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Ein neuer (alter) Stern

Consumer goes Embedded - kann das funktionieren?

Vor etwa acht Jahren begannen die ARM-Prozessoren ihren Platz in der Welt der Embedded Computer zu suchen, bzw. diesen auszubauen. Damals wurde die Idee extrem günstige Lösungen zu bekommen von der Realität der Anforderungen an Embedded-Computer eingeholt. Die geringeren Preise für vergleichbare Rechenleistung wurde schnell durch deutlich höheren Softwareaufwand aufgefressen. Nicht nur bei den Embedded-Herstellern, von denen sich der ein oder andere beim ersten Design eine leicht blutige Nase holte, auch bei vielen ARM- und damit Linux-Neukunden trat sehr schnell eine gewisse Ernüchterung ein. Denn unterm Strich blieb kein Preisunterschied zum bis dahin etablierten x86 Atom Prozessor. Zudem wurde nicht auf eine Lebensdauer von zwei Jahren entwickelt, sondern für deutliche längere Zyklen, was sich auch auf die erwarteten Herstellungskosten auswirkte. Der damalige Traum jedes Einkäufers ist damit nicht Wirklichkeit geworden. Der Herausforderung, den hohen Anforderungen des Embedded Computer Marktes gerecht zu werden, wird sich nun auch der Raspberry Pi stellen müssen. Hier geht es um Zuverlässigkeit, Einsatzfähigkeit im erweiterten Temperaturbereich, Eignung für erhöhte mechanische Belastungen und zuletzt die Langzeitverfügbarkeit. All diese Faktoren sind an und für sich nichts Neues. Jeder hat aber Anteil daran, dass Embedded-Hardware im Vergleich zu Consumer-Hardware teurer ist. Für einen geringen Preis müssen Einbußen bei den anderen Bereichen hingenommen werden. Dieser Realität wird sich auch ein Raspberry Pi beugen müssen. Vor ca. vier Jahren sagte mir ein Entwickler der schon damals daran arbeitete, den Raspi in größerem Stil einzusetzen "100 kaufen - 50 laufen stabil". Diese Situation hat sich mittlerweile geändert. Die Qualität ist deutlich verbessert, auch schon um den berechtigten Ansprüchen der Maker gerecht zu werden. Diese Spezies ist zwar leidensfähig, freut sich aber dennoch darüber, zuverlässig funktionierende Hardware auf dem Tisch zu haben. Aber selbst bei dem heutigen Stand des Raspis zweifeln Entwickler, ob er für den Einsatz in OEM Applikationen geeignet ist.

Die Trümpfe des Raspi

Beim genauerem Hinsehen ist jedoch nicht der geringe Preis der Trumpf des Raspi, sondern die große Bandbreite an Peripheriegeräten und Software, die mittlerweile dafür verfügbar ist. Damit erinnert er an den fulminanten Start des iPhones mit seinem damals explodierenden Eco-System an Apps. www.portwell.de

Portwell Deutschland GmbH

Dieser Artikel erschien in IoT Design 2 2018 - 19.02.18.
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