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Standardschnittstellen für die Industrie 4.0

Durchgängiger Datenfluss von Planung bis Betrieb

Betreiber prozesstechnischer Anlagen müssen in Deutschland an jeder Effizienzschraube drehen, um international zu bestehen. Automatisierung spielt hier eine große Rolle. Aber auch die effiziente Umsetzung von Normen, Richtlinien und Arbeitsempfehlungen tragen zum Erfolg bei. Hier sind die Hersteller von Planungssystemen und Komponenten ebenso in der Pflicht wie die Prozessfertiger selbst. Denn erst der Druck der Anwender auf die Komponenten- und Softwarehersteller dürfte sie dazu bringen, Normen und Standards großflächig zu unterstützen.

Bild: Rösberg Engineering GmbH
Während des gesamten Anlagenlebenszyklus wird die Anlage permanent verändert, erneuert, optimiert.

Schon die Gründungsväter der Namur, der Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie, sahen eine wesentliche Aufgabe des internationalen Verbandes in der Standardisierung von Schnittstellen. Ein Beispiel aus den Anfängen ist das 4-20 mA-Signal. Im Zeitalter von Industrie 4.0 muss Standardisierung von Schnittstellen jedoch deutlich breiter betrachtet werden.

Bild: Rösberg Engineering GmbH
Die Namur-Empfehlungen helfen bei der Kommunikation an den Schnittstellen zwischen Vorplanung, Basisplanung, Ausführungsplanung und Inbetriebnahme.

Bild: Rösberg Engineering GmbH
Die Grafik zeigt den Planungs- bzw. Engineeringprozess und die Schnittstellen zwischen den einzelnen Engineering-Bereichen. Es wird deutlich, das PLT-Planungssystem ist Dreh- und Angelpunkt einer Anlagenplanung.

Anlagenplanung als Kreislauf

Wird eine neue Anlage oder ein neuer Anlagenteil gebaut, werden Planung und Realisierung immer konkreter entlang der Kette Vorplanung, Basisplanung, Ausführungsplanung und Inbetriebnahme. Um die Time-to-Market zu verkürzen, finden diese Schritte heute zunehmend parallel zueinander statt. Die Ausführungsplanung startet also bereits, bevor die die Basisplanung abgeschlossen ist. Die Kommunikation an den Schnittstellen wird daher immer wichtiger. Gleichzeitig sind Vorplanung, Basisplanung, Ausführungsplanung und Inbetriebnahme nicht als linearer Prozess zu sehen, der irgendwann abgeschlossen ist. Solange eine Anlage in der Prozessindustrie in Betrieb ist, wird sie permanent weiterentwickelt, sei es um die Produktqualität zu erhöhen, Prozesse effizienter zu gestalten oder auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben. Der Prozess von Vorplanung bis Inbetriebnahme wiederholt sich immer wieder. Standardisierung hilft hier, an den Schnittstellen zwischen den Bereichen Rohrleitungs- und Instrumenten (R&I)-, Verfahrenstechnik (VT)-, Prozessleittechnik (PLT)- und Prozessleitstystem (PLS)-Planung Reibungsverluste beim Informationsaustausch zu vermeiden.

Rösberg Engineering GmbH

Dieser Artikel erschien in PLM, CAD, Engineering Wissen 2017 - 10.10.17.
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