Push-in-Leiteranschlussklemmen
Kontakte im Handumdrehen
XXXXX
Häufig müssen einzelne Drähte oder Leitungen an einer Sammelschiene aus Kupfer angeschlossen werden - etwa für Schutzleiter, Neutralleiter oder für Spannungsabgriffe an den Hauptsammelschienen eines Elektroverteilers. Bisher werden diese Anschlüsse häufig mit Schraubklemmen oder fest verschraubten Leiteranschlüssen realisiert. Rittal hat nun eine neue Generation an Leiteranschlussklemmen mit Push-in-Technik entwickelt, die für diese Anwendungsfälle ein schnelleres Arbeiten ermöglicht und langfristig wartungsfrei ist.
In den vergangenen Jahren hat sich die Zugfederklemmentechnik in verschiedenen Bereichen etabliert. Beginnend bei der Verwendung in den Abzweigdosen der Installationstechnik, hat die Zugfederklemme bis in die Betriebsmittel von Schaltanlagen Einzug gehalten. In vielen Geräten ist mittlerweile als Alternative zur geschraubten Klemme eine Klemme mit einer Zugfeder oder der weiter entwickelten Push-in-Klemme mit Zugfedertechnik verfügbar. Das hat Vorteile: Die Leiter lassen sich sehr einfach und schnell anschließen, die Klemme ist wartungsfrei und kann für eine Vielzahl von Leitertypen verwendet werden. Damit diese Vorteile nun auch in einem weiteren Bereich verwendet werden können, hat Rittal eine neue Generation seiner Leiteranschlussklemmen entwickelt - für den direkten Anschluss von Kabeln und Leitungen an eine Sammelschiene. Die neuen Klemmen sind in zwei Klemmbereichen mit 0,5-4mm² und 1,5-16mm² sowie - je Klemmbereich - für 5 und 10mm dicke Kupfer-Sammelschienen erhältlich.
Optimierter Kontaktübergang
Die Push-in-Leiteranschlussklemme lässt sich schnell auf die Sammelschiene aufstecken und das abisolierte Leiterende durch einfaches Einschieben in den Klemmraum mit der Sammelschiene verbinden. Die Vorteile zeigen sich bereits beim Aufstecken. Zum einen wird die Klemme durch einen separaten Federmechanismus auf der Schiene an ihrer Position gehalten, zum anderen beseitigt diese Feder beim Aufsetzen Oxidschichten auf der Sammelschiene und optimiert somit die Leitfähigkeit der Verbindungsstelle zur Sammelschiene. Der integrierte Kontaktbalken bewirkt zudem einen optimalen Kontaktdruck an der Kontaktstelle. Gerade für eine stromführende Verbindung ist das Verhältnis von Kontaktkraft und Kontaktfläche sehr wichtig. Mit der zweiten Feder im Inneren der Klemme wird die Leiterklemmung realisiert. Dabei können massive und mehrdrähtige Leiter, ultraschall-verschweißte Leiter und feindrähtige Leiter mit Aderendhülsen einfach und schnell in den Klemmraum gegen den Federdruck eingesteckt werden. Auch Leitungen mit Twin-Aderendhülsen lassen sich in der Push-in Leiteranschlussklemme anschließen. Lediglich zum Klemmen feinstdrähtige Leiter oder Leiter ohne Aderendhülsen muss ein Schraubendreher zur Hand genommen werden. Dazu und auch zum Abklemmen eines Leiters, wird mit dem Schraubendreher der Pusher an der Push-in-Leiteranschlussklemme betätigt, damit sich der Klemmraum öffnet. Aber auch das ist gegenüber einer Klemme mit Schraube immer noch deutlich schneller.
