Sat-TV auf allen Kanälen
Keine Qual der Wahl
Nicht nur die Abschaltung des terrestrischen TVs hat die (Fern)sehgewohnheiten des Publikums in den letzten Jahren stark verändert. Internet-TV und On-Demand-Streaming-Angebote macht dem klassischen Satelliten- und Kabelfernsehen zunehmend Konkurrenz um die Gunst der Zuschauer. Satellitenempfang per Internet könnte hierbei den Unterschied machen.
Peaknx ist Hersteller von Lösungen für Smart Homes und bietet Hard- und Softwarekomponenten für die moderne Gebäudesteuerung. Der Anbieter möchte den Alltag seiner Kunden kostensparender und komfortabler machen. Ein Aspekt dabei ist die bequeme und mobile Nutzung von Satellitenfernsehprogrammen. GEBÄUDEDIGITAL sprach mit Lorenz Rohrmann, leitender Manager von Peaknx, darüber, wie sich Satellitenfernsehen mit den Vorteilen des TV-Streamings technisch verbinden lässt.
Ist Satellitenfernsehen überhaupt noch zeitgemäß?
Lorenz Rohrmann: Selbstverständlich. Heute hat man die Wahl: Kabelfernsehen, DVB-T2 HD, die Schüssel oder Internet-TV. Jede Lösung hat ihre eigenen, mehr oder weniger großen Vorteile. Für Satellitenfernsehen spricht ganz eindeutig das riesige Angebot an in- und auch ausländischen Sendern. Der Verbraucher kann zwischen rund 600 Programmen wählen. An diese Vielfalt kommt kein Internetfernsehen und kein Streamingdienst heran, von Kabel-TV ganz zu schweigen. Und Satellitenempfang ist fast überall möglich - im Gegensatz zu den anderen Formaten. Außerdem ist es kostengünstig. Sieht man von optionalen HD-Privatsendern mal ab, fallen keine monatlichen Kosten an.
Und die Nachteile?:
Rohrmann: Es gibt, wenn man die Investitionskosten mal beiseitelässt, eigentlich nur zwei Punkte auf der Negativseite: Sollen mehrere Fernseher genutzt werden, gestaltet sich die Signalverteilung recht kompliziert und aufwendig. Das zweite Problem: Man hat keine Anschlussmöglichkeit für mobile Endgeräte. Für beide Probleme gibt es jedoch mittlerweile eine elegante Lösung: die Sat-over-IP-Technik, die u.a. durch SES S.A., den Betreiber des Astra-Satelliten, und den britischen Sender BSkyB entwickelt wurde. Sat-over-IP ist mittlerweile ein offener, herstellerunabhängiger europäischer Standard, zertifiziert durch die europäische Standardisierungsorganisation CENELEC. Die Grundidee ist relativ simpel: Ein Server wandelt die empfangenen Satellitenprogramme an der Quelle in IP-fähige Signale um und speist sie ins hauseigene lokale Netzwerk ein. Dann kann man auf jedem netzwerkfähigen Gerät fernsehen.
Es entstehen jedoch zusätzliche Investitionskosten, oder?
Rohrmann: Ja, aber dem stehen Einsparungen an anderer Stelle gegenüber. Bislang hat man mindestens ein Koaxialkabel und einen Sat-Receiver benötigt. Pro Fernsehgerät! Man musste auf richtig aufgelegte Abschirmungsgeflechte und dämpfungsarme Verbinder achten. Und die Kabel durften nur separat, fernab von Stromleitungen, verlaufen. Das alles fällt nun weg. Man spart nicht nur bei den Investitionen, auch der Verkabelungsaufwand nimmt drastisch ab.
Hat das Koaxialkabel ausgedient?
Rohrmann: Im Bereich Home Entertainment wird es auf mittlere Sicht keine Rolle mehr spielen. Die derzeitige Entwicklung auf diesem Gebiet erinnert etwas an die Anfänge der Bürokommunikation. Damals traten ähnliche Probleme auf. Mittlerweile ist die digitale Netzwerktechnik so fit, dass sie installiert und bei Bedarf einfach erweitert werden kann. Solche Lösungen sind auch in der Haustechnik gefragt. Eine Immobilie hat eine deutlich längere Nutzungsdauer als die installierte Technik. Bei einem Neu- oder Umbau sollte der Bauherr daher Möglichkeiten schaffen, um später bei der Kommunikations- und Informationstechnik Schritt halten zu können. Und das ohne großen baulichen Aufwand. Im konkreten Fall könnte man sagen: Die Datenverteilung sollte mitwachsen können.
