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Interview mit Joanne Pransky

Der Robo-Doc

Sind wir schon so weit? Brauchen jetzt auch schon unsere Roboter einen Psychiater? Bislang sind es eher die Bediener, die auf die Hilfe von Dr. Joanne Pransky, der weltweit ersten Roboterpsychiaterin, angewiesen sind. Im Kurzinterview mit ROBOTIK UND PRODUKTION berichtet sie über ihre Entscheidung, diesen Beruf zu begründen, und ihr eigentliches Tätigkeitsfeld.

Bild: Joanne PranskyBild: Joanne Pransky
Joanne Pransky mit Isaac Asimov, dessen Charakter Dr. Robin Calvin sie zu ihrer Berufung inspirierte.

Wie kamen Sie auf die Idee, der erste Roboterpsychiater der Welt zu werden?

Joanne Pransky: Bereits 1986 kam ich auf die Idee, ein Roboterpsychiater zu werden. Ich verkaufte damals Retail-Computersysteme an kleine Unternehmen und erkannte, dass wir Menschen noch nicht bereit sind für den exponentiellen Anstieg der Technologie, und zwar unter emotionalen, sozialen und psychologischen Gesichtspunkten. Wie soll ein Roboter unser Geschirr spülen, wenn wir selbst nicht einmal in der Lage sind, einen Videorecorder zu programmieren? Ich wusste schon damals, dass die größte Hürde für die Einführung von Robotertechnologie das Fehlen der Akzeptanz in der Öffentlichkeit sein würde. Daher wurde ich der erste Roboterpsychiater der Welt. So wollte ich die Menschen auf eine augenzwinkernde Art auf eine Zeit (wie jetzt!) vorbereiten, in der Roboter ein Teil unseres täglichen Lebens sind. Dafür habe ich Isaac Asimovs Charakter Dr. Robin Calvin, eine Robopsychologin, zum Leben erweckt und mit einer modernen Variante der Roboterpsychiatrie kombiniert. Mein Ziel in den letzten 40 Jahren war es, Menschen auf Roboterentwicklungen aufmerksam zu machen - sowohl auf die Vorteile als auch auf die Herausforderungen -, um für mehr Akzeptanz zu sorgen.

World's First Robotic Psychiatrist

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 2 2018 - 17.04.18.
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