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Getrennte Prozessdatenübertragung für Steuerung und Monitoring

Dual-Channel-Prinzip

Bild: Leuze electronic GmbH+Co.KGBild: Leuze electronic GmbH+Co.KG
Dual Channel und IIoT/ Industrie 4.0 beim binärschaltenden Sensor

Dual-Channel-Prinzip in der Praxis

Diesen unterschiedlichen Kommunikationscharakter unterstützt Leuze Electronic mit dem Dual-Channel-Prinzip. Während über den ersten Sensorkanal die Daten zur Prozesssteuerung in Echtzeit übertragen werden, laufen über den zweiten Sensorkanal die Informationen für das Monitoring und die Analyse der Maschine. Das Prinzip ist bei allen Sensoren mit Schnittstelle(n) dasselbe, unabhängig von deren Komplexität.

a) Binär schaltende Sensoren (Dual Channel mit Anbindung an SPS): Betrachtet man als Beispiel den Kontrasttaster KRT18B, der in einer schnelllaufenden Verpackungsmaschine eingesetzt wird, um eine exakte Schnittmarkenposition zu ermitteln, dann hängt von der Echtzeitfähigkeit des Schaltausgangs die Packqualität der Maschine ab. Aus diesem Grund wird der Schaltausgang besser nicht über eine Steuerung geschleift, sondern direkt an einen Aktor angeschlossen. Um dennoch die Möglichkeit für das Monitoring und die Analyse der Maschine zu schaffen, verfügt der Kontrasttaster zusätzlich zum schnellen Schaltausgang über eine IO-Link-Kommunikationsschnittstelle. Darüber können der Prozesswert beobachtet, die Funktionsreserve bestimmt und Parametrierungen vorgenommen werden. Sie unterstützt zudem den Kunden beim Rezepturwechsel oder bei der Formatumstellung.

b) Binär schaltende Sensoren (Dual Channel mit IioT bzw. I4.0): Im Rahmen von IIoT und Industrie 4.0 müssen Daten z.B. für das Monitoring und zur Parametrierung möglichst ortsunabhängig und weltweit anderen Automatisierungsteilnehmern zur Verfügung stehen. In der Regel erfolgt dies über Cloudlösungen. Gelten die identischen Voraussetzungen wie bei a) beschrieben, so ist statt der IO-Link-Verbindung zur SPS eine solche Verbindung zu einem IO-Link- Koppelmodul mit Ethernet-Schnittstelle und OPC-UA-Kommunikationsprotokoll notwendig. Die Anbindung an die Cloud erfolgt dann z.B. über ein IoT Edge Gateway.

c) bei Sensoren mit Feldbusschnittstelle: Bei komplexeren Sensoren mit integrierter Feldbusschnittstelle gibt es ebenfalls eine Dual-Channel-Lösung. So besitzt z.B. der Barcodescanner BCL 348i unter anderem eine Profinet-Schnittstelle. Über diese können prinzipiell Prozess- und Alarmwerte, ausführliche Status- und Diagnosemeldungen und die vollständige Geräteparametrierung aus der Steuerung heraus vorgenommen werden. Sollen die Daten zum Monitoring jedoch ortsunabhängig und global zur Verfügung stehen, so bietet der Sensor diese über seine Industrial-Ethernet-Schnittstelle mit dem OPC-UA-Kommunikationsprotokoll an. Über einen integrierten Cloud-Connector oder ein IoT Edge Gateway können diese bis in eine Cloudapplikation transportiert werden.

Leuze electronic GmbH+Co.KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 10 2018 - 05.10.18.
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