Ist es nicht schon mit einigen zusätzlichen Leerrohren getan?
Rohrmann: Ich würde weitergehen und ausreichend Leistungsreserven vorsehen. Heute hat praktisch jedes Haus eine Internetverbindung. Da ist es bei Neubauten oder Renovierungen sinnvoll, in die Kabelrohre gleich auch passende Leitungen für eine IP-Kommunikation einzuziehen. Das kann sowohl ein einfaches TwistedPair als auch ein leistungsfähigeres Glasfaserkabel sein - je nach Automatisierungsgrad des Hauses. Diese Infrastruktur erlaubt es den verschiedenen Systemen, etwa für Internet oder Hausautomation, zu kommunizieren. Sie wird auch problemlos die zusätzlichen Datenmengen einer Sat-Übertragung bewältigen.
Nun könnte ich auf jedem Empfangsgerät im Haus meine Lieblingssendung sehen?
Rohrmann: Ja, wenn diese Fernsehdaten in einem einheitlichen Format bereitgestellt werden und der erwähnte Sat-over-IP-Server installiert ist, können sich schon heute alle möglichen Endgeräte in einen Fernseher verwandeln, ohne Zusatz- oder Vorschaltgerät. Receiver & Co. sind überflüssig. Für Erweiterungen kann man auf preiswerte Ethernetkomponenten zurückgreifen. Powerline z.B. Hier fließen die Daten durch das Stromnetz des Gebäudes bis an jede Steckdose. Erfolgt die Übertragung per WLAN, dann ist der Nutzer noch flexibler. Egal, ob via Tablet, Smartphone oder Notebook, einerlei, ob im Haus, auf der Veranda, im Garten oder auf dem Weg dahin - jedes Satellitenprogramm steht für ihn bereit. Das haben übrigens auch schon manche Hotels erkannt. Sie nutzen Sat-over-IP, weil so die Infrastruktur erheblich einfacher wird.
Wie funktioniert diese Technologie?
Rohrmann: Wie gesagt geht es darum, die empfangenen Fernsehsignale IP-fähig zu machen. Ein entsprechender Server, wie etwa unser Net-TV, demoduliert dabei die satellitengestützten DVB-S- bzw. S2-HF-Signale und wandelt sie in IP-Signale um. Über das hauseigene Netzwerk gehen sie dann an alle IP-basierten Endgeräte: Tablets, PCs, Notebooks, Smartphones, Fernsehgeräte mit Netzwerkanschluss, Spielekonsolen oder Media Player. Auch unser Bedien-Panel für die Gebäudeautomatisierung, Controlpro, wird so problemlos zu einem vollwertigen TV-Gerät. Es spielt übrigens keine Rolle, ob die Übertragung im Hausnetz drahtlos, via Powerline oder kabelgebunden erfolgt. Zum Abspielen genügt der kostenlose VLC-Player. Er ist für viele Betriebssysteme erhältlich. Auch diverse Clientsoftwareprogramme für iOS, Android, MAC OS und Windows sind am Markt verfügbar. Der Net-TV-Server macht Sat-Fernsehen überall in den eigenen Wänden möglich, unabhängig von einer Internetverbindung - und zwar in bester Sat-Qualität. Ein weiterer Vorteil: Man kann auf mehreren Geräten verschiedene Sender parallel und unabhängig voneinander empfangen. Bei den Net-TV-Servern von Peaknx kann der Nutzer zwischen Modellen für maximal zwei oder vier Streams wählen. Bei Bedarf lässt sich die Technik durch Kaskadierung sogar für noch mehr Teilnehmer erweitern. Das gleiche Prinzip funktioniert übrigens auch, wenn es sich um Kabelfernsehen handelt. Auch dafür hat Peaknx die passenden Net-TV-Kabel-Tuner im Angebot, wahlweise wieder mit Twin- oder Quad-Tuner.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Rohrmann: Das lässt sich am Beispiel unseres Net-TV-Servers einfach erklären. Man verbindet ihn zunächst mit dem LNB oder dem Multischalter der Sat-Anlage bzw. dem Kabelanschluss und dann mit dem lokalen Netzwerk. Soll ein WLAN-Client genutzt werden, benötigt man noch einen zusätzlichen WLAN-Zugriffspunkt. Der Net-TV-Server erhält automatisch über DHCP seine IP-Adresse und der Nutzer kann ihn auf der Weboberfläche seines Browsers konfigurieren. Alle Geräte greifen dann direkt auf den Net-TV-Server zu und empfangen die Fernsehprogramme in bester HD-Qualität. Wer in seinem Hausnetzwerk bereits einen NAS oder einen Fileserver hat, kann diesen wie einen Videorekorder verwenden und Sendungen aufzeichnen. Man verpasst keine Sendung mehr und kann jederzeit die Wiedergabe anhalten und sie später weitersehen. Und das Ganze ohne Mehrkosten. Der Net-TV-Server macht das Satellitenfernsehen im Haus wirklich einfacher und komfortabler. Der Nutzer hat alle Freiheiten, empfängt die Programme in Topqualität und spart zudem bei der Hausinstallation.
