Variantengenerator und Tourenplanung sind die größten Gewinne
Kein Laie denkt, dass Folien so variantenreich sein können. Luftpolsterfolien, Schaumfolien, Stretchfolien, bedruckt, antistatisch, gefärbt, perforiert, kaschiert, mehrschichtig, als Rolle oder konfektioniert, und das alles mit kundenindividuellen Abmessungen produziert - die Variantenvielfalt ist nahezu unendlich.
Ausgangssituation
Im süddeutschen Chieming, direkt am Chiemsee, werden kundenindividuelle Verpackungslösungen aus Kunststofffolien hergestellt. Die Verpackungsmaterialien aus Polyethylen werden in drei Werken hergestellt und in die Verpackungsindustrie verkauft. Die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH ist seit 40 Jahren erfolgreich in diesem Marktsegment tätig. Geschäftsführer ist Firmengründer und Namensgeber Dr. Ing. Heinz Oldenburg sowie Dipl. Kfm. Werner Stocker und Tech. BW. Michael Oldenburg. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 130 Mitarbeiter. Da Oldenburg ein reiner Auftragsfertiger ist, erfolgt die Auslieferung der Kunststofffolien direkt nach der Produktion. Das spart Zeit und Lagerkapazität. Als Service für die Kunden organisiert Oldenburg die komplette Logistik bis zum Kunden und liefert, teils mit eigenem Fuhrpark, teils mit externen Anbietern, die Waren aus.
Die ursprüngliche Warenwirtschaftssoftware, die das Unternehmen im Jahr 2000 auf Empfehlung eines befreundeten Unternehmens eingeführt hatte, unterstützte die Variantengenerierung nicht.
Um die Variantenvielfalt ihrer Produkte trotzdem zu beherrschen, nutzte die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH viele Jahre halbsprechende Artikelnummern, welche die Ausprägungen der Artikelvarianten abbildeten. Aufgrund des Unternehmenswachstums stieß diese Vorgehensweise an ihre Grenzen.
Außerdem deckte die eingesetzte Warenwirtschaftssoftware längst nicht alle Unternehmensbereiche ab, so dass man auf Insellösungen zurückgreifen musste. "Wir hätten das Thema ERP-Software schon viel früher angehen müssen", gesteht Martin Pauli, gelernter Industriekaufmann und Prokurist bei Oldenburg. Allerdings fehlte dem Unternehmen schlichtweg die Zeit, um sich diesem Projekt zu widmen.
Auswahlprozess
Irgendwann stieß das Unternehmen mit der vorhandenen Software an seine Grenzen und man fing an, den Markt zu sondieren. "Wir waren für alle Systeme offen und haben uns verschiedene Anbieter und Lösungen, wie SAP, DS-SOFTWARE oder proALPHA angesehen", sagt Pauli. "Aber mit der vertraut wirkenden Benutzeroberfläche von Microsoft Dynamics NAV haben wir uns gleich wohlgefühlt."
Die Professionalität der GOB hat die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH schließlich überzeugt. "Herr Vogt kam persönlich nach Chieming und konnte uns aus dem Stehgreif ein paar branchenspezifische Lösungsansätze präsentieren, die unsere Anforderungen abdecken konnten. Das war definitiv ein Pluspunkt gegenüber den anderen Anbietern, die eigentlich nur ihre Software beworben haben, ohne auf unsere individuellen Anforderungen einzugehen." Nachdem wir mit verschiedenen Anbietern gesprochen haben, war GOB der einzige Anbieter, dem wir zugetraut haben, unsere Anforderungen umzusetzen.
Projektumsetzung/Nutzen
Die Umstellung verlief reibungslos. Nach dem Echtstart wurde das Unternehmen einige Tage durch das Projektteam der GOB unterstützt. "Wir waren selbst überrascht, wie problemlos das alles lief", gibt Pauli zu. "In der Produktion hat's sofort funktioniert, da hier die Eingabemasken besonders einfach gestaltet wurden."
Überraschend für die Projektbeteiligten war die relativ kurze Projektdauer. "Wir hatten von anderen Unternehmen gehört, dass so ein Projekt bis zu drei Jahre dauern kann", erklärt Pauli. Die Einführung von unitop hingegen war innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen.
Die alten Varianten wurden bewusst nicht in das neue System übernommen, sondern komplett neu angelegt. Jeder Anwender bei Oldenburg kann heute mithilfe von unitop Varianten erstellen - sogar ohne Programmierkenntnisse. Damit dies heute reibungslos funktioniert, wurden das Produkt-Knowhow und die möglichen Variantenausprägungen durch die Key-User im unitop Variantengenerator parametrisiert. "Da unsere Produkte individuell gefertigt werden und dadurch sehr variantenreich sind, ist der Variantengenerator heute das Herzstück unserer ERP-Software", sagt Martin Pauli.
