Interview mit Steffen Hemer, Formula Student
Autonom über den Hockenheimring
Der Konstruktionswettbewerb Formula Student unter der Schirmherrschaft des VDI versammelt jedes Jahr Studenten aus aller Welt am Hockenheimring in Stuttgart. Dort treten die Teams mit ihren selbst konstruierten Rennwagen gegeneinander an. 2017 überraschte der Wettbewerb mit der neuen Kategorie Driverless, in der die Fahrzeuge das erste Mal autonom an den Start gingen. Steffen Hemer aus dem Driverless-Team von Formula Student berichtet ROBOTIK UND PRODUKTION über Erfolge, Schwierigkeiten und Ausblicke für das nächste Jahr.
Herr Hemer, wir haben über den diesjährigen Formula-Student-Wettbewerb bereits in der Ausgabe 9/2017 des SPS-MAGAZINs berichtet. Für die ROBOTIK UND PRODUKTION interessiert uns natürlich vor allem die neue Kategorie Driverless. Hierzu erst einmal die wichtigste Frage: Sind alle autonom fahrenden Fahrzeuge gut im Ziel eingelaufen oder ist jemand auf der Strecke geblieben?
Steffen Hemer: Leider waren wir, was den Zieleinlauf betrifft, nicht so erfolgreich. Wir hatten im Endeffekt nur vier Fahrzeuge, die bei allen dynamischen Disziplinen angetreten sind und zu diesem Zeitpunkt ihre technische Abnahme bestanden hatten. Dazu kamen noch einmal zwei, die zumindest bei der letzten dynamischen Disziplin den Versuch gewagt haben, an den Start zu gehen. Doch ganz durchgefahren ist den Rundkurs nur das Gewinner-Team der ETH Zürich.
Welche technischen Herausforderungen bzw. Probleme gab es in der Kategorie Driverless?
Hemer: Aufgrund des andauernden Regens gab es immer wieder Probleme mit den technischen Systemen. Das Wetter bedeutete eine große Herausforderung besonders für die Umfelderkennung. Sowohl die Kamerasysteme als auch die Laserscanner hatten damit so ihre Probleme. Außerdem fehlte es vielen Teams an der nötigen Test- und Entwicklungszeit. Zudem haben die Teilnehmer ein wenig unterschätzt, dass sie, auch wenn sie ein Fahrzeug aus den Vorjahren verwenden durften, eine sicherheitstechnische Abnahme zu durchlaufen hatten, an der einige dann scheiterten.
Und wie kam die neue Kategorie bei den Teams an? Welche Reaktionen gab es?
Hemer: Die Teams haben sich den neuen Herausforderungen gerne gestellt. Insgesamt waren 15 Teams bereit teilzunehmen, die Startplätze waren von Anfang an voll belegt. Es gab sogar drei Teams auf der Warteliste. Auch allgemein war das Feedback auf die neue Kategorie sehr gut. Das Jurorenteam aus Industrie und Forschung, allesamt aus dem Bereich autonomes Fahren, war sehr begeistert. Auch auf Sponsorenseite sind wir durchweg positiv aufgenommen worden.
Und welche Lehren haben Sie aus der Premiere für den nächsten Wettbewerb gezogen?
Hemer: Die Teams haben einen reichen Erfahrungsschatz dazu gewonnen, was sie in einer Saison schaffen können, was unrealistisch ist und wo für die nächste Saison Prioritäten zu setzen sind. Aufgrund der Tatsache, dass es Probleme mit der technischen Abnahme gab, haben wir für den nächsten Wettbewerb ein paar Einschränkungen gemacht. Das Notbremssystem z.B. ist reglementiert worden, sodass nur noch passiv sichere Komponenten verwendet werden dürfen. In diesem Jahr war es den Driverless-Teams erlaubt, eine Fahrzeugbasis, die aus den letzten zwei Jahren stammt, zu verwenden. Kommendes Jahr gibt es zur Verwendung von Altfahrzeugen keine Einschränkung bezüglich des Baujahres, einzige Voraussetzung ist Erfüllung des 2018er-Regelwerks in allen Punkten.
Der Konstruktionswettbewerb Formula Student unter der Schirmherrschaft des VDI versammelt jedes Jahr Studenten aus aller Welt am Hockenheimring in Stuttgart. Dort treten die Teams mit ihren selbst konstruierten Rennwagen gegeneinander an. 2017 überraschte der Wettbewerb mit der neuen Kategorie Driverless, in der die Fahrzeuge das erste Mal autonom an den Start gingen. Steffen Hemer aus dem Driverless-Team von Formula Student berichtet ROBOTIK UND PRODUKTION über Erfolge, Schwierigkeiten und Ausblicke für das nächste Jahr.
Herr Hemer, wir haben über den diesjährigen Formula-Student-Wettbewerb bereits in der Ausgabe 9/2017 des SPS-MAGAZINs berichtet. Für die ROBOTIK UND PRODUKTION interessiert uns natürlich vor allem die neue Kategorie Driverless. Hierzu erst einmal die wichtigste Frage: Sind alle autonom fahrenden Fahrzeuge gut im Ziel eingelaufen oder ist jemand auf der Strecke geblieben?
Steffen Hemer: Leider waren wir, was den Zieleinlauf betrifft, nicht so erfolgreich. Wir hatten im Endeffekt nur vier Fahrzeuge, die bei allen dynamischen Disziplinen angetreten sind und zu diesem Zeitpunkt ihre technische Abnahme bestanden hatten. Dazu kamen noch einmal zwei, die zumindest bei der letzten dynamischen Disziplin den Versuch gewagt haben, an den Start zu gehen. Doch ganz durchgefahren ist den Rundkurs nur das Gewinner-Team der ETH Zürich.
Formula Student Germany e.V.
Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 4 2017 - 30.10.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de