Nicht nur die Abschaltung des terrestrischen TVs hat die (Fern)sehgewohnheiten des Publikums in den letzten Jahren stark verändert. Internet-TV und On-Demand-Streaming-Angebote macht dem klassischen Satelliten- und Kabelfernsehen zunehmend Konkurrenz um die Gunst der Zuschauer. Satellitenempfang per Internet könnte hierbei den Unterschied machen.
Peaknx ist Hersteller von Lösungen für Smart Homes und bietet Hard- und Softwarekomponenten für die moderne Gebäudesteuerung. Der Anbieter möchte den Alltag seiner Kunden kostensparender und komfortabler machen. Ein Aspekt dabei ist die bequeme und mobile Nutzung von Satellitenfernsehprogrammen. GEBÄUDEDIGITAL sprach mit Lorenz Rohrmann, leitender Manager von Peaknx, darüber, wie sich Satellitenfernsehen mit den Vorteilen des TV-Streamings technisch verbinden lässt.
Ist Satellitenfernsehen überhaupt noch zeitgemäß?
Lorenz Rohrmann: Selbstverständlich. Heute hat man die Wahl: Kabelfernsehen, DVB-T2 HD, die Schüssel oder Internet-TV. Jede Lösung hat ihre eigenen, mehr oder weniger großen Vorteile. Für Satellitenfernsehen spricht ganz eindeutig das riesige Angebot an in- und auch ausländischen Sendern. Der Verbraucher kann zwischen rund 600 Programmen wählen. An diese Vielfalt kommt kein Internetfernsehen und kein Streamingdienst heran, von Kabel-TV ganz zu schweigen. Und Satellitenempfang ist fast überall möglich - im Gegensatz zu den anderen Formaten. Außerdem ist es kostengünstig. Sieht man von optionalen HD-Privatsendern mal ab, fallen keine monatlichen Kosten an.
Und die Nachteile?:
Rohrmann: Es gibt, wenn man die Investitionskosten mal beiseitelässt, eigentlich nur zwei Punkte auf der Negativseite: Sollen mehrere Fernseher genutzt werden, gestaltet sich die Signalverteilung recht kompliziert und aufwendig. Das zweite Problem: Man hat keine Anschlussmöglichkeit für mobile Endgeräte. Für beide Probleme gibt es jedoch mittlerweile eine elegante Lösung: die Sat-over-IP-Technik, die u.a. durch SES S.A., den Betreiber des Astra-Satelliten, und den britischen Sender BSkyB entwickelt wurde. Sat-over-IP ist mittlerweile ein offener, herstellerunabhängiger europäischer Standard, zertifiziert durch die europäische Standardisierungsorganisation CENELEC. Die Grundidee ist relativ simpel: Ein Server wandelt die empfangenen Satellitenprogramme an der Quelle in IP-fähige Signale um und speist sie ins hauseigene lokale Netzwerk ein. Dann kann man auf jedem netzwerkfähigen Gerät fernsehen.
PEAKnx
Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 3 2018 - 17.05.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.gebaeudedigital.de