Neben dem Variantengenerator ist die Tourenplanung von ganz besonderer Bedeutung für das Unternehmen. Die einzelnen Touren wurden vor der Einführung von Microsoft Dynamics NAV und unitop ohne Softwareunterstützung geplant. Heute erfolgt dies komplett digital. Dies bedeutet zum einen eine enorme Zeitersparnis für die Sachbearbeiter im Bereich Logistik und zum anderen die Reduzierung von Frachtkosten, da alle Lieferpositionen dem Versand in Echtzeit zur Verfügung stehen.
Fazit
Schon nach kurzer Zeit stellten sich die ersten messbaren Erfolge ein. Durch die Nutzung des Variantengenerators reduzierte sich die Arbeitslast in der Arbeitsvorbereitung trotz steigenden Auftragsvolumens um 1 1/2 Stellen. Hierdurch konnten die Mitarbeiter sich anderen Tätigkeiten innerhalb des Unternehmens widmen. Des Weiteren wurde der Ausschuss in der Produktion um circa 10 Prozent reduziert. "Aufgrund der zeitnah zur Verfügung stehenden Auftragsdaten können wir heute viel genauer planen," sagt Herr Pauli.
In drei Werken auf 30.000 Quadratmetern produziert Oldenburg Kunststofftechnik GmbH hochwertige Folien aus Polyethylen - und dies ausgehend vom Granulat bis hin zum fertig konfektionierten Produkt.
Projektsteckbrief:
- • Projektlaufzeit 18 Monate
- • Ablösung von diversen Insellösungen
- • Drei Werke in Chieming mit insgesamt 31 Usern
- • Einsatz Produktkonfigurator
- • Abbildung der Tourenplanung
- • Einführung DMS
Zahlen, Daten, Fakten:
- • 10 Prozent weniger Ausschuss als in den Jahren zuvor
- • Verringerung der Arbeitslast in der Arbeitsvorbereitung um 1 1/2 Stellen
- • Verwaltung von über 25.000 Artikeln
- • Planung von über 5.000 Touren pro Jahr
Kein Laie denkt, dass Folien so variantenreich sein können. Luftpolsterfolien, Schaumfolien, Stretchfolien, bedruckt, antistatisch, gefärbt, perforiert, kaschiert, mehrschichtig, als Rolle oder konfektioniert, und das alles mit kundenindividuellen Abmessungen produziert - die Variantenvielfalt ist nahezu unendlich.
Ausgangssituation
Im süddeutschen Chieming, direkt am Chiemsee, werden kundenindividuelle Verpackungslösungen aus Kunststofffolien hergestellt. Die Verpackungsmaterialien aus Polyethylen werden in drei Werken hergestellt und in die Verpackungsindustrie verkauft. Die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH ist seit 40 Jahren erfolgreich in diesem Marktsegment tätig. Geschäftsführer ist Firmengründer und Namensgeber Dr. Ing. Heinz Oldenburg sowie Dipl. Kfm. Werner Stocker und Tech. BW. Michael Oldenburg. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 130 Mitarbeiter. Da Oldenburg ein reiner Auftragsfertiger ist, erfolgt die Auslieferung der Kunststofffolien direkt nach der Produktion. Das spart Zeit und Lagerkapazität. Als Service für die Kunden organisiert Oldenburg die komplette Logistik bis zum Kunden und liefert, teils mit eigenem Fuhrpark, teils mit externen Anbietern, die Waren aus.
Die ursprüngliche Warenwirtschaftssoftware, die das Unternehmen im Jahr 2000 auf Empfehlung eines befreundeten Unternehmens eingeführt hatte, unterstützte die Variantengenerierung nicht.
Um die Variantenvielfalt ihrer Produkte trotzdem zu beherrschen, nutzte die Oldenburg Kunststofftechnik GmbH viele Jahre halbsprechende Artikelnummern, welche die Ausprägungen der Artikelvarianten abbildeten. Aufgrund des Unternehmenswachstums stieß diese Vorgehensweise an ihre Grenzen.
Außerdem deckte die eingesetzte Warenwirtschaftssoftware längst nicht alle Unternehmensbereiche ab, so dass man auf Insellösungen zurückgreifen musste. "Wir hätten das Thema ERP-Software schon viel früher angehen müssen", gesteht Martin Pauli, gelernter Industriekaufmann und Prokurist bei Oldenburg. Allerdings fehlte dem Unternehmen schlichtweg die Zeit, um sich diesem Projekt zu widmen.
GOB Software & Systeme GmbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in IT&Production Juni 2018 - 19.06.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com