Anzeige

Cobots: Flexibel und ohne Käfig Interview mit Darius Wilke von Rethink Robotics

Bild: ©uulrichw/pixabay.com
Zur Förderung des kontinuierlichen Lernens bauen viele Unternehmen eine interne Lean Coaching-Struktur auf. Dabei werden Coaches ausgebildet, die anderen Mitarbeitern als Ansprechpartner und Prozessbegleiter zur Verfügung stehen.

INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN:

Herr Wilke, was verbirgt sich hinter dem Begriff Cobots und was unterscheidet sie von Industrie-Robotern?

Darius Wilke: Wir sehen zwei Kriterien, die einen Cobot von einem traditionellen Industrie-Roboter unterscheiden. Das erste Kriterium ist relativ offensichtlich: Ein Cobot hat keinen Käfig um sich herum. Er ist mit Sensoren ausgestattet und wenn er mit Menschen in Berührung kommt, stoppt er seine Tätigkeit. Er stellt somit praktisch keine Gefahr für Mensch und Umgebung dar. Das zweite Kriterium für uns ist das Thema 'ease of use'. Das heißt, ein Cobot sollte sehr flexibel sein und sich schnell einsetzen lassen. Das hat zur Folge, dass Unternehmen einen Cobot dort einsetzen können, wo Automatisierung mit einem traditionellen Roboter wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Gibt es auch Nachteile bzw. kann ein Cobot die Aufgaben eines traditionellen Roboters übernehmen?

Wilke: Darüber sprechen wir auch mit unseren Kunden. Es ist nicht so, dass Cobots etwas tun können, was Industrie-Roboter tun können und umgekehrt. Es ist sehr wichtig, dass unsere Kunden das verstehen. Wenn ein Unternehmen etwa einen Cobot für Schweißarbeiten einsetzen möchte, dann ist das nicht das richtige Einsatzfeld. Was die Vor- und Nachteile angeht ist es z.B. so, dass ein Industrie-Roboter für eine Aufgabe ausgelegt ist, die sich über Wochen, Monate und Jahre wiederholt. Cobots können dagegen Dienstag bis Donnerstag an der einen Station eingesetzt werden und Freitag und Montag an einer anderen. Zudem benötigt man keine Spezialisten, um einen Cobot in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig gibt es aber auch Grenzen. Diese liegen z.B. in der Traglast. Es macht z.B. keinen Sinn, eine Karosserie oder ein Werkstück, das 30 oder 50 Kg wiegt, mit einer kollaborativen Applikation zu bearbeiten.

INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN:

Rethink Robotics, Inc.

Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 Magazin (I40) 02 2018 - 25.01.18.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.i40-magazin.de