Erwartete Einsparungen konkret beziffert
Lichtautomation in der Logistik
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Sensorgesteuertes Licht in einem Hochregallager kann den Energieverbrauch deutlich reduzieren, ohne Abstriche bei Sicherheit und Funktionalität machen zu müssen. Mit dem Planungstool Prolog kann das Einsparpotential präzise berechnet werden. Wie viel Energie durch intelligente Sensortechnik eingespart werden kann und welche Sensorlösungen hier sinnvoll sind, zeigt das Beispiel des Hochregallagers eines mittelständischen Technologieunternehmens mit eigener Fertigung aus Nordrhein-Westfalen.
In der Praxis basieren Aussagen zu einer möglichen Energieersparnis oftmals auf groben Schätzungen oder Erfahrungswerten, ohne jedoch wirkliche Fakten zu haben. Das Messgerät Prolog von Steinel Professional setzt genau hier an. Mit seiner Hilfe wurde die Beleuchtungssituation in einem Hochregallager geprüft. Ziel war es, reale Daten zur Nutzung der Lagerflächen und der vorhandenen Lichtverhältnisse zu erhalten, um eine realistische Planungsbasis für die Umstellung auf eine sensorgesteuerte Beleuchtung zu bekommen. Die betrachtete Lagerhalle besitzt sieben Gänge ohne Tageslichteinfluss, die während der Nutzungszeiten dauerhaft beleuchtet werden. In jedem dieser Gänge werden 25 handelsübliche Langfeldleuchten mit einer Leistung von jeweils 65W eingesetzt. Mit einer gewöhnlichen Lebensdauer von etwa 10.000 Stunden entsteht durch diese Leuchten ein Stromverbrauch von 28.386kWh, der Kosten in Höhe von 5.677? pro Jahr verursacht.
Reale Datenbasis
Um mögliche Energieeinsparungen durch sensorgesteuertes Licht genau beziffern zu können, wurde das netzunabhängig arbeitende Messgerät Prolog an ausgewählten Stellen in den Lagergängen installiert. Mit einer Reichweite von bis zu 20m rundum protokolliert es Daten zum Nutzerverhalten und der tatsächlich vorhandenen Helligkeit. Über einen Zeitraum von 21 Tagen erfasste das Gerät pro Lagergang insgesamt knapp 300.000 Messdaten. Diese wurden zum Ende der Messeperiode in einen 20-stelligen Nutzungscode umgewandelt und mit Hilfe der TÜV-zertifizierten, webbasierten Prolog Software ausgewertet.
Messung und Auswertung
Die Auswertungssoftware erfasst alle Daten für den jeweiligen Messbereich. Vor Beginn der Messungen wird der gewünschte Helligkeitswert - im Bespielfall sind dies 100 Lux - am Prolog-Gerät manuell eingestellt. Da in der Lagerhalle kein Tageslicht vorhanden ist, entfällt dessen Berücksichtigung in diesem Fall. Alle weiteren, für die Berechnung relevanten Daten werden detailliert angegeben. Hierzu zählen die Anzahl und Wattage der vorhandenen und künftigen Leuchten im Raum, ob und wie lange am Tag eine Grundhelligkeit gewünscht ist oder wie lang die Nachlaufzeit bei einer sensorischen Beleuchtung sein soll. Die Auswertung liefert klare Informationen darüber, wie lange das künstliche Licht eingeschaltet war, wie viele Stunden Personen anwesend waren und damit Licht benötigt wurde und wie lange das Licht unnötig eingeschaltet war, da der entsprechende Raumbereich nicht genutzt wurde. Diesen realen Ist-Werten werden Idealwerte durch den Einsatz einer sensorgesteuerten Beleuchtung gegenüber gestellt. Hierdurch wird deutlich gemacht, wie hoch der Energieverbrauch bei einer automatischen Lichtsteuerung konkret gewesen wäre und wie viel Energie verschwendet wurde. Die konkreten Nutzungs- und Beleuchtungsdaten werden mit weiteren Werten wie Energie- und Servicekostensatz, Lebensdauer der Leuchtmittel sowie Inflationsrate ergänzt. Mit dieser Datenbasis wird eine fundierte Hochrechnung der Gesamtersparnis über ein, drei, fünf und zehn Jahre erstellt. Mit dem Messgerät Prolog hat der Elektroinstallateur die Möglichkeit, seine Beleuchtungsplanungen auf eine reale und sachliche Grundlage zu stellen. Neben der expliziten Angabe zur Energieverschwendung und der erzielbaren Energieersparnis durch den Einsatz von Sensortechnik erhält er gleichfalls auch klare Empfehlungsvorgaben für die erforderliche Anzahl der einzusetzenden Sensoren. Da durch eine künftige sensorgesteuerte Beleuchtung die Leuchtmittel auch nicht mehr dauerhaft im Einsatz sind, werden sie entsprechend geschont. Hierdurch verlängern sich die Austauschintervalle der Leuchtmittel, wodurch auch die Wartungs- und Servicekosten gesenkt werden.