Zahlreiche Anwendungsfelder
Die Push-in-Leiteranschlussklemmen sind vielfältig einsetzbar. Die häufigste Verwendung findet sich beim Anschluss von Schutz- oder Neutralleitern an den dafür vorgesehenen Sammelschienen. Dabei werden die Schutzleiter oder Neutralleiter, von ankommenden oder abgehenden Kabeln und Leitungen, direkt auf die Sammelschienen für Neutral- oder Schutzleiter aufgelegt und angeklemmt. Ein weiteres Verwendungsfeld sind kurzschlusssichere Spannungsabgriffe an den Kupferschienen eines Hauptsammelschienensystems. Dafür erlaubt die IEC61439 unter Abschn. 8.6.4, dass zum Anschluss eines Gerätes ein Leiter mit geringerem Querschnitt verwendet werden darf, wenn u.a. dieser Leiter nicht länger als 3m ist und z.B. doppelt isoliertes Leitermaterial oder ein Isoliermaterial mit höherer Temperaturbeständigkeit verwendet wird. Weitere Möglichkeiten sind in Tabelle 4 der IEC61439-1 genannt. Um solch einen Leiter auf der Sammelschiene zu befestigen wurde bei der Push-in-Leiteranschlussklemme der Einführungsdom so groß gewählt, dass auch Leiter mit doppelter Isolierung (z.B. NSGAFöu) zum Anschluss verwendet werden können. Auch der Aufbau von Stringverteilern oder Verteilerblöcken mit einer Vielzahl von Anschlussklemmen für abgehende Leitungen ist möglich. Anwendungen mit Stringverteiler finden sich häufig in der Photovoltaiktechnik, bei der mehrere Gleichstromerzeuger über DC-Sammelschienen miteinander verbunden und dann einem Wechselrichter zugeführt werden. Dafür kann ein System aus einpoligen Rittal-Riline-Sammelschienenhalter verwendet werden, die je eine Sammelschiene bis zu einem Querschnitt von 30x10mm halten und auf der dann eine Vielzahl von Klemmen angereiht werden können. Verteilerblöcke werden oft für die Verteilung von DC- oder AC-Spannungen innerhalb von Schalt- oder Steuerungsanlagen verwendet. Da es hierbei eher um kleinere Ströme geht, kann mit dem 2-poligen Sammelschienenhalter von Rittal ein kompakter Aufbau mittels der neuen Klemmen erreicht werden. Im Gegensatz zu anderen Verteilerblocksystemen besteht bei den neuen Klemmen auch die Möglichkeit einer individuellen Beschriftung. Damit kann jede angeschlossene Leitung eindeutig einer Klemmstelle zugeordnet werden und dies auch im Stromlaufplan sorgfältig dokumentiert werden.
Einsatz in der Gebäudetechnik
Auch im Zählerschrank eines Wohnhauses kommt die Klemme zum Einsatz. Durch die Verwendbarkeit auf Sammelschienen mit den Abmessungen 12x5mm oder größer kann sie dort eingesetzt werden, um ankommende und abgehende Leitungen einfach und sicher anzuschließen. Durch die Möglichkeit der einzelnen Anordnung kann diese Leiteranschlussklemme an jeder Stelle des Einspeisesammelschienensystems im Zählerschrank montiert werden. Dadurch können die Klemmen versetzt montiert werden, sodass der Zugang zu jeder Klemme auch bei angeschlossener Leitung möglich ist. Auch für zusätzliche Neutral- oder Schutzleiter, die zur Verbindung mit den PE- und N-Schienen im Abgangsbereich benötigt werden, ist die Klemme ohne weiteres Zubehör verwendbar. Damit können Elektroinstallateure noch schneller und komfortabler den Anschluss des Zählerschrankes herstellen. Zudem ist die Klemmstelle wartungsfrei.
