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Klasse statt Masse

Die richtigen Daten bereitstellen

Nur weil Daten vorhanden sind, heißt das noch nicht, dass beispielsweise Fehler der Vergangenheit angehören. Es kommt auch darauf an, die Daten, die man zur Verfügung hat, in den richtigen Kontext zu setzen und sie aufzubereiten. Datenmanagement ist gefragt, die Spezialisten dazu noch mehr. Schade ist, dass einmal gefundene Data Scientists bis zu 76 Prozent ihrer Zeit für die Aufbereitung der Datenmengen aufwenden.

Bild: OSIsoft Europe GmbHBild: OSIsoft Europe GmbH

Forscher der Lawrence Livermore National Laboratories (LLNL) beobachteten rasche Schwankungen der elektrischen Last von Sequoia, einem der weltweit leistungsstärksten Supercomputer. Sie standen vor einem Rätsel. Die Schwankungen waren enorm - die Leistung fiel von 9 MW auf wenige hundert Kw - und bescherten dem zuständigen Energieversorger erhebliche Koordinationsprobleme. Die Schwankungen traten vorzugsweise jede Woche zur gleichen Zeit auf. Durch die Untersuchung diverser Datenströme kam man der Ursache des Problems schließlich auf die Spur: die Schwankung hing mit der regulären Wartung der massiven Kühlanlage zusammen. Durch einen sanfteren Anlauf konnten die LLNL ihrem lokalen Stromversorger helfen.

Dieser Sachverhalt wirft ein häufig vernachlässigtes Problem mit Big Data auf. Analysetechniken und Maschinendaten haben großen Einfluss auf die globale Wirtschaft und eröffnen große Chancen für die Informationstechnologie. Marktforschungsinstitute wie A.T. Kearny and Bain gehen davon aus, dass die Umsätze für IoT-Hardware, -Software und -Services schon in wenigen Jahren mehr als 300 Milliarden US-Dollar ausmachen werden. Viele dieser Initiativen könnten jedoch ins Leere laufen, wenn es nicht gelingt, Systeme und Prozesse zu entwickeln, die Menschen den Zugang zu den 'richtigen' Daten eröffnen - akkuraten, relevanten, verständlichen und zeitnahen Daten, die einerseits die notwendige Komplexität aufweisen, aber andererseits von Mitarbeitern und Partnern in der gesamten Wertschöpfungskette einfach zu verstehen sind.

Der richtige Kontext

Die relevanten Daten bereitzustellen bedeutet allerdings nicht nur, Fehler auszuschalten, Lücken zu füllen und redundante Informationen auszuschließen. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Daten in den richtigen Kontext zu bringen und sie auf diese Weise brauchbar zu machen. Beim LLNL waren beispielsweise alle Daten vorhanden. Sie lagen aber nicht so vor, dass man aus der Datenfülle eine Antwort erhalten hätte können. Daten, die verloren gehen oder ein Schattendasein fristen, stellen ein großes Problem dar. McKinsey & Co. gehen beispielsweise davon aus, dass lediglich ein Prozent der Daten von den etwa 30.000 Sensoren an einer Ölplattform überhaupt gesichtet und für eine Entscheidungsfindung herangezogen werden.

OSIsoft Europe GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production Oktober 2018 - 08.10.18.
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