Hochschulen als Partner der Digitalisierung Bildung im Umfeld der digitalen Transformation
Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche der Gesellschaft - auch Städteverwaltungen, den Finanzsektor, Schulen und auch die Hochschulen. Auf der einen Seite wird den deutschen Hochschulen vorgeworfen, bei der Ausbildung der Studenten nicht auf dem aktuellen Stand zu sein, auf der anderen Seite leisten deutsche Hochschulen in der Forschung einen bedeutenden Beitrag auf diesem Themengebiet. Denn die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 stehen nicht nur bei Unternehmen ganz oben auf der Agenda, sondern sind auch zentrale Forschungsschwerpunkte anwendungsorientierter Forschungsinstitute.
Analyse und Aufbereitung
Im Rahmen von wissenschaftlichen Ausschreibungen werden auch die von der Politik verfolgten Ziele weiterentwickelt und konkretisiert. Oftmals werden solche Projekte in Konsortien bearbeitet, in denen Forschungseinrichtungen und Unternehmen gemeinsam beteiligt sind: Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschuleinrichtungen sind für die wissenschaftliche Analyse und Aufbereitung der Ergebnisse verantwortlich. Unternehmen haben in dieser Konstellation die Möglichkeit an konkreten Lösungsansätzen ihrer Herausforderungen zu arbeiten und tragen gleichzeitig zu einem Erkenntnisgewinn bei, der durch wissenschaftliche Veröffentlichungen auch anderen Unternehmen und der deutschen Wirtschaft zugutekommt. Die beteiligten Unternehmen verzichten in diesem Zusammenhang zwar auf das alleinige Nutzungsrecht, welches sich aus einer selbst entwickelten Lösung ergibt. Da die Ergebnisse jedoch in Zusammenarbeit mit anderen anwendenden Unternehmen erarbeitet werden, fließen deren Know-how, Ideen und Informationen in die Lösung mit ein, die bei einer selbstentwickelten Lösung nicht zur Verfügung stehen würden. Ganz im Sinne der Digitalisierung und dem Credo der 'Co-Creation' lassen sich über neutrale Forschungseinrichtungen die Erkenntnisse verschiedener Unternehmen zu einem höheren Mehrwert zusammenführen.
Generatoren, Exporteure, Verdichter
Über wissenschaftliche Veröffentlichungen und dem Besuch von internationalen Konferenzen sind den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Forschungseinrichtungen auch die verschiedensten Entwicklungen in anderen Ländern bekannt. Wirtschaftlich betrachtet würde ein derartiges Beobachten der Entwicklungen eine unverhältnismäßig teure Nutzung von Mitarbeiterressourcen darstellen. Im Kontext der Digitalisierung und Industrie 4.0 nehmen Hochschulen verschiedene Rollen ein. Erstens sind sie Wissensgeneratoren, zweitens Wissensexporteure und drittens Wissensverdichter. So wird über Forschungsprojekte Wissen generiert, welches über wissenschaftliche Veröffentlichungen einer großen Personenzahl zugänglich gemacht wird. Andererseits werden bei Forschungsprojekten auch die Ergebnisse anderer Forschungsprojekte berücksichtigt und zusammengefasst, was einer Verdichtung und Einordnung der Vielzahl an Forschungsergebnissen dient.
Testläufe mit verschiedenen Variablen
Bei der Validierung von Forschungsergebnissen bietet es sich an auf Demonstrationsumgebungen zurückzugreifen. In diesen lassen sich die Kontexte der Unternehmen bis zu einem gewissen Grad reproduzieren und Herausforderungen simulieren. Die erarbeiteten Forschungsergebnisse können auf ihre Praktikabilität und Wirksamkeit hin überprüft werden, bevor diese in den Unternehmen zum Einsatz kommen. Für Unternehmen ist diese Vorgehensweise vergleichbar mit einem größeren Testlauf, in dem eine hohe Anzahl verschiedener 'Use Cases' geprüft werden kann. Aus Sicht der Forschungseinrichtung kann mit verschiedenen Variablen gespielt werden, um in einer Laborumgebung vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.
Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche der Gesellschaft - auch Städteverwaltungen, den Finanzsektor, Schulen und auch die Hochschulen. Auf der einen Seite wird den deutschen Hochschulen vorgeworfen, bei der Ausbildung der Studenten nicht auf dem aktuellen Stand zu sein, auf der anderen Seite leisten deutsche Hochschulen in der Forschung einen bedeutenden Beitrag auf diesem Themengebiet. Denn die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 stehen nicht nur bei Unternehmen ganz oben auf der Agenda, sondern sind auch zentrale Forschungsschwerpunkte anwendungsorientierter Forschungsinstitute.
FIR e. V. an der RWTH Aachen
Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 - 20 2017 - 19.10.17.Für weitere Artikel besuchen Sie www.i40-magazin.de