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Mögliche Probleme bei der mobilen Feldgerätebedienung

Drahtloses Chaos?

Derzeit erscheinen auf dem Feldgerätemarkt Geräte, deren Bedienung mittels Webserver oder Apps drahtlos (z.B. Bluetooth) möglich ist. Im Gegensatz zu standardisierten Wireless-Technologien, wie z.B. Wireless Hart, fehlen hier derzeit aber noch die entsprechenden Anwenderstandards. Daher hat die Interessengemeinschaft Regelwerke Technik (IGR) e.V. einen Anforderungskatalog erstellt, in dem auf die neue Problematik hingewiesen wird.

Bild: ©Eisenhans / fotolia.com
Der sichere und geregelte Betrieb von Anlagen muss auch mit drahtloser Technologie sichergestellt bleiben. Daher hat die IGR einen Anwenderanforderungskatalog erstellten.

Die neue Feldgerätegeneration ist derzeit noch völlig offen gestaltet. Sie bietet zum ersten Mal die Möglichkeit der Feldgerätekommunikation über mobile Geräte aus dem Consumer Markt, wie Tablets oder Smartphones. Damit eröffnen sich allerdings auch neue Angriffsflächen zur Manipulation von Gerätedaten in den Feldgeräten selbst, wie z.B. Veränderungen am Gerät mittels einer App ohne die entsprechende Datenkonsistenz im Automatisierungssystem bzw. Veränderungen durch eine nicht autorisierte Personen. Ein weiteres Szenario ist der unklare Umgang mit Apps, die von Drittanbietern (ohne Validierung) geliefert werden. Die IGR möchte mit ihrem Positionspapier den Anlagenbetreibern neben den möglichen Vorteilen (z.B. beim Auslesen von Geräteinformationen), auch die Gefahren verdeutlichen, um sie in die Lage zu versetzen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um den ordnungsgemäßen Betrieb ihrer Anlage auch zukünftig sicherstellen zu können. Bislang existieren für Feldgeräte noch keine herstellerübergreifenden Regularien bei der Verwendung dieser neuen drahtlos Technologien. Es ist daher auch nicht auszuschließen, dass durch Drittanbieter Bedienungssoftware auf den Markt gelangt, die z.B. Parameterzuweisungen unvollständig oder falsch vornehmen oder die aktuellen Softwarestände der Geräte nicht berücksichtigt. Aus Anwendersicht ist daher eine Standardisierung der Schnittstelle und Bedienoberfläche dringend erforderlich. Ebenso ist die Funktion, wie auch die Funktionalität des Datenkanals festzulegen, z.B. (a) nur lesend, (b) lesend und schreibend oder (c) lesend und schreibend (Freigabe, Bedarf, Dateninhalte).

Bilfinger Maintenance Süd GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN Process Automation 2018 - 29.03.18.
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