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Additiv produzieren

Bild: CENIT AGBild: CENIT AG

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Herr Schwartz, welche Aspekte sind die zentralen Argumente für Additive Fertigung - und ihre Etablierung?

Michael Schwartz: Die additive Fertigung ermöglicht hoch komplexe Geometrien, ohne den Aufwand für Formen- und Vorrichtungsbau - auch bei kleinsten Stückzahlen. Damit lassen sich einerseits individuelle und andererseits topologisch oder funktionell optimierte Produkte herstellen, die mit anderen Fertigungsverfahren so nicht möglich sind. Topologische Optimierung führt in der Regel zu deutlichen Gewichtseinsparungen, während die funktionelle Optimierung erhebliche Vorteile bei der Montage bringen kann. Bei teuren, schwer zu zerspanenden Werkstoffen, wie zum Beispiel Titan, kann der Vorteil auch in geringerer Nachbearbeitung und verringerten Werkzeugkosten liegen. Darüber hinaus lassen sich auch die Materialeigenschaften verändern, um zum Beispiel poröse Bereiche in massiven Bauteilen herzustellen. Ein Beispiel dafür sind Hüftgelenkprothesen, wo die porösen Bereiche das Einwachsen des Knochens erleichtern. In der Ersatzteilversorgung können zudem erhebliche Kosten eingespart werden, wenn die Teile nicht in großen Mengen eingelagert werden müssen, sondern 'on demand' vor Ort gedruckt werden können. Ein weiterer Vorteil: Bei langlebigen Produkten wie zum Beispiel Flugzeugen, Schiffen und der Bahn kommt es häufig zu Problemen, wenn nach 30 Jahren der Hersteller eines Ersatzteils nicht mehr verfügbar ist oder Werkzeuge verschrottet sind. Hier bietet die additive Fertigung die Möglichkeit, zeitnah und kostengünstig entsprechende Teile zu liefern. Auch die hybride Fertigung bietet Möglichkeiten der Produktverbesserung und Kosteneinsparung. Hierbei werden konventionell gefertigte Teile mit additiver Fertigung um Funktionen ergänzt.

CENIT AG

Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 - 07 2017 - 06.04.17.
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