Sensorlösung im Hochregallager
Im konkreten Fall empfiehlt die Prolog-Auswertung die Anzahl der Leuchten auf 13 Stück pro Gang mit einer Leistung von nur noch 43W zu reduzieren. Zur Umsetzung einer sensorgesteuerten Beleuchtung und Vermeidung einer dauerhaften Beleuchtung sollen außerdem pro Gang zwei Bewegungsmelder installiert werden. Sie sollen das Licht nur dann einschalten, wenn es auch tatsächlich benötigt wird, das heißt, wenn sich Fahrzeuge oder Personen im Gang aufhalten. Da Lagerhallen aber in der Regel sehr hohe Decken haben, müssen diese Sensoren auch exakte Erfassungsergebnisse aus großer Höhe liefern. Wie für ein Lager typisch, sind die Gänge zudem schmal und lang. Der im Beispielfall eingesetzte Gangsensor IS 345 MX Highbay von Steinel Professional wurde speziell für die Überwachung hoher Gänge im industriellen Umfeld entwickelt. Er ist als Aufputz- und Unterputz-Version mit den Schnittstellen COM1, PF, DALI, KNX und LiveLink erhältlich. Sein Erfassungsfeld von 30x4m wurde auf die typische Architektur von Gängen zugeschnitten. Der Passiv-Infrarot-Sensor mit einem Öffnungswinkel von 90° kann bis zu einer Montagehöhe von maximal 14m installiert werden. Der in großer Höhe montierte IS 345 MX Highbay kann mittels der Universalbedienung Smart Remote bequem vom Boden aus konfiguriert und bedient werden.
Fazit
Als Ergebnis der faktischen Messung mit Hilfe des Messgerätes Prolog wird im Hochregallager die Anzahl und Leistung der Leuchtmittel reduziert und spezielle Highbay-Sensoren von Steinel Professional installiert. Das Licht in den Lagergängen wird so nutzungsabhängig gesteuert und ist nicht mehr dauerhaft eingeschaltet. Durch diese Maßnahmen können 96,38 Prozent der Gesamtkosten, also Energie-, Austausch- und Servicekosten pro Jahr eingespart werden, ohne die Sicherheit und die Nutzbarkeit des Lagers zu beeinträchtigen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren kann durch diese sensorgesteuerte Beleuchtung etwa 136.000kWh Energie eingespart werden. Dies entspricht einer CO2-Menge von knapp 68.000kg.
Sensorgesteuertes Licht in einem Hochregallager kann den Energieverbrauch deutlich reduzieren, ohne Abstriche bei Sicherheit und Funktionalität machen zu müssen. Mit dem Planungstool Prolog kann das Einsparpotential präzise berechnet werden. Wie viel Energie durch intelligente Sensortechnik eingespart werden kann und welche Sensorlösungen hier sinnvoll sind, zeigt das Beispiel des Hochregallagers eines mittelständischen Technologieunternehmens mit eigener Fertigung aus Nordrhein-Westfalen.
In der Praxis basieren Aussagen zu einer möglichen Energieersparnis oftmals auf groben Schätzungen oder Erfahrungswerten, ohne jedoch wirkliche Fakten zu haben. Das Messgerät Prolog von Steinel Professional setzt genau hier an. Mit seiner Hilfe wurde die Beleuchtungssituation in einem Hochregallager geprüft. Ziel war es, reale Daten zur Nutzung der Lagerflächen und der vorhandenen Lichtverhältnisse zu erhalten, um eine realistische Planungsbasis für die Umstellung auf eine sensorgesteuerte Beleuchtung zu bekommen. Die betrachtete Lagerhalle besitzt sieben Gänge ohne Tageslichteinfluss, die während der Nutzungszeiten dauerhaft beleuchtet werden. In jedem dieser Gänge werden 25 handelsübliche Langfeldleuchten mit einer Leistung von jeweils 65W eingesetzt. Mit einer gewöhnlichen Lebensdauer von etwa 10.000 Stunden entsteht durch diese Leuchten ein Stromverbrauch von 28.386kWh, der Kosten in Höhe von 5.677? pro Jahr verursacht.
STEINEL Vertrieb GmbH
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 1 2018 - 06.02.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de