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Volle Funktionsintegration

Die App fürs Ventil

Die Pneumatik an sich gilt als leicht beherrschbare Technologie. Was aber nicht heißt, dass keine weiteren Vereinfachungen oder Verbesserungen mehr möglich sind. Gerade im Zeitalter von Industrie 4.0 ist zudem eine hohe Flexibilität gefragt. Eine neue Automatisierungsplattform, die auf digitale Funktionsbausteine setzt, ermöglicht es, bis zu 50 Einzelkomponenten zu ersetzen.

Bild: Festo AG & Co. KGBild: Festo AG & Co. KG
Mit dem Zuschalten neuer Funktionen über Apps können Entwickler neue Maschinen je nach Kundenwunsch in unterschiedlichen Ausprägungen ausstatten.

Mit seiner neuen Produktgeneration will Festo die pneumatische Automatisierungstechnik auf den Kopf stellen. Die Automatisierungsplattform Festo Motion Terminal VTEM kombiniert eine hohe Funktionsintegration mit Software-Apps und soll so die komplette Wertschöpfungskette vereinfachen, denn es wird nur noch eine Hardware benötigt.

Innenleben voll technischer Raffinesse

Piezotechnik, integrierte Hub- und Drucksensorik, gepaart mit der Ansteuerung über so genannte Motion Apps, sollen Maschinen- und Anlagenbauern neue Perspektiven eröffnen. Durch die Integration von Mechanik, Elektronik und Software ermöglicht die Automatisierungsplattform eine flexible Produktion. Der Wechsel pneumatischer Funktionen sowie die Adaption auf neue Formate werden mittels Parameteränderung über Apps gesteuert. Die integrierte intelligente Sensorik für Regelung, Diagnose und selbstlernende Aufgaben erspart Zusatzkomponenten.

Zehn Funktionen zum Start

Zum Start des Festo Motion Terminals stehen zehn Funktionen über Motion Apps zur Verfügung: von der einfachen Änderung der Wegeventilfunktionen bis zu energieeffizienten Bewegungen, vom proportionalen Verhalten bis hin zur Diagnoseleckage. Das Besondere: Alles funktioniert mit identischer Ventilhardware. Durch das schnelle Zuschalten neuer Funktionen über die Softwarefunktionsbausteine können Entwickler je nach Anforderung ihre Maschinen mit unterschiedlichen Funktionen und Ausprägungen ausstatten. Weitere Apps sind in Vorbereitung. Die Funktionszuweisung per Software bringt auch Vorteile hinsichtlich Manipulationssicherheit und Know-how-Schutz, denn von außen ist den Ventilen nicht anzusehen, welche Funktionen sie ausführen. Außerdem vereinfacht sich das Thema Wartung, da lange Ersatz- und Verschleißteillisten obsolet werden.

Energieeffizienz und Diagnose

Für Energieeinsparungen im Applikationsbetrieb sorgen die speziell entwickelten Motion-Apps sowie die Diagnosefunktion für die Applikationsleckage. Aber auch die Piezotechnik für die proportionale Ventilvorstufe trägt einen Teil dazu bei. Mit den Apps 'Wählbares identisches Druckniveau' und 'Eco-Fahrt' lässt sich der Luftverbrauch an die Anforderungen anpassen. Mit einem wählbaren Druckniveau kann ein digital gewählter Druck die pneumatische Kraft auf das für die Applikation nötige Niveau begrenzen. Die Funktion Eco Fahrt senkt den Druckluftverbrauch auf das nötige Minimalniveau, sofern keine Press- und Haltekräfte in der Endlage benötigt werden. Abhängig von der Applikation sind so Einsparungen bis 70 Prozent im Vergleich zum Standardbetrieb möglich.

Weniger Kosten und Komplexität

Das Festo Motion Terminal ermöglicht sowohl schnelle und kraftvolle Bewegungen als auch Leckageprüfung zu niedrigeren Kosten gegenüber heutigen Lösungen. Gegenüber elektromechanischen Lösungen werden weniger Controller benötigt, da beim VTEM ein Controller bis zu acht Bewegungen regeln kann. Auch Einsparungen bei Stromverbrauch und Einbauraum sind realisierbar. Im Technologievergleich avancieren Lösungen mit dem Motion Terminal laut Hersteller zu kostengünstigen Alternativen. So ist z.B. statt Ventilen, Druckreglern und Drucksensoren nur noch ein Ventil nötig.

Festo AG & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 9 2017 - 07.09.17.
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