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Unternehmen driften auseinander

Digitale Reife

Die Untersuchung 'Digital Maturity is paying off' der Boston Consulting Group zeigt, dass sich die Unternehmenswelt weltweit unterschiedlich entwickelt. Während sich viele als Vorreiter der Digitalisierung sehen, gibt es auch eine große Zahl an Nachzüglern.

Bild: The Boston Consulting Group GmbH & PartnerBild: The Boston Consulting Group GmbH & Partner
31 Prozent der deutschen Telekommunikationsunternehmen sehen sich als digitale Vorreiter.

Die Digitalisierung treibt die Unternehmenswelt weiter auseinander. Das geht aus der Untersuchung 'Digital Maturity Is Paying Off' der Boston Consulting Group (BCG) hervor, für die 1.900 Unternehmen aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich befragt wurden. Demnach sehen sich rund 23 Prozent der befragten Unternehmen bei der Digitalisierung als Vorreiter, etwa ein Drittel (32 Prozent) hinkt allerdings hinterher. 45 Prozent der Unternehmen liegen im Mittelfeld. Gegenüber einer ähnlichen Untersuchung aus dem Vorjahr sei laut BCG der Anteil der digitalen Nachzügler um rund sechs Prozentpunkte gewachsen, das Mittelfeld sei gegenüber 2017 um fünf Prozent geschrumpft. "Das Mittelfeld derjenigen Unternehmen, die noch eine reale Chance haben, den digitalen Anschluss zu bekommen, erodiert", sagt Michael Grebe, Senior Partner bei BCG. Christoph Gauger, BCG-Partner, analysiert: "Für die Nachzügler und die Unternehmen im Mittelfeld kommt es jetzt darauf an, dass sie in Sachen Digitalisierung das Tempo erhöhen, um im Wettbewerb langfristig zu bestehen."

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Zu den USA aufschließen

Deutsche Unternehmen haben laut Befragung noch Aufholbedarf zu den USA: 20 Prozent von ihnen sind digitale Vorreiter, der Anteil der Nachzügler beträgt 36 Prozent. US-Unternehmen liegen hingegen mit 25 Prozent Vorreitern und 31 Prozent Nachzüglern weiter vorn. Für den Vorsprung der USA sorgt vor allem der größere Anteil an Technologie- und Telekommunikationsunternehmen.

Zusätzliche Marktanteile

Das Auseinanderdriften der Unternehmenslandschaft könnte sich in den kommenden Jahren weiter verstärken. "Unternehmen, die keine Vorreiter sind, stehen gleich doppelt unter Druck: durch innovativere Wettbewerber aus der eigenen Branche und durch neue digitale Akteure, die mit disruptiven Geschäftsmodellen in den Markt drängen", erläutert Gauger. Zudem würden digitale Vorreiter mehr Marktanteile auf sich konzentrieren. Nachzügler zeigen der Untersuchung zufolge vor allem bei der Einführung neuer Technologien sowie bei Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle Defizite. Großer Handlungsbedarf bestehe zudem beim Recruiting von digitalen Talenten und bei der konsequenten Digitalisierung der eigenen Kernprozesse. Über die Hälfte der Vorreiter hat ein digitales Investitionsvolumen von mehr als fünf Prozent der Betriebskosten. Zugleich seien Vorreiter besser darin, digitale Talente zu gewinnen. Nicht zuletzt haben Vorreiter digitale Themen fester in der Unternehmenskultur verankert und treiben die Digitalisierung ihrer Organisation stark voran. mst/The Boston Consulting Group GmbH

The Boston Consulting Group GmbH & Partner

Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 Magazin (I40) 13 2018 - 28.06.18.
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