Fehlerpotentiale reduzieren
Die häufigsten Ursachen für Störungen im Umfeld von Klemmverbindungen sind: fehlerhafte Verpressung von Kabelschuhen, fehlerhafte Drehmomente (zu hoch oder zu gering), Klemmstelle nicht für die Leiterart geeignet, Klemmenlockerung durch Vibration oder Wechsellasten. Die Push-in-Leiteranschlussklemme kann mit ihren Eigenschaften diese Fehlerpotentiale reduzieren. Durch die Vielzahl der Leiterarten wird die fälschliche Nutzung mit einer nicht geeigneten Leiterart minimiert. Die Federtechnik der Klemme eliminiert die notwendige Wartung der Drehmomente sowie das Anziehen mit einem falschen Drehmoment als Fehlerpotential. Damit der direkten Klemmung der Leiter kein Aufpressen eines Kabelschuhs erforderlich ist, wird auch dieses Fehlerpotential beim Einsatz der neuen Push-in-Leiteranschlussklemmen reduziert. Schon im Hinblick auf den langfristigen Betrieb einer Anlage sollte die Federzugtechnik den Vorzug vor der Schraubklemmtechnik erhalten, insofern dies natürlich von der Anwendung her möglich ist.
Weltweiter Einsatz möglich
Den Markt für die Anwendung der Push-in-Leiteranschlussklemme kann man in die beiden großen Segmente UL und IEC einteilen. Beide Bereiche kennen unterschiedliche Normen, die auf die neuen Leiteranschlussklemmen zutreffen. Für die IEC fällt das Produkt unter die Normen IEC60999-1 für schraubenlose Klemmen, IEC60947-7-1 für Reihenklemmen und IEC60947-7-2 für PE-Klemmen. Nach UL sind die Normen UL 1059 für terminal blocks und UL 486 für wiring terminals relevant. Der verwendete Kunststoff muss die UL94-V0 erfüllen. Basierend auf diesen Zulassungen können große Bereiche der möglichen Anwendungen und Regionen erreicht werden.
Fazit
Die Push-in-Leiteranschlussklemmen lassen sich schnell und einfach montieren und dies für eine Vielzahl an Leitertypen. Sie sind für mehr Anwendungen einsetzbar und bieten durch ihre Zulassungen eine weltweite Einsatzmöglichkeit. Die verwendete Federklemmentechnik senkt das Fehlerpotential bei der Installation im Vergleich zu herkömmlichen Leiteranschlussklemmen. Durch die Wartungsfreiheit steigert sie die Anlagenzuverlässigkeit und senkt die Kosten für spätere Wartungsarbeiten. Vorzüge und Zeitersparnis zeigen sich bereits bei der ersten Installation.
Häufig müssen einzelne Drähte oder Leitungen an einer Sammelschiene aus Kupfer angeschlossen werden - etwa für Schutzleiter, Neutralleiter oder für Spannungsabgriffe an den Hauptsammelschienen eines Elektroverteilers. Bisher werden diese Anschlüsse häufig mit Schraubklemmen oder fest verschraubten Leiteranschlüssen realisiert. Rittal hat nun eine neue Generation an Leiteranschlussklemmen mit Push-in-Technik entwickelt, die für diese Anwendungsfälle ein schnelleres Arbeiten ermöglicht und langfristig wartungsfrei ist.
In den vergangenen Jahren hat sich die Zugfederklemmentechnik in verschiedenen Bereichen etabliert. Beginnend bei der Verwendung in den Abzweigdosen der Installationstechnik, hat die Zugfederklemme bis in die Betriebsmittel von Schaltanlagen Einzug gehalten. In vielen Geräten ist mittlerweile als Alternative zur geschraubten Klemme eine Klemme mit einer Zugfeder oder der weiter entwickelten Push-in-Klemme mit Zugfedertechnik verfügbar. Das hat Vorteile: Die Leiter lassen sich sehr einfach und schnell anschließen, die Klemme ist wartungsfrei und kann für eine Vielzahl von Leitertypen verwendet werden. Damit diese Vorteile nun auch in einem weiteren Bereich verwendet werden können, hat Rittal eine neue Generation seiner Leiteranschlussklemmen entwickelt - für den direkten Anschluss von Kabeln und Leitungen an eine Sammelschiene. Die neuen Klemmen sind in zwei Klemmbereichen mit 0,5-4mm² und 1,5-16mm² sowie - je Klemmbereich - für 5 und 10mm dicke Kupfer-Sammelschienen erhältlich.
Rittal GmbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 7 2017 - 09.11.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de