Anzeige

Patentsystem und Mittelstand divergieren

"Patente geben ein scharfes Schwert"

Patente werden gemeinhin mit Erfindungen gleichgesetzt und gelten als etwas Gutes. Sie sind kein individuelles Grundrecht, sondern wurden zum Nutzen der Industriegesellschaft geschaffen mit einem zeitlich begrenzten Monopol - durchaus im Spagat zur freien Marktwirtschaft. Diese Balance hat sich in Industrie und Wirtschaft bewährt. Doch durch drohende Auswüchse im Patentsystem und eine überbordende Patentflut könnte ein Motor der Wirtschaft, der Mittelstand, ins Stottern geraten.

Bild: iC-Haus GmbHBild: iC-Haus GmbH

In den missbräuchlichen Auswüchsen des Patentsystems sieht Dr. Heiner Flocke die größte Bedrohung für den produzierenden Mittelstand: "Patente geben ein scharfes Schwert in die Hände ihrer Inhaber, aber Taktierer und Trolle führen das Patentsystem ad absurdum", warnt der Vorstandsvorsitzender des Patentvereins. "Viel zu oft werden erteilte Patente in einer patentgerichtlichen Nachprüfung wegen fehlender Neuheit oder mangelnder erfinderischer Höhe widerrufen und zuvor ergangene Verletzungsurteile als Fehlurteile deklassiert: für manchen Mittelständler zu spät, zudem zum Schaden statt zum Nutzen der Gesellschaft." Ein ausuferndes Patentsystem könne Innovationen also verhindern, statt sie im Sinne des Patentgesetzes zu fördern.

iC-Haus GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 11 2018 - 29.10.18.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de