Handhabungstechnik
Robustes Zweiachsportal
Die Herstellung von Formteilen von thermoplastischen Kunststoffen ist oftmals eine anspruchsvolle Angelegenheit. Gut, wenn man sich als Anbieter entsprechender Maschinen, nicht auf alle Details selbst konzentrieren muss, z.B. in Bezug auf die passende Lineartechnik. Im folgenden Fall werden die mehrachsigen Handling-Systeme für Be- und Entlade- oder Pick&Place-Aufgaben nach exakten Vorgaben konstruiert, fertig montiert und getestet ausgeliefert.
Die Firma Erlenbach entwickelt und liefert seit fast 60 Jahren applikationsspezifische Lösungen rund um Verarbeitungsanlagen für expandiertes Polystyrol und expandierten Polypropylen. Dazu zählt auch professionelles Equipment für die Formteilproduktion wie applikationsspezifische Zweiachs-Handlings. Hierbei entnimmt die Z-Achse des Systems die fertigen Teile über eine Entnahmeplatte aus dem Werkzeug und legt sie auf einer vor der Maschine stehenden Hubstation ab. Die Entnahmeplatten besitzen abhängig von der Maschinengröße feste Abmessungen, unterscheiden sich allerdings nach Form, Größe und Anzahl der Sauger oder Greifer. Der abgelegte Formteilstapel wird anschließend abgetaktet und durch einen integrierten Ausschieber auf den Ablagetisch geschoben. Von dort können die Formteile sicher entnommen werden. Auch weitere automatisierte Handhabungsaufgaben wie die Entnahme von Formen aus einem Magazin, das Einlegen dieser in das Werkzeug oder das Einlegen von Folien sind umsetzbar.
Zweiachsportal mit Hubstation
Diese zweiachsigen Handlingsysteme mit Verfahrwegen in X- und Z-Richtung werden für Erlenbach von RK Rose+Krieger nach entsprechenden Vorgaben aus Aluminiumprofilen und Profillinearachsen gefertigt. Jüngstes Beispiel dafür ist ein Zweiachsportal für das Überkopf-Handling von Formteilen für einen Hersteller von Dekorations- und Dämmprodukten sowie technischen Formteilen und Fußbodenheizungssystemen aus Kunststoffen. Das Handling-System kommt in einer Anlage zum Ausschäumen von C-Profilen aus Kunststoff zum Einsatz. Dabei übernimmt die an der Z-Achse montierte Saugerplatte der Hubstation pro Zyklus jeweils sechs Kunststoffleisten automatisch aus einem Magazin, transportiert sie über die Maschine hinweg zum Werkzeug und übergibt sie dort passgenau in die eine Werkzeughälfte. Nach dem Schließen des Werkzeugs werden die Leisten, die einem C-Profil ähneln, ausgeschäumt. Wird der Transport- und Übergabevorgang nicht präzise ausgeführt - liegen also die Profile nicht korrekt im Werkzeug - kommt es zu Überfüllungen oder Gratbildungen, die eine zeitraubende Nachbearbeitung erforderlich machen. Für die Anlage kombinierte RK Aluminiumkonstruktionsprofile der Baugröße 80x80 und 80x160 aus dem hauseigenen Baukasten mit Profillinearachsen vom Typ SQZ (Baugröße 80x160) und SQ-MT (Baugröße 80x120) zu einem Zweiachsportal. Dabei bilden zwei jeweils ca. 4.200mm lange SQZ-Zahnriemenachsen die X-Verstellung. Sie sind im Abstand von 1.695mm parallel montiert und über eine Übertragungseinheit verbunden. Als Z-Verstellung fungieren zwei, im Abstand von ca. 600mm parallel angeordnete Zahnriemenachsen vom Typ SQ-MT, die wiederum über eine Übertragungseinheit gekoppelt sind. Sie sind über einen Aufnahmerahmen aus Konstruktionsprofilen der Baugröße 80x160 angeschlossen und nehmen in der Anwendung eine Traglast von 75kg auf. Ihr Arbeitshub beträgt ca. 1.250mm.
