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Wenn sich Maschinen selbst warten

Im EU-Projekt Selsus arbeiten Fraunhofer-Wissenschaftler im Konsortium mit Partnern aus der Industrie und Forschung an einer Technologie, die Maschinenausfälle in der Produktion prognostiziert, bevor sie auftreten. So kann der Betriebsleiter Fehler beheben, ehe die Maschine nicht mehr funktioniert. Manche Defekte beseitigt das System sogar automatisch.

Bild: Fraunhofer-Institut f. ArbeitswirtschaftBild: Fraunhofer-Institut f. Arbeitswirtschaft

Die Betriebsleiter fürchten ihn, die Techniker mögen ihn gar nicht und die Manager kalkulieren ihn seufzend mit ein: den plötzlichen Ausfall einer Maschine während der laufenden Produktion. Solche Vorkommnisse lösen hektische Reparatureinsätze aus, treiben die Kosten hoch, beeinträchtigen die Liefertreue und senken letztlich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Dabei geht es oftmals um relativ kleine Defekte oder Verschleißerscheinungen. Diese bleiben unentdeckt, führen dann aber zu größeren Ausfällen und Produktionsstopps. Hilfreich wäre eine Technik, die den Status aller Komponenten in der Produktionsstraße überwacht, Probleme und Schwachstellen identifiziert und den zuständigen Mitarbeiter rechtzeitig informiert. Dieser kann dann auf Basis eines sogenannten Decision-Support-Systems eine Entscheidung treffen, zielgerichtet handeln und den Defekt beheben. Genau das ist eine Grundidee des Projekts Selsus, an dem das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA gerade forscht. "Ziel ist es nicht nur, den Status der Maschinen und Komponenten zu überwachen. Vielmehr sollen Schwachstellen oder Verschleißerscheinungen mithilfe intelligenter Software und von Sensor-Netzwerken so frühzeitig erkannt werden, dass das System einen Ausfall prognostizieren kann", sagt Martin Kasperczyk vom Fraunhofer IPA.

Fraunhofer-Institut f. Arbeitswirtschaft

Dieser Artikel erschien in IT&Production Oktober 2017 - 09.10.17.
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