AS-Interface und IO-Link im Zusammenspiel
Gute Kombination für die Feldebene
Die häufig geäußerte Meinung, AS-Interface und IO-Link seien Wettbewerber, könnte unrichtiger nicht sein. Ganz im Gegenteil: Beide Systeme können ausgezeichnet zusammenspielen und ihre technologischen Vorteile verbinden. Die Kombination der jeweiligen Stärken, wird in Zeiten von Industrie 4.0 immer interessanter.
In der Fertigungsumgebung von morgen warten neue Herausforderungen auf Sensoren und Aktoren, gerade hinsichtlich integrierter smarter Funktionen. Studien zufolge wird sich gegenüber 2015 der Absatz intelligenter Sensoren bis 2020 auf rund 30Mrd. Stück verdoppeln. Viele davon werden ihren Dienst in IoT-Anwendungen und in modernen Produktionsbetrieben verrichten.
Smarte Geräte auf dem Vormarsch
Dort sind intelligente Sensoren und Aktoren schon heute auf dem Vormarsch. Aus gutem Grund: Denn neben ihrer bisherigen Kernkompetenz, dem Erfassen von Messgrößen wie etwa Temperaturen, lassen sich smarte Sensoren darüber hinaus auch parametrieren und sind teilweise sogar in der Lage, Signale aufzubereiten und vorzuverarbeiten. So können z.B. Schwellenwerte in einem IO-Link-Gerät hinterlegt und bei deren Überschreitung entsprechende Informationen übertragen werden. Auch Funktionsänderungen des Sensors sind unkompliziert möglich. Ein wichtiger Punkt in diesem Kontext: Obwohl auch hier von Mastern gesprochen wird, an die mehrere Devices angeschlossen werden können, ist IO-Link kein Bussystem. Tatsächlich handelt es sich um eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, die in einer Automatisierungsumgebung typischerweise unterhalb der I/O-Ebene zur Einzelanbindung von Feldgeräten genutzt wird. AS-Interface ist hingegen ein Verdrahtungssystem, für das IO-Link als passender Zubringer fungieren kann. In dieser Hinsicht können die beiden Systeme sehr gut zusammenspielen.
AS-I sammelt alle Daten ein
Selbst in modernsten Maschinen müssen bei weitem nicht alle Sensoren und Aktoren intelligent sein. Für den überwiegenden Teil reichen digitale I/O-Daten auch weiterhin völlig aus: Ein smarter Näherungsschalter wäre an vielen Stellen wahrscheinlich überqualifiziert. Ein großer Mehrwert der Vernetzung über AS-Interface liegt nun darin, dass damit sämtliche Daten eingesammelt werden können - ganz gleich, ob sie von intelligenten oder von klassischen Sensoren und Aktoren stammen. Der Anwender braucht sich also bei der Inbetriebnahme einer Anlage keine Gedanken darüber zu machen, ob er später an der einen oder anderen Stelle vielleicht intelligenten Feldgeräte nachrüsten will. Zudem profitiert er von den klassischen AS-Interface Vorteilen: Dazu gehören die einfache Installation und der geringe Verkabelungsaufwand mit nur einem Kabel für Daten und Energie, die frei wählbare Topologie oder die feine Granularität des Kommunikationssystems, das die benötigten I/Os an der Stelle zur Verfügung stellt. Da die Gateways von Bihl+Wiedemann die Daten sämtlicher Sensoren vorab konzentrieren und gegebenenfalls bereits eine Vorverarbeitung zulassen, wird zudem der übergeordnete Feldbus entlastet.
Eine Software für alle Sensoren
Ebenfalls einfach gestaltet sich die Parametrierung von IO-Link-Sensoren über AS-Interface, genauer gesagt über die Feldbus- und Diagnoseschnittstellen in den Gateways von Bihl+Wiedemann. Hier genügt eine Software für alle Sensoren, unabhängig davon, wie intelligent sie sind oder von welchem Hersteller sie kommen. Die Parametrierung der IO-Link-Teilnehmer erfolgt mit Hilfe der IO Device Description (IODD) im Klartext. Der Anwender muss dazu lediglich die Bihl+Wiedemann Software starten und anschließend den IO-Link Master, den Port mit dem gewünschten Sensor und dessen IODD auswählen. Konzeptionell funktioniert das dann so: Der IO-Link Master, der auf der Ebene unterhalb von AS-Interface die Sensordaten einsammelt, ist gleichzeitig ein AS-I Slave und als solcher ganz normal in das Netzwerk eingebunden. Das heißt: Auf diesem Level wiederholt sich also genau das, was eine Etage darüber schon lange als Schlüssel zu hoher Effizienz bei der Vernetzung von Aktoren und Sensoren gilt. Dort fügen sich die AS-I Master dann ihrerseits als Slaves in den übergeordneten Feldbus ein.
Die häufig geäußerte Meinung, AS-Interface und IO-Link seien Wettbewerber, könnte unrichtiger nicht sein. Ganz im Gegenteil: Beide Systeme können ausgezeichnet zusammenspielen und ihre technologischen Vorteile verbinden. Die Kombination der jeweiligen Stärken, wird in Zeiten von Industrie 4.0 immer interessanter.
In der Fertigungsumgebung von morgen warten neue Herausforderungen auf Sensoren und Aktoren, gerade hinsichtlich integrierter smarter Funktionen. Studien zufolge wird sich gegenüber 2015 der Absatz intelligenter Sensoren bis 2020 auf rund 30Mrd. Stück verdoppeln. Viele davon werden ihren Dienst in IoT-Anwendungen und in modernen Produktionsbetrieben verrichten.
Bihl+Wiedemann GmbH
Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 7 2018 - 16.07.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de