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Systemunterstützte Absatzplanung

Bedarfsprognose beim Luftfahrt-Zulieferer

Überschneidungen sind möglich

Bei den meisten Kunden überschneiden sich zudem die Zeiträume der Bestellung sowie der Bedarfsvorschau. Dabei sind sind es vor allem die zahlreichen Kleinkunden, die den Planungsaufwand entweder durch unterschiedliche Bereitstellungsformen oder aber durch eine komplett fehlende Bedarfsvorschau erhöhen. Die Bereitstellung über Excel und PDF birgt zudem aufgrund des Medienbruchs Fehlerpotential. Am Ende gibt die Bedarfsvorschau dann nicht mehr die voraussichtliche Bedarfsmenge pro Monat wieder oder weist teilweise sogar Lücken auf. Es müssen also eigene Prognosen erstellt werden. Eine Planungsbasis dafür bieten die sogenannten Kadenzen, das heißt die Planung der voraussichtlichen monatlichen Bauzahlen der einzelnen Flugzeugmodelle. Die Kadenzen reichen deutlich weiter in die Zukunft als die Bedarfsvorschau des Kunden. Sofern bekannt ist, welche Bauteile in welcher Stückzahl in welche Flugzeugmodelle eingehen, kann eine erste Eigenprognose aufgebaut werden. Diese Stücklisten-Beziehung ist den Zulieferern jedoch nicht immer vollständig bekannt. Darüber hinaus gibt es Optionsteile, die nicht in jedem Kundenauftrag eine Rolle spielen. In solchen Fällen müssen Einsatzwahrscheinlichkeiten berechnet werden.

Komplizierter Komfort

Zur Verbesserung der Datenqualität haben einige Flugzeughersteller ein eigenes Controlling aufgestellt. Die Genauigkeit einer Prognose gibt dabei an, welcher Anteil der prognostizierten Menge in einem Analysezeitraum tatsächlich als Kundenbestellungsmenge realisiert wurde. Zur Messung der Gleichmäßigkeit aller Prognosen für einen bestimmten Zeitraum dient die Prognosestabilität mit deren Hilfe die Schwankungen in den wöchentlich übermittelten Prognosewerten gemessen werden können. Zulieferer stehen dabei allerdings oft vor der Herausforderung, die geforderten Kennzahlen für die Datenqualität regelmäßig zu ermitteln und zu archivieren. Dieser Controllingprozess ist ohne eine systemseitige Unterstützung kaum handhabbar und erfordert ein Konzept zur automatisierten Berechnung und Kontrolle der Kennzahlen. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die vermeintlich komfortable Prognosesituation in der Luftfahrtindustrie somit als äußerst komplex.

SCT GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production April 2018 - 06.04.18.
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