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Transparenter handeln und produzieren

Smart Contracts, Blockchain und das Recht

Rechtsverbindliche Verträge

Ein Smart Contract beruht als selbstausführende Transaktion nach unserem Rechtsverständnis auf einem zuvor geschlossenen Vertrag. Dabei werden die anfangs ausgehandelten Vertragsbedingungen überwacht und vordefinierte Aktionen wie Auszahlungen automatisch durchgeführt. Diese Absicherung kann für Vertragsabschlüsse mit unbekannten Dritten eine erhebliche Risikominderung bedeuten. Fragen wie "Wer sagt mir, dass mein Kunde zahlt?", könnten so künftig der Vergangenheit angehören. Viele praktische Anwendungsfälle der Blockchain und somit auch der Smart Contracts liegen momentan zwar noch im Finanzsektor, doch im Umfeld von Industrie 4.0 ist das Konzept künftig gut in mehrseitigen Märkten und plattformbasierten Produkt- und Dienstleistungssegmenten denkbar. So wird diskutiert, dass ein Auto das Fahrverhalten des Besitzers laufend analysiert und über die Blockchain Daten an die zuständige Versicherung schickt. Vorbildliche Fahrweise kann dann direkt mit einer gesenkten Versicherungsprämie belohnt werden. Ob dies datenschutzrechtlich funktioniert, ist aber noch zu klären. Ein weiteres Anwendungsbeispiel aus der Logistik hat direkte Auswirkungen auf den Verbraucherschutz: Bei der Verschiffung von Waren werden traditionell Konnossements in Papierform eingesetzt. Diese informieren über die Güter, protokollieren Übergaben und Verantwortlichkeiten und beinhalten Vereinbarungen zum Umgang mit den Waren. Durch Smart Contracts lässt sich diese Papierform ablösen und der Handel würde transparenter. So können die auf der Blockchain basierten Verträge beispielsweise Auskunft darüber geben, ob beim Transport von Lebensmitteln die Kühlkette eingehalten wurde.

Bird & Bird LLP

Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 Magazin (I40) 13 2018 - 28.06.18.
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