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Das IoT programmieren

Fieldware bezeichnet den Teil einer Softwarelösung, welcher bei der Installation eines Automatisierungsgerätes - im Feld - also direkt vor Ort programmiert wird. Die Fieldware ist so zu sagen die dritte Programmierebene und wird für die Umsetzung von IoT-Devices zunehmend immer wichtiger. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, bietet das Unternehmen iniNet Solutions mit seinem Produkt SpiderPLC einen hoch skalierbaren Baukasten für die Programmierung von Funktionsplan sowie HMI im Browser an.

Bild: iniNet Solutions GmbHBild: iniNet Solutions GmbH
Die drei Ebenen der Programmierung in der Automation

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SpiderPLC kann Funktionsplan (FUP) in jedem HTML5 Browser programmieren.

Ein Praxisbeispiel

Nehmen wir als Praxisbeispiel für ein solches Gerät einen Klimaregler, welcher zur Steuerung von spezifischen Aktoren und Sensoren verwendet wird. Dieser Regler enthält eine IEC61131 Laufzeit, wie beispielsweise Codesys, logi.cals oder OpenPCS sowie die SpiderPLC für die Programmierung im Browser. Die 3. Programmierebene im Browser stellt diverse Funktionsbausteine zur Verfügung, die für dieses Gerät verwendet werden könnten. Hierzu zählen z.B. mehrere für die Aufgabe abgestimmte PID-Reglertypen, Bausteine für die Skalierung von analogen Eingängen für Temperatur, Druck, CO2 und Feuchte, einfache digitale Logikbausteine oder Bausteine zur Kommunikation mit externen Geräten. Die PID-Regleralgorithmen sind als Firmwareteil der 2. Ebene in IEC61131 ausprogrammiert. Der Regler wird bereits mit einer lauffähigen und im Browser fertig programmierten Default-Regelung ausgeliefert. Dieses Schaltbild kann nun im Feld bei Bedarf angepasst werden, beispielsweise wenn an einer Stelle ein anderer Temperatursensor verwendet werden soll. Dazu wird mit dem Browser die FUP-Programmierseite geöffnet, der Baustein zur Skalierung ausgetauscht und z.B. durch Messung von zwei Arbeitspunkten (20 C/ 40 C) kalibriert. Zudem soll zusätzlich ein Alarmkontakt ausgelöst werden, wenn verschiedene Grenzwerte der Regelung überschritten werden. Dazu sind an den entsprechenden Anschlüssen des Reglers Vergleichsbausteine (If Greater) verbunden, mit einem ODER Gatter zusammengefasst sowie auf den gewünschten digitalen Ausgang verbunden. Ferner soll ein Temperaturwert an eine übergeordnete SPS weitergeleitet werden. Hierfür wird ein FUP-Baustein für die Kommunikation via Modbus hinzugefügt und parametriert. Der Regler als Standardprodukt kann auf diese Weise sehr einfach an anlagenspezifische Anforderungen angepasst werden, ohne dass dazu weitere Spezialisten hinzugezogen oder zusätzliche Komponenten eingekauft werden müssen. Die gesamte Funktionalität ist auf einem einfachen Logikschaltbild durch den installierenden Elektriker mit dem Browser programmierbar, so dass ein Fachmann auf den ersten Blick die Funktion erkennen und mühelos ändern kann. Der Installateur benötigt auch keine installierte Programmier-Software auf seinem PC, sondern lediglich einen HTML5-Browser auf dem Tablet, Smartphone oder Laptop. Hinzu kommt die Programmierung einer HMI zur Bedienung, welche ebenfalls mit dem Browser vorgenommen wird. Analog zur Programmierung der Logik stellt auch der HMI-Editor gezielt diese Visualisierungselemente zur Verfügung, die auf dem Gerät oder im aktuellen Programm verwendet werden. Die HMI kann -wenn gewünscht - automatisch erzeugt und mit dem HMI-Editor zusätzlich editiert werden. Neben einer Schaltschemenansicht sowie den wichtigsten Kennzahlen und Einstellmöglichkeiten werden oftmals auch kundenspezifische Dashboards gewünscht, wo die Anlagenbetreiberdaten sofort auf der Startseite ersichtlich sind. Hier gehen die Kundenwünsche häufig weit auseinander, aber die einfache Editiermöglichkeit bietet das optimale Wunschergebnis. Bisherige Lösungen, in welcher ein Regler über Konfigurationsseiten im Feld parametriert wird, haben im Vergleich gewichtige Nachteile: Die Möglichkeiten, die die unterschiedlichen Konfigurationen bieten, sind nicht sofort ersichtlich und der Umgang damit erfordert ein wesentlich größeres Produktwissen des Installateurs. Zudem ist die Flexibilität bei der Inbetriebnahme im Vergleich zu einer FUP-Programmierung um Faktoren geringer. Es ist leicht zu erkennen, dass der Kundennutzen des Reglers durch die Möglichkeiten einer Browser-basierten, grafischen Programmierung im Feld wesentlich größer wird.

iniNet Solutions GmbH

Dieser Artikel erschien in IoT Design 2 2018 - 19.02.18.
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