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Verschlüsselung für Fertigungsnetze

Offen aber sicher

Industrie 4.0 verbindet zukünftig die funktionelle Sicherheit von Mensch, Maschine und Umwelt mit der IT. Parallel dazu verliert das bisherige Credo 'Sicherheit durch Abschottung' seine Berechtigung, denn eine regelmäßige Kommunikation mit Kunden, Lieferanten oder Partnern macht eine gewisse Offenheit unerlässlich. Im Rahmen dieses neuen Sicherheitsverständnisses gewinnt dementsprechend die Thematik Verschlüsselung zentrale Bedeutung. Dabei kann und muss dieses oft mit dem Ruf der Kompliziertheit versehene Feature kein Hexenwerk sein, sofern bestimmte Faktoren Beachtung finden.

Bild: ©hywards/shutterstock.com
Wichtiger Aspekt bei der Investitionsentscheidung ist die Fähigkeit, Komponenten auch nachträglich in die digitale Prozesskette einbinden zu können.

Checkliste Sicherheit

? IoT-Lösungen ohne Verschlüsselung setzen Produktion und Datenaustausch mit Partnern hohem Risiko aus

? Können auch ältere Maschinen eingebunden werden?

? Flexible Übertragungswege (Funk, LAN, WLAN) erleichtern die Anbindung der Maschinen!

? Welche Verschlüsselungstechnik wird eingesetzt? (Standard AES 128Bit)

? Zeitlich limitierte Schlüssel verbessern nochmals die Sicherheit.

? Prüfung der Daten auf Redundanz inklusive Zeitstempel vermeidet Fehler und nachträgliche Angriffe.

Eine der zentralen Folgen der Digitalisierung - und damit der Vernetzung - ist die nachhaltige Veränderung der bestehenden Sicherheitsarchitektur. Denn diese ist eine Grundvoraussetzung dafür, die notwendigen Schritte zur Sicherung der Produktion und des Unternehmens zu erreichen. Betrachtet man heute Fabriknetze, so sind diese nur aus ganz bestimmten Gründen überhaupt mit dem Internet gekoppelt, etwa um Fernwartungslösungen oder Logistikanwendungen zu ermöglichen. In Zukunft reichen diese Szenarien bei weitem nicht mehr aus - es werden deutlich mehr und komplexere Anwendungen ins Haus stehen. Eine vernetzte Betriebsintelligenz ist in der Lage, die verteilten operativen Daten zu verbinden und eine vereinheitlichte Sicht in Echtzeit zu liefern und schnellere Entscheidungen zu treffen, Energieeffizienzmaßnahmen senken die Kosten in der Produktion, der Datenaustausch mit Partnern, Lieferanten oder Kunden zur Verbesserung oder Individualisierung der Produkte verändert die gesamte Prozesskette. Ohne eine in- und externe Vernetzung ist das jedoch überhaupt nicht möglich. Vor diesem Hintergrund wird schnell deutlich, dass die seit Jahren eingesetzten IT-Sicherheitsregeln wie Viren-Scan, Backup-Strategie, Zugriffsrechte oder Firewalls zur Verhinderung ungewollter Zugriffe bei weitem nicht mehr ausreichen können. Denn Offenheit in der Kommunikation der Netzwerke mit Kunden, Partnern oder Zulieferern ist wesentliche Basis einer vernetzten Wirtschaft. Die langjährig bewährte Regel 'Sicherheit durch Abschottung' ist damit obsolet geworden.

Q-loud GmbH

Dieser Artikel erschien in Industrial Communication Journal 4 2017 - 08.12.17.
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