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Code of PLM Openness

Der Wert der Offenheit

Der Code of PLM Openness (CPO) von 2011 ist ein Leuchtturmprojekt mit internationaler Strahlkraft: Gemeinsam haben Anbieter von PLM-Software, Integratoren und Anwender ein Rahmenwerk geschaffen, das beschreibt, wie offen IT-Systeme und ihre Implementierung aus Sicht unterschiedlicher Interessensgruppen sein müssen, sollten oder könnten. Sieben Jahre nach Einführung der Initiative bilanziert ein Softwareanbieter, der von Anfang an den COP mitgestaltet hat, dass die Architekturmodelle der 2000er-Jahre immer häufiger an ihre Grenzen stoßen.

Bild: ©stokpic/ pixabay.com
Geschlossene Verbünde sind im realen Leben für viele ein Erfolgsmodell. In der Welt der PLM-Software kann mangelnde Offenheit schnell zu Nachteilen führen. Das haben die Akteure rund um den PLM Code of Openness erkannt.

Dass die Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen und übergreifenden Standard tatsächlich bahnbrechend ist, zeigt ein Blick in die Historie von Software. Die Entwicklung und Schnelllebigkeit von Softwarelösungen führten dazu, dass Standardisierungen häufig schneller überholt waren als beschlossen. Strategien litten oft unter dem Problem, dass sich bis zu ihrer Umsetzung die Rahmenbedingungen bereits wieder komplett verändert hatten. Von Nachhaltigkeit konnte nicht die Rede sein. Besonders betroffen: das Gebiet der Unternehmenssoftware, allen voran Lösungen zum Produktlebenszyklusmanagement (PLM). Der Grund liegt in der Schlüsselrolle rund um die Produktentstehung, wo Kreativität auf Umsetzung trifft, Produktvielfalt auf hohe Änderungsdynamik und viele Fachdisziplinen, wie etwa Mechaniker und Softwareingenieure, mit ihren eigenen Kulturen und Spezifikationen aufeinanderprallen. Mit der zunehmenden Digitalisierung von Produkten und Prozessen potenzieren sich diese Eigenschaften noch weiter.

Protektionismus oder Offenheit

Aus der Sicht eines Softwareherstellers bedeutet das: Man kann in kurzer Zeit stark wachsen, muss sich aber gleichzeitig im Klaren sein, dass sich auch alles in sehr kurzer Zeit ändern kann. Diese Denkweise prägt die Strategien zur Positionierung am Markt. Hersteller haben hier drei Optionen: Entweder, sie gestalten einen Systemwechsel so aufwändig und teuer und schrecken damit ab (Abhängigkeit), sie versperren Wettbewerbern mit technischen Hürden den Zutritt (Abschottung) oder sie sorgen dafür, dass ein Wechsel leicht und attraktiv ist (Offenheit). Oftmals werden diese Strategien nicht bewusst gewählt, sondern ergeben sich vielmehr aus dem laufenden Geschäft und sorgen erst später für Erfolge oder Konflikte.

Parametric Technology GmbH

Dieser Artikel erschien in Produktentwicklung Wissen Kompakt 2018 - 09.10.18.
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