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Intelligent kommunizierende Getriebemotoren

Dezentral und/oder zentral

Die fleißigen Bienen machen es vor: Jede für sich führt autonom kleine Aufgaben aus. Doch durch geschickte und schlanke Kommunikation gelingt es ihnen, sich zu organisieren und sogar Störungen im Gesamtablauf zu kompensieren. Ist diese dezentrale Intelligenz das Vorbild für die vernetzte Antriebstechnik? Oder ist es eher unser zentrales Nervensystem, in dem alle Informationen an einem Punkt zusammenlaufen, verarbeitet werden und Aktionen auslösen?

Bild: Dunkermotoren GmbHBild: Dunkermotoren GmbH
Zentrale Systeme werden von einer übergeordneten Steuerung geleitet, ähnlich dem zentralen Nervensystem.

Für den Antrieb scheint es auf den ersten Blick eine klare Sache zu sein: Ein Servoantrieb führt ja nur Befehle aus. Er dreht mit vorgegebenen Drehzahlen, hält vorgegebene Drehmomente ein und positioniert nach Vorgabe. Die übergeordnete Steuerung als zentrales Nervensystem kümmert sich um alles. Störgrößen werden von der zentralen Steuerung erkannt und kompensiert. Viele aktuelle, vernetzte Systeme, z.B. Produktionsanlagen, funktionieren nach diesem Prinzip des zentralen Systems. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Programmierung erfolgt über ein zentrales System und die Fehlersuche findet ebenfalls zentral an einer Stelle statt. Auch wenn eine übergeordnete Instanz, z.B. ein ERP-System, Daten aus der aktuellen Produktion benötigt oder Informationen übermitteln muss, dann gibt es eine zentrale Stelle, mit welcher Informationen ausgetauscht werden. Übertragen auf das zentrale Nervensystem eines Lebewesens, z.B. einer Maus bedeutet das: die Organe werden zentral gesteuert, Muskeln für die Bewegung aktiviert, die Umwelt über Sensoren wie Augen, Ohren und Haut überwacht. Das Gehirn kümmert sich um untergeordnete Dinge wie das Atmen und den Herzschlag, aber auch um komplexe Dinge wie die Flucht vor einem Feind. Ein Bienenstock würde nach diesem Prinzip nicht funktionieren. Hunderte einzelner Entscheidungen, z.B. "soll ich zur roten oder zur gelben Blumenwiese fliegen?" oder "schaffen wir 20 Bienen es, diese Hornisse zu vertreiben" müssten von einem abgelegenen zentralen Gehirn getroffen werden. Dafür wären aber die Informationswege zu lang und die Aufgabe zu komplex, um sie mit den einfachen Kommunikationsmitteln der Bienen zu übertragen.

Dunkermotoren GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 10 2018 - 05.10.18.
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