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Bloß keinen Fehler machen!

Wir alle kennen das: Kaum hat man sich nach langem Vergleich für ein Produkt oder Partner entschieden, sieht man etwas Besseres. Und immer treibt einem das Gefühl, man hat nicht das Bestmögliche rausgeholt.

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Clemens Faller ist Professor für Automatisierungstechnik an der Hochschule Bochum

Die Vielfältigkeit der Angebote in unseren Märkten und die Möglichkeit, so viele Informationen über diese Angebote zu bekommen, führen bestenfalls zu einem ständigen Unwohlsein mit dem, was man hat. Schlimmstenfalls lähmt es Auswahlprozesse bis zum Stillstand. Dieses Gefühl beschleicht einen auch bei der Wahl der Ausbildung, des Studiums oder gar des Auslandssemesters. Das Bedürfnis, immer das Optimalste (auch wenn es diesen Superlativ gar nicht gibt) herausholen zu müssen, um auf das Berufsleben vorbereitet zu sein, verunsichert junge Menschen in der Ausbildung - und ihre Helikoptereltern. Ja, auch meine Hochschule hat ein Angebot von dem ich überzeugt bin und für das ich werbe. Als aber zuletzt beim Tag der offenen Tür ein Vater mit seiner Tochter da war, die an einer Nachbarhochschule einen ähnlichen Studiengang studiert und sich beide fragten, ob es nicht vielleicht besser wäre zu wechseln, da unserer ein paar Nuancen besser klingt, habe ich meine Industrievergangenheit als Vertriebler und Marketier kurz ausgeblendet und klargemacht: Am Ende kommt es auf diese Nuancen nicht an. Mach, was dir Spaß macht und wo du dich wohl fühlst! Dann bist du gut in dem, was du tust. Bist du gut, findest du einen Job, der dir gefällt und der macht dir wiederum Spaß. Das ist die Spirale der guten Gefühle, die wir brauchen und nicht die des schlechten Gefühls, es hätte irgendwo etwas Besseres gegeben.

Hochschule Bochum

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 12 2017 - 12.12.17.
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