Rollenführungsachsen aus Aluminiumprofilen
Die verwendeten SQZ-Einheiten mit Zahnriemen sind für eine hohe Dynamik mit langen Verfahrwegen konzipiert. Sie eignen sich speziell für Positionieraufgaben mit kurzen Zykluszeiten, hohen Taktraten und einer hohen Wiederholungsgenauigkeit. Dazu zählen das Be- und Entladen von Werkzeugen wie im Fall von Erlenbach/Saarpor, sowie das Palettieren oder Pick&Place-Aufgaben. Ohne Antrieb dienen die SQ-Lineareinheiten als reine Linearführung, beispielsweise als mitlaufende Momentenstütze. Die Ausführung SQ-MT rundet die Baureihe ab. Das Trägerprofil der Lineareinheiten kommt aus dem Blocan-Aluminiumprofilbaukasten. Durch die typischen Nuten ergeben sich vielseitige Anbindungsmöglichkeiten für Zubehörteile aus dem kompletten Profilsystembaukasten, mit denen sich die Linearachsen zu Mehrachssystemen kombinieren lassen. Die Führungsschlitten besitzen vier Laufrollen, die spielfrei über zwei Exzenter- und zwei Festbolzen eingestellt sind. Weiterhin verfügen sie über ein Abstreifer- und Ölersystem für die induktiv gehärteten und hartverchromten Führungswellen. Die Standardhublänge für die SQZ-Einheiten der Baugröße 80x160 beträgt 5.788mm. Optional sind größere Hublängen lieferbar. Ebenfalls auf Wunsch erhältlich sind ein verlängerter Führungsschlitten und ein zweiter, lose mitlaufender Führungsschlitten. Teilweise wurden diese als Optionen auch im Fall vom Handlingsportal für den Anwender realisiert. Für den Unterbau des Zweiachs-Handlings verwendete der Hersteller industrielle Aluminiumkonstruktionsprofile der Baugröße 80x80. Das Angebot umfasst hier mehr als 110 verschiedene Profilgrößen und -querschnitte in Baugrößen von 15x40 (Sonderprofile) bis 160x320 (Schwerlastprofile) sowie umfangreiches Zubehör. Die Einsatzmöglichkeiten der Konstruktions-, Sicht-, Rahmen-, Sonder- und Schwerlastprofile aus Aluminium sind nahezu unbegrenzt und der Konstruktionsaufwand ist ausgesprochen gering. Da die Profile für die Montage lediglich auf die erforderliche Länge gesägt und ohne weitere mechanische Bearbeitung und über die RK-Profilverbinder miteinander verschraubt werden, sind niedrige Planungs- und Montagekosten möglich. Zur Versteifung werden bei Bedarf Knotenwinkel und -bleche aus dem Profilsystembaukasten eingesetzt. Zudem sind die Aluminiumprofile nicht nur untereinander, sondern auch mit Rohrverbindern, Hubsäulen, Elektrozylindern oder eben Lineareinheiten wie im vorliegenden Beispiel kompatibel.
Robuste Konstruktion
Die Konstruktion des Zweiachsportals ist robust genug, um einen Dreischichtbetrieb und feuchtes Hallenklima bei ca. 60°C Raumtemperatur unbeschadet zu überstehen. RK Rose+Krieger liefert die Handling-Station transportfertig an Erlenbach aus. Dort werden Motor, Getriebe und Steuerungen sowie die Greifertechnik ergänzt. Bevor Erlenbach dann die Anlage beim Kunden final montiert und in Betrieb nimmt, wird sie nochmal komplett errichtet, verkabelt, in die gesamte Maschine integriert und in Betrieb genommen.
Die Herstellung von Formteilen von thermoplastischen Kunststoffen ist oftmals eine anspruchsvolle Angelegenheit. Gut, wenn man sich als Anbieter entsprechender Maschinen, nicht auf alle Details selbst konzentrieren muss, z.B. in Bezug auf die passende Lineartechnik. Im folgenden Fall werden die mehrachsigen Handling-Systeme für Be- und Entlade- oder Pick&Place-Aufgaben nach exakten Vorgaben konstruiert, fertig montiert und getestet ausgeliefert.
Die Firma Erlenbach entwickelt und liefert seit fast 60 Jahren applikationsspezifische Lösungen rund um Verarbeitungsanlagen für expandiertes Polystyrol und expandierten Polypropylen. Dazu zählt auch professionelles Equipment für die Formteilproduktion wie applikationsspezifische Zweiachs-Handlings. Hierbei entnimmt die Z-Achse des Systems die fertigen Teile über eine Entnahmeplatte aus dem Werkzeug und legt sie auf einer vor der Maschine stehenden Hubstation ab. Die Entnahmeplatten besitzen abhängig von der Maschinengröße feste Abmessungen, unterscheiden sich allerdings nach Form, Größe und Anzahl der Sauger oder Greifer. Der abgelegte Formteilstapel wird anschließend abgetaktet und durch einen integrierten Ausschieber auf den Ablagetisch geschoben. Von dort können die Formteile sicher entnommen werden. Auch weitere automatisierte Handhabungsaufgaben wie die Entnahme von Formen aus einem Magazin, das Einlegen dieser in das Werkzeug oder das Einlegen von Folien sind umsetzbar.
RK Rose+Krieger GmbH
Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 8 2017 - 11.08.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de