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Predictive Maintenance mit mehr als 95 Prozent Treffsicherheit

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Predictive-Maintenance-Konzepte spielen eine immer größere Rolle in den intelligenten Fabriken der Zukunft. Doch warum dauert es so lange, bis die Systeme großflächig zum Einsatz kommen, welche Rolle spielt dabei eine einheitliche Semantik und was muss sich noch verbessern? Das SPS-MAGAZIN sprach über diese Themen mit Dr. Steffen Haack, Leiter der Business Unit Industrial Hydraulics bei Bosch Rexroth.

Bild: Bosch Rexroth AGBild: Bosch Rexroth AG
Schon bei einem einzigen verhinderten Maschinenstillstand rechnen sich in vielen Fällen die Investitionen in Predictive Maintenance.

Warum lohnt es sich ein Predictive Maintenance bei seinen Maschinen vorzunehmen?

Dr. Steffen Haack: Ein Maschinenstillstand verursacht mehrfach Kosten. Zunächst entstehen direkte Ausfallkosten für die Dauer des Stillstands. Bei hochautomatisierten Konzepten kann der Ausfall einer Station den Stillstand einer ganzen Linie verursachen. Das wiederum hat erhebliche Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit und kann bei Just-in-Time-Lieferketten teure Konsequenzen bei industriellen Kunden nach sich ziehen. Kommt es zu einem solchen Ereignis, sind Werkleiter ohne zu zögern bereit, für Reparaturen und Ersatzteile erhebliche Eilzuschläge zu zahlen, was die Kosten weiter steigert. Je höher solche Kostenrisiken durch einen Maschinenausfall sind, desto mehr lohnt sich Predictive-Maintenance. Mit Condition Monitoring überwachen Maschinenbetreiber oder Dienstleister die Betriebszustände kritischer Komponenten. Bei Verschleiß erfassen die Temperatur- oder Vibrationssensoren Abweichungen vom bisherigen Verhalten. Condition-Monitoring-Lösungen erkennen solchen Verschleiß, bevor er zu einem Stillstand führt. Darauf aufbauende Predictive-Maintenance-Systeme berechnen die noch zu erwartende Lebensdauer und weisen auf einen konkreten Handlungsbedarf hin. Damit können Instandhaltungsmaßnahmen zustandsabhängig in entsprechende Wartungsfenster eingeplant werden. Schon bei einem einzigen verhinderten Maschinenstillstand rechnen sich in vielen Fällen die Investitionen in Predictive Maintenance. Darüber hinaus tauschen Anwender Komponenten erst dann aus, wenn reale Verschleißerscheinungen auftreten. Bislang werden diese Komponenten nach festen Intervallen und damit unnötig häufig gewechselt.

Bosch Rexroth AG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN Hannover Messe 2018 - 17.04.18.
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