Interview mit Dirk Schickedanz, Geschäftsbereichsleiter der Division Robotics bei Nachi
Hoch aufgehängt statt unten abgestellt
Aufgrund ihrer schnellen und wiederholgenauen Bewegungen eignen sich Scararoboter vor allem für Montage- und Fügeaufgaben sowie für Pick&Place-Anwendungen. Warum die Modelle der Reihe EZ03 schneller und wirtschaftlicher als bisherige Scararoboter Bauteile platzieren und montieren, erläutert Dirk Schickedanz, Geschäftsbereich Robotics, im Interview mit ROBOTIK UND PRODUKTION.
Bild: Nachi Europe GmbHHerr Schickedanz, an welchen Stellen können sich die Scararoboter der Serie EZ von Nachi gegen andere vergleichbare Roboter abheben?
Dirk Schickedanz: Unsere EZ-Roboter arbeiten schnell, sind kompakt und erreichen dabei im gesamten Arbeitsraum auch eng beeinander liegende Greif- und Ablegepositionen. Zudem benötigen sie keine Stellfläche auf Montagetischen oder neben Montagebändern.
Bild: Nachi Europe GmbHWie haben Sie diese Eigenschaften verwirklicht?
Schickedanz: Nachi hat das Scara-Prinzip auf den Kopf gestellt. Bei unserer Serie steht die Grundeinheit nicht als Sockel und tragendes Gehäuse auf dem Boden. Wir haben die Basis so ausgeführt, dass sie sich an der Decke installieren lässt. Insbesondere beim Pick&Place in der Elektronik sowie bei der Montage in der Geräteindustrie hat das mehrere Vorteile. Die vertikale Achse, die sich sonst in der Hand des Scararoboters befindet, haben wir als erste Achse im Basisgehäuse angeordnet. Das verkleinert den benötigten Raum für die Handachse. Wir verringern somit außerdem die Störkonturen beim Pick&Place. Der Roboter erreicht in seinem Arbeitsraum mit den Schwenkachsen jede Position, auch direkt unterhalb der Basiseinheit. Zu dieser Beweglichkeit trägt bei, dass zum einen weniger Versorgungsleitungen bis an die Hand geführt werden müssen, zum anderen die Leitungen für den Greifer alle innerhalb der Schwenkarme verlegt sind. In der vierten Achse gibt es Steckverbindungen für Pneumatik und Elektrik. Alle Leitungen lassen sich direkt zum Greifer verbinden. Mit der speziellen Achsanordnung reduzieren wir darüber hinaus die zu bewegenden Lasten an der Hand des Roboters. So können die Roboter besonders dynamisch agieren und arbeiten schnell sowie wirtschaftlich. Das eröffnet Anwendern eine höhere Produktivität. Mit der Variante EZ02 erhalten Anwender zudem einen Scararoboter mit einer fünften und einer sechsten Achse. Das erschließt weitere Einsatzbereiche für diese Roboterbauart.
Welche Anwender profitieren von diesen speziellen Vorteilen?
Schickedanz: Mit der Serie EZ zielen wir auf die klassischen Einsatzbereiche der Scararoboter. Das betrifft hierzulande vor allem die Montage im Gerätebau. Dazu gehören Produktionsbetriebe, die mechanische und elektrische Komponenten montieren, z.B. Elektromotoren, Getriebe und Bedieneinheiten für Handwerkermaschinen und Hausgeräte. Wir haben aber auch Automotive-Zulieferer im Fokus. Letztere müssen eine zunehmende Vielfalt an Aktoren für Automobile herstellen. An kostenintensiven Produktionsstandorten wie Deutschland zählen dabei nicht nur die Dynamik und die Arbeitsgeschwindigkeit der Automation, sondern auch die erforderliche Stellfläche. Unsere EZ-Roboter erfüllen diese Kriterien.
Aufgrund ihrer schnellen und wiederholgenauen Bewegungen eignen sich Scararoboter vor allem für Montage- und Fügeaufgaben sowie für Pick&Place-Anwendungen. Warum die Modelle der Reihe EZ03 schneller und wirtschaftlicher als bisherige Scararoboter Bauteile platzieren und montieren, erläutert Dirk Schickedanz, Geschäftsbereich Robotics, im Interview mit ROBOTIK UND PRODUKTION.
Bild: Nachi Europe GmbHHerr Schickedanz, an welchen Stellen können sich die Scararoboter der Serie EZ von Nachi gegen andere vergleichbare Roboter abheben?
Dirk Schickedanz: Unsere EZ-Roboter arbeiten schnell, sind kompakt und erreichen dabei im gesamten Arbeitsraum auch eng beeinander liegende Greif- und Ablegepositionen. Zudem benötigen sie keine Stellfläche auf Montagetischen oder neben Montagebändern.
Nachi Europe GmbH
Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 4 2017 - 30.10.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de
