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Füllstandmessung in einer schweizerischen Getreidemühle

Am Anfang war die Kleie

Bild: Vega Grieshaber KGBild: Vega Grieshaber KG
Das Kornhaus an der Limmat strahlt weit über Zürich hinaus und ist mit seinen 118m der höchste Getreidespeicher der Welt.

Radarfüllstandmessung mit 80GHz

Aus Sicht der Füllstandmessung sind Mehle alles andere als einfach zu messen. Zum einen staubt es bei der Befüllung und die Staubwolke setzt sich nur sehr langsam im Silo. Zum anderen unterscheiden sich die schätzungsweise 120 verschiedenen Mehle alle etwas in ihrer Dielektrizitätskonstante. Im Sommer, also wenn das Getreide trocken wird, ist es noch schwieriger, weil die Konstante noch einmal sinkt. Am schlimmsten, da sind sich Dahlke und sein Stellvertreter Simon Rochat, einig, ist Kleie zu messen: "Die hat im Sommer nur noch einen Epsilon-Wert von 1,4." Dass diese zudem auch noch in einem sehr schlanken 20m hohen Stahlbetonsilo gelagert wird, erschwert eine exakte Füllstandmessung noch einmal. Aber: "Ohne dieses Produkt würden wir vielleicht nicht so gut mit Vega zusammen arbeiten", ist Mario Keller, Leiter Elektrischer Unterhalt bei Swissmill, überzeugt. "Ich werde nie vergessen, wie damals vor 17 Jahren ein Vega-Techniker zu uns kam, die Messsituation mit der Kleie analysierte und uns erklärte, dass wir das Problem vollkommen anders angehen müssten. Einige Monate später wurde ein neues Gerät, damals noch ein Vegaflex mit einer angepassten Software, installiert und diese lieferte tatsächlich zuverlässige Messwerte." Seitdem ist Vega als Problemlöser anerkannt und im Werk bei der Füllstandmessung gesetzt. Im Laufe der Jahre wurden immer wieder neue Sensoren getestet. Eine Schwierigkeit lag früher zum Beispiel darin, dass sich bei der geführten Mikrowelle hin und wieder das Seil aufdröselte und sich darin ein Korn verfing. Diese Stelle erzeugte dann ein falsches Messsignal. Inzwischen wurde dieser Messgerätetyp durch das Radarfüllstandmessgerät Vegapuls 69, das mit einer Frequenz von 80GHz arbeitet, ersetzt. Da dies berührungslos misst und auch durch starke Staubwolken sicher detektieren kann, verlaufen die Messungen inzwischen reibungslos. "Man muss allerdings sagen, dass seitdem wir mit Vega zusammen arbeiten, Messunsicherheiten nie ein wirkliches Problem darstellen, weil sich Vega immer verantwortlich fühlt und uns ernst nimmt", erklärt Keller. Überall im Werk wird der Füllstand gemessen. Dabei kommen die unterschiedlichsten Gerätetypen zum Einsatz. So arbeiten bei der Annahme von Weizen 137 kapazitive Sonden des Typs Vegacap 63. Füllstandsensoren werden aber auch zur Prozessregelung eingesetzt, etwa bei der Herstellung von Futtermitteln. Bei deren Pelletierung ist es nötig, dass das Vordepot immer gefüllt ist, damit später die Dichte bei den Pellets stimmt. In der Überlaufzelle in der Pelletierung ist man daher auf ein zuverlässiges Messsignal angewiesen, da je nach Füllstand weitere Zellen geöffnet werden oder nicht. Wenn die Zelle überläuft, schließen die Dosierer. Im letzten Schritt werden die Mühlen sogar abgeschaltet. Hier benötigen die Prozessplaner ein 100%ig genaues Signal, da sonst der gesamte Produktionsplan aus dem Ruder läuft. Immerhin werden hier bis zu 200t pro Tag verarbeitet.

VEGA Grieshaber Instruments GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 2018 - 01.03.18.
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