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Touch-Technologien

Im Gegensatz zu den klassischen Eingabegeräten - Tastatur mit und ohne Folie, Maus, Trackball - werden beim Touchscreen nicht nur die Finger, sondern auch andere Hilfsmittel verwendet. In Abhängigkeit von der eingesetzten Technik werden folgende Umweltzustände erfasst und zur Positionsbestimmung genutzt:

  • • Haptische Signale (Druck)
  • • Elektrostatische Signale (Ladung)
  • • Akustische Signale (Ultraschall)
  • • Optische Signale (Infrarotstrahlen)
  • • Elektromagnetische Signale (Spannung)

Der Touchscreen ist ein Bedienelement, das durch Berührung einer speziellen Oberfläche eine Reaktion des zu bedienenden Systems hervorruft, die berührungsempfindliche Oberfläche dient als Touchsensor. Das Gehäuse bildet die schützende Hülle für diese Eingabeeinheit und unterstützt die Bedienergonomie - wie weiter unten beschrieben. Zusammen mit einem Touchcontroller und einem Softwaretreiber bilden diese die Komponenten des Touchscreen. Das Signal wird vom Touchcontroller verarbeitet, nachdem es über den Touchsensor erfasst wurde. Anschließend gibt der Touchcontroller die Information über die Position der Berührung an die Benutzerschnittstelle weiter. Damit diese die Information verarbeiten und interpretieren kann, muss zuvor der Softwaretreiber installiert werden. Der Softwaretreiber ist dabei mit einem Maus-Emulator vergleichbar. Eine Berührung der berührungsempfindlichen Oberfläche ist daher auch wie ein Mausklick an derselben Stelle zu betrachten. Analog zum Mausklick löst eine kurze Berührung des Touchscreens die entsprechende Reaktion aus. Gleiches gilt für zwei Berührungen mit kurzem Intervall - dem Doppelklick - oder für andere Funktionen, wie etwa Drag&Drop. Aufgrund der vielseitigen Anforderungen und Einsatzbedingungen gibt es Touch-screens in unterschiedlichen Ausführungen. Sie basieren hauptsächlich auf den nachfolgend beschriebenen Techniken. Analog-resistive Systeme dienen der Erfassung von haptischen Signalen - hier unterscheidet man zwischen:

  • • Polyester-Touch in 4-Draht-, 5-Draht- oder 8-Draht-Ausführung
  • • Multi-Finger-Operation auf Basis der 5-Draht-Ausführung
  • • Glas-Film-Glas-Touch (GFG-Touch)

Kapazitive Systeme dagegen dienen der Erfassung von elektrostatischen Signalen (Ladung) - dabei wird unterschieden zwischen:

  • • Oberflächen-kapazitiver Touch
  • • Projektiv-kapazitiver Touch

In industriellen Anwendungen spielen zwei dieser Techniken eine dominante Rolle: Der analog-resistive Polyester-Touch sowie der projektiv-kapazitive Touch (P-CAP) werden zusammen in mehr als 80 Prozent aller industriellen Anwendungen eingesetzt. Dabei ist die Eignung des Touchscreens von den Einsatzbedingungen abhängig. Denn es kommt darauf an, ob die Nutzung im geschützten Innenbereich erfolgt oder im Außenbereich bei Witterung und Sonnenlicht. Eine Rolle spielen auch mechanische und chemische Belastung sowie Temperatur, Feuchtigkeit, Staub und EMV. Die Ablesbarkeit des Displays hängt stark vom Systemaufbau ab - dabei unterscheidet man zwischen Display-Luftspalt-Scheibe und Display-Optical-Bonding-Scheibe. Bei reinen Displayanwendungen, also ohne Touchfunktion, kann zwischen Display und Gehäuseinnenseite eine kratzfeste, antireflektive Scheibe integriert werden. Diese eliminiert die optischen Streuverluste um bis zu 95 Prozent und wird daher im Außenbereich bevorzugt eingesetzt. In manchen Branchen wie etwa in der Medizintechnik oder in Industrien, die explosive Gase oder Stäube verarbeiten, sind zudem geschirmte Touchscreensysteme erforderlich.

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Dieser Artikel erschien in IoT Design 2 2018 - 19.02.18.
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