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Das AutoID-Trendbarometer

Basistechnik der Smart Factory

Alle sechs Monate befragt der AutoID-Industrieverband AIM-D seine Mitglieder zu ihrer Sicht auf die Geschäfts- und Marktentwicklung. Wirtschaftlich zeigt es für die Branche nach oben. Ein Grund dafür ist, dass die Technologien der automatischen Identifizierung zunehmend bei Industrie 4.0-Projekten gesetzt sind.

Bild: AIM-D e.V.Bild: AIM-D e.V.
Peter Altes, Geschäftsführer des AutoID-Verbandes AIM-D.

RFID - Radiofrequenzidentifikation; NFC - Near Field Communication; RTLS - Real-Time Locating Systems; ORM - Optical Readable Media; QR - Quick Response Code; OCR - Optical Code Recognition.

Mit Blick auf das aktuelle Trendbarometer des AIM-D lässt sich sagen: Der AutoID-Branche geht es gut. Peter Altes, Geschäftsführer des Verbandes, sagt dazu: "Über 95 Prozent der Unternehmen berichten von gestiegenen oder gleichgebliebenen Umsätzen. Bei über 75 Prozent hat sich die Marktposition verbessert. Über 40 Prozent berichten von einer abermals gestiegenen Nachfrage im Technologiesegment NFC." Zwar trügen mobile Bezahlsysteme mit NFC zum aktuellen Wachstum bei, aber auch industrielle NFC-Anwendungen wie das elektronische Typenschild etablieren die Technik zunehmend am Markt. In Bezug auf Industrie 4.0 haben die Firmen im AutoID-Umfeld ihre oft abwartende Haltung abgelegt: Die Branche versteht sich verstärkt als ein Ermöglicher von Industrie 4.0-Anwendungen. Gemäß Umfrageergebnis spielten nun in rund 85 Prozent der Unternehmen die Produkt-, Lösungs- und Dienstleistungsangebote mit Blick auf Industrie 4.0 eine strategische Rolle. Besonders Cyber-physical systems, denen für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge eine signifikante Rolle zugeschrieben wird, benötigen automatische Identifikation und Sensoren, um Transparenz in Produktion und Materialfluss herzustellen - und für eine Anbindung an die Cloud. Nachdem Industrie 4.0 als Handlungsfeld also gesetzt ist, rückte IT-Security als eine der zentralen Herausforderungen weiter in den Vordergrund, sagt Altes. Die Ergebnisse des AIM-Trendbarometers lassen sich in sieben Punkte gliedern.

Die wirtschaftliche Lage der AutoID-Unternehmen hat sich der Umfrage zufolge im ersten Halbjahr 2017 leicht verbessert. 71 Prozent der AIM-Mitglieder (im 2. Halbjahr 2016: fast 66 Prozent) konnten ihre Umsätze steigern, nahezu ein weiteres Viertel gab eine stabile Entwicklung an.

Ihre Investitionen haben mit 57 Prozent erneut über die Hälfte der Unternehmen gesteigert. Bei einem Drittel der Firmen blieben die Investitionen im Vergleich zur früheren Befragung unverändert. Nicht einmal drei Prozent der Unternehmen haben weniger investiert. Das Investitionsverhalten ist demnach insgesamt stabil geblieben.

Die Marktentwicklung im Bereich AutoID: Die Summe der Einschätzungen für eine bessere oder gleichbleibende Marktentwicklung hat sich mit 95 Prozent positiv entwickelt, bei der letzten Befragung sahen das nur 86 Prozent der Umfrageteilnehmer so.

Drei Fragen der Erhebung bezogen sich auf die einzelnen Technologien, die unter dem Oberbegriff AutoID zusammengefasst werden:

Barcode und andere optische Identifikationssysteme - auch mit ORM bezeichnet: In Bezug auf Barcodes, zweidimensionale Codes wie Datamatrix und QR und OCR berichten mit 26 Prozent genauso viele Unternehmen von einer besseren Marktentwicklung wie im Vergleichszeitraum - was mit reifen Märkten und einer zunehmenden Fokussierung auf Industrie 4.0-Anwendungen zusammenhängt. Der Prozentsatz für eine unveränderte Marktentwicklung ist mit 26 ebenfalls nahezu gleichgeblieben.

Die Entwicklung für RFID einschließlich NFC und RTLS wird aktuell erneut deutlich optimistischer eingeschätzt - was eine Reaktion auf die Entwicklungen von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge ist. Eine bessere Entwicklung sehen fast 65 Prozent der Befragten, zuletzt waren es nur 39 Prozent gewesen. Eine unverändert stabile Entwicklung sehen dieses Mal rund 20 Prozent (42 Prozent waren es früher). Mit Blick auf die anderen AutoID-Bereiche ist festzustellen, dass die RFID-Technologien vor einer positiven Entwicklung stehen dürften. Vorangetrieben wird dies auch von der global agierenden UHF-Allianz Rain-RFID des AIM Inc. Die aktuellen Herausforderungen der Branche wie die Vereinheitlichung der Frequenzen für RFID weltweit oder das Thema der Datensicherheit gilt es jedoch weiterhin zu lösen.

NFC und RTLS: Mt Bezug auf diese Technologien wurde gefragt, ob eine verstärkte Nachfrage erkennbar sei. Bei NFC haben das mit 42 Prozent etwas weniger Unternehmen bejaht als im Vergleichszeitraum. Bei RTLS stimmten 21 Prozent der befragten Unternehmen zu, während es zuvor fast 29 Prozent gewesen waren. Der Wert für NFC dürfte allerdings künftig wieder steigen, da neben berührungslosen Zahlungssystemen mit Mobiltelefonen und Kreditkarten vor allem industrielle NFC-Anwendungen öfter zu finden sein werden. Mit rund 29 Prozent blieb die Zahl der Unternehmen weitgehend stabil, die in keinem der beiden Bereiche höhere Nachfrage verzeichneten. Der vergleichsweise geringe Wert spricht dafür, dass RTLS mittlerweile als integraler Bestandteil von Industrie 4.0-Konzepten betrachtet und entsprechend anders eingeordnet wird.

Industrie 4.0: Abermals über 80 Prozent der AIM-Mitglieder nutzen Industrie 4.0 als Rahmen für die Vermarktung von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen. Kein einziges Unternehmen hat sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt.

Mehr als ein Schlagwort

Zusammengefasst lässt das Trendbarometer erkennen, dass sich die AIM-Mitglieder vollständig in die Industrie 4.0-Prozesse und den Aufbau des Internets der Dinge einbringen. Die Digitalisierung der Wirtschaft ist im Gange und die AutoID-Technologien zählen zu Recht zu den Basis-Technologien dafür. Diese Entwicklung wird nicht nur die AutoID-Märkte noch lange beschäftigen. Und mit dem Wachstum des Internets der Dinge - wozu auch die Entwicklung von Rain-RFID sowie die Nutzung von Smartphones als Lesegeräte im HF-Bereich (NFC) und künftig sicherlich auch im UHF-Bereich beitragen - sollte sich auch der Markt der AutoID-Branche weiter positiv entwickeln.

AIM-D e.V.

Dieser Artikel erschien in Dezember+Januar 2017 - 13.12.17.
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