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Gerader Blick auf schiefe Ebene

Kundenspezifische Objektive gemäß Scheimpflug-Prinzip

Aufgrund von baulichen Voraussetzungen ist es in vielen Bildverarbeitungs-Applikationen nicht möglich, senkrecht auf die zu prüfende Objektfläche zu blicken. Neben einem eingeschränkten Bauraum ist eine häufige Ursache die Tatsache, dass die senkrechte, gerade Blickrichtung bereits von einem Bearbeitungssystem oder einem weiteren Beobachtungssystem eingenommen wird.

Bild: Sill Optics GmbH & Co. KGBild: Sill Optics GmbH & Co. KG
Bild 1 | Abbildung telezentrisches Objektiv 0,45x für ½''-Sensor ohne (links) und mit (mittig) verkippter Bildebene; rechts: entozentrisches Objektiv 0,45x für ½''-Sensor mit verkippter Bildebene.

Die Beobachtung des Bearbeitungsprozesses eines Lasers mittels Scanobjektiv (F-Theta Objektiv) wird in vielen Fällen durch das Scanobjektiv über eine seitliche Strahlauskopplung gelöst.

Bild: Sill Optics GmbH & Co. KGBild: Sill Optics GmbH & Co. KG
Bild 2 | Durch eine verkippte Bildebene wird beim Scheimpflug-Prinzip die Verkippung der Objektebene kompensiert.

Nachteilig sind hierbei der laterale Fokusversatz aufgrund der unterschiedlichen Wellenlängen von Beobachtung und Bearbeitung, sowie die geringe Apertur und damit die geringe Auflösung des Vision-Systems. Als Alternative hierzu kann die Beobachtung außerhalb des Scanobjektivs installiert werden, was in einer schrägen Orientierung der optischen Achse zur Objektebene (Bearbeitungsebene) resultiert. Die dadurch entstehenden Unschärfen und Verzerrungen können mit einer geeigneten Abbildungslösung kompensiert werden. Unabhängig von der Ursache der verkippten Objektebene ist bei der Auswahl der richtigen Objektiv-Kamera-Kombination bereits zu prüfen, welche Abbildungsleistung erreichbar ist und mit welchen Maßnahmen man die bestmögliche Bildqualität erreicht. Objektive mit großer Schärfentiefe können unter Umständen ohne jegliche Modifikation eingesetzt werden. Bei vielen Objektiven ist hingegen eine Korrektur der Lage der Bildebene (Scheimpflug-Prinzip) notwendig. Der österreichische Geodät Theodor Scheimpflug hat bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eine geometrische Beziehung zwischen Objektebene, Objektivhauptebene und Sensorebene definiert, die erlaubt, die Bildunschärfe, die bei Verkippung der Objektebene entsteht, durch Verkippung der Bildebene (Sensorebene) zu kompensieren (Bild 2). Die Verkippung der Sensorebene gleicht damit nur Bildschärfenfehler der Abbildung aus. Bildlagefehler, wie z.B. die Verzeichnung oder die Vergrößerungsänderung aufgrund eines nicht-telezentrischen Strahlengangs bleiben weiterhin bestehen (Bild 1 links+Mitte).

Sill Optics GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in inVISION 3 2017 - 06.06.17.
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