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BSI-Lagebericht über IT-Sicherheit in Deutschland - Botnet-Angriffe aus der Industrie

Teilweise fremdgesteuert

Die Anzahl außerhalb klassischer IT-Anwendungen genutzter Mikrorechnersysteme nimmt im Moment rasant zu - u.a. in der Industrie. Gleichzeitig steigt die Gefahr der missbräuchlichen Nutzung durch Cyberangreifer. Besonders auffällig: Immer mehr derartige Systeme sind bereits ohne Wissen der Nutzer in Bot-Netze eingebunden und für größere Attacken auf Internetserver benutzt worden. Der aktuelle Lagebericht des BSI geht auch auf dieses Thema ein.

Bild: SSV Software Systems GmbHBild: SSV Software Systems GmbH
Botnet-Integration eines Mikrorechnersystems in drei Schritten: 1. Einzelne eingebettete Systeme werden von den Angreifern mit einem Schadcode ausgestattet, um sie von einem zentralen Server aus fernzusteuern. 2. Aufsetzen eines Command-and-Control-Server

Auch schon vor dem offiziellen Bekanntwerden von Meltdown und Spectre wurde über den neuesten Lagebericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zur IT-Sicherheit in Deutschland offiziell bekannt, wie inzwischen auch hierzulande Mikrorechner in industriellen Steuerungen und Embedded-Systeme durch Cyberattacken bedroht werden.

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Schwerpunktmäßig konzentriert sich der BSI-Bericht nahezu vollständig auf die klassischen Themen aus den Vorjahren, wie Gefährdungslagen oder Maßnahmen. Dabei kommen teilweise ältere und hinreichend bekannte Vorfälle zu Sprache. Aber es wird in dem Dokument auch explizit auf die Gefahren und Schwachstellen hingewiesen, die sich durch das IoT, die fortschreitende Digitalisierung und Angriffe auf industrielle Steuerungsanlagen ergeben. Unzählige vernetzte Mikrorechnersysteme besitzen nach wie vor werksseitig eingestellte Standardpasswörter, die man teilweise sogar in den - per Internet zugänglichen - Bedienungsanleitungen findet. Möglichkeiten zur Softwareaktualisierung, um Sicherheitslücken zu beseitigen, werden erst gar nicht angeboten. Hinzu kommt, dass die meisten Nutzer von IoT-Baugruppen es noch nicht einmal merken, wenn z.B. ein smarter Sensor oder die Kommunikationskomponente einer Fernwartungslösung von Cyberkriminellen als ferngesteuerte Angriffswaffe benutzt werden.

SSV Software Systems GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 5 2018 - 15.05.18.
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