E-Government Deutsche sehen nur wenig Fortschritt
Im Ländervergleich ist die Bevölkerung in Deutschland ungeduldiger und kritischer, was den digitalen Fortschritt bei Bund, Ländern und Kommunen angeht: Etwas mehr als jeder zweite Bundesbürger (56 Prozent) nimmt wahr, dass Verwaltungen ihnen zahlenmäßig heute mehr Onlinedienste anbieten als vor einigen Jahren. In den anderen untersuchten Ländern Frankreich, Großbritannien und Norwegen sind es dagegen jeweils mehr als 80 Prozent. In Norwegen sind zudem 75 Prozent der Bürger der Ansicht, dass die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung ausreichend vorankommt, in Frankreich sind es 66 Prozent, in Großbritannien 64 Prozent. In Deutschland sind nur 42 Prozent dieser Meinung.
Unterschiede in Ressorts
"Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Bevölkerung mehr digitalen Service von den öffentlichen Verwaltungen ihrer Länder wünscht. In Deutschland ist der Ruf der Bürger nach digitalem Fortschritt besonders laut. Die Maßnahmen sollten zügig und vor allem so weiterentwickelt werden, dass sie die Anforderung der Bürger nach einer Vereinfachung des Alltags unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände erfüllen", sagt Dr. Andreas Simon, Experte für Digital Government bei Sopra Steria Consulting. Der Digitalisierungsgrad unterscheidet sich in den einzelnen Verwaltungsressorts teilweise erheblich: Die Finanzverwaltungen erhalten in allen vier untersuchten Ländern die besten Noten. In Deutschland bewerten sechs von zehn Bürgern das Online-Angebot der Finanzbehörden als fortgeschritten. Zum Vergleich: Justiz und Polizei gelten nach Ansicht von nur 31 Prozent der Bürger als digitale Vorreiter.
Frustfaktoren
Wie bei Onlineshops in der privaten Wirtschaft, nutzen Bürger die digitalen Angebote der öffentlichen Verwaltung nur, wenn sie ihnen das Leben erleichtern. Zentrale Qualitätsbaustellen aus Sicht der Bevölkerung hierzulande sind die Abkürzung der Schritte bis zum Ergebnis sowie eine schnellere Navigation an die richtige Stelle oder zum richtigen Ansprechpartner. Für 41 Prozent der Deutschen ist der virtuelle Behördengang noch zu kompliziert.
Regierungsauftrag Digitalisierung
81 Prozent der Deutschen sehen die Regierungen auf Bundes- und Landesebene im Prinzip auf dem richtigen Weg mit ihren angeschobenen Maßnahmen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Dennoch mahnt jeder Zweite Verbesserungen bei der Umsetzung einer digitalen Agenda an. 70 Prozent der Bundesbürger wünschen sich, dass Staat und Bürger künftig noch stärker digital miteinander interagieren, etwas mehr als bei der Befragung im Vorjahr.
mst/Sopra Streia AG
Im Ländervergleich ist die Bevölkerung in Deutschland ungeduldiger und kritischer, was den digitalen Fortschritt bei Bund, Ländern und Kommunen angeht: Etwas mehr als jeder zweite Bundesbürger (56 Prozent) nimmt wahr, dass Verwaltungen ihnen zahlenmäßig heute mehr Onlinedienste anbieten als vor einigen Jahren. In den anderen untersuchten Ländern Frankreich, Großbritannien und Norwegen sind es dagegen jeweils mehr als 80 Prozent. In Norwegen sind zudem 75 Prozent der Bürger der Ansicht, dass die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung ausreichend vorankommt, in Frankreich sind es 66 Prozent, in Großbritannien 64 Prozent. In Deutschland sind nur 42 Prozent dieser Meinung.
Sopra Steria GmbH
Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 Magazin (I40) 01 2018 - 11.01.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.i40-magazin.de