit der Achsleistung?

Wirsching: Auch die Leistung der einzelnen Achsen ist flexibel. Zum einen kann natürlich die Anzahl der Achsen zwischen drei und sechs frei gewählt werden. Außerdem hat der Anwender die Möglichkeit, für die enthaltenen Achsen die Leistung separat und wirtschaftlich passend für seine Anwendung zu wählen. So vermeiden wir eine Überdimensionierung, die unnötig Kosten verursacht. Für die Achsen kann der Kunde aus einem Leistungsbereich von 3 bis 60A genau die Einzelleistungen aussuchen, die er benötigt. Damit erhält er ein Produkt, das exakt die Anforderungen seiner Applikation erfüllt.

Das Gerät ist damit also in sehr vielen verschiedenen Varianten erhältlich?

Wirsching: So kann man das sehen ja. Um Kosteneffizienz zu sichern, setzen wir aber auf ein Baukastensystem z.B. beim Gehäuse. Es kann individuell zusammengestellt werden und hat dennoch ein gleichbleibendes Bohrbild. So können wir alle Varianten mit drei bis sechs Achsen immer in einem Gehäuse mit einer Breite von 175mm unterbringen.

Welche Vorteile hat der Mehrachsregler gegenüber einer Variante mit anreihbaren Einzelgeräten?

Wirsching: Neben der kompakteren Bauweise und der besseren Verdrahtung gewinnt der Mehrachsregler gegenüber dem herkömmlichen Anreihsystem z.B. auch hinsichtlich der Gesamtbetriebskosten. Das liegt auch daran, dass einfach weniger Kabel und Verdrahtungsaufwand notwendig sind, da sich ja alle Achsen einen Feldbusanschluss teilen. Auch die Inbetriebnahmezeit verkürzt sich so. Durch die Kombination der sechs unabhängig regelbaren Achsen in einem Regler ist außerdem die Kommunikation im System deutlich schneller als bei separaten Achseinheiten. Die wirtschaftliche Safety-Anbindung ist ein weiterer Vorteil.

Baumüller Nürnberg GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN Hannover Messe 2017 - 14.